Im Bett mit einem Highlander
blitzte. Fußboden und Wände waren geschrubbt, die Kerzen in den Deckenhalterungen durch neue ersetzt worden, und der Flammenschein tänzelte über die Balken.
Süß duftende Blumen hatten den muffigen Geruch nach Schweiß und Schmutz vertrieben, und Mairin hatte Felle aus den Schlafgemächern stibitzt und sie vor den großen Kaminen ausgelegt.
Der Duft nach Eintopf hatte Mairin in den vergangenen Stunden ordentlich zugesetzt. Gertie hatte die Kaninchen zubereitet, die Ewan und dessen Brüder ihr gebracht hatten. Und sie hatte Brot gebacken, von dem Mairin sich am liebsten heimlich ein Stück genommen hätte.
„Es sieht großartig aus, Mylady“, rief Maddie begeistert.
Mairin schaute zu Maddie und Bertha hinüber und lächelte. „Aye, in der Tat. Kein Vergleich zu vorher.“
Bertha strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Der Laird wird stolz sein, hier Gäste zu empfangen. Ihr habt ein Wunder vollbracht.“
„Habt Dank, ihr beiden, für eure Hilfe“, erwiderte Mairin. „Sagt den anderen Frauen, sie sollen sich hinlegen und nicht vor Mittag aufstehen. Die übrigen Mägde sollen eure Aufgaben übernehmen, während ihr euch ausruht.“
Bertha und Maddie nickten dankbar und huschten davon.
Mairin blieb allein in der Halle zurück, begutachtete ihr Werk ein letztes Mal und ging müde zur Treppe. Sie hatte ihr Wort Ewan gegenüber nicht ganz gehalten. Die Wunde an ihrer Seite schmerzte beträchtlich, und sie hoffte, dass die Naht nicht aufgerissen war. Doch die Arbeit hatte getan werden müssen, und es wäre nicht gerecht gewesen, die anderen stundenlang schuften zu lassen und selbst keinen Handschlag zu tun.
Zum ersten Mal fühlte sich die Burg der McCabes wie ein Zuhause an. Wie ihr Zuhause. Und sie empfand sich dem McCabe-Clan zugehörig.
Lautlos betrat Mairin die Kammer, aber die Umsicht erübrigte sich. Ewan war wach und angekleidet und zog sich gerade die Stiefel an.
Als er sie sah, umwölkte sich seine Miene. Er sprang auf und streckte eine Hand aus, um Mairin zu stützen, die plötzlich wankte. „Ihr habt es übertrieben“, sagte er tadelnd. „Habt Ihr Schmerzen? Ist die Naht gerissen?“
Mairin bettete die Stirn an seiner Brust und blieb einen Moment lang stehen, um sich zu sammeln. Ewan strich ihr über die Arme, fasste sie bei den Schultern und drückte sie.
„Ihr legt Euch sofort ins Bett, keine Widerrede. Und Ihr werdet erst aufstehen, wenn McDonald da ist. Habt Ihr verstanden?“ „Aye“, murmelte sie. Diese Anweisung würde sie willig befolgen.
„Kommt, lasst mich nach der Wunde sehen.“
Er führte sie zum Bett und streifte ihr behutsam die Kleider ab. „Es ist schändlich, mit welcher Gewandtheit Ihr eine Frau zu entkleiden wisst“, murrte Mairin.
Ewan lächelte, während er Mairin so bettete, dass sie auf der unversehrten Seite zu liegen kam. Als er jedoch mit dem Daumen über die Naht strich und Mairin zusammenzuckte, wurde seine Miene finster. „Die Stelle ist rot und geschwollen. Ihr gebt nicht genug Acht auf Euch, Mairin. Wenn Ihr nicht aufpasst, werdet Ihr Fieber bekommen und erneut das Bett hüten müssen.“
Sie gähnte herzhaft und hatte Mühe, die Augen offen zu halten. „Habe viel zu viel zu tun, um mir Fieber leisten zu können.“ Er beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn, wobei er seine Lippen verweilen ließ. „Fühlt sich kühl an“, beschied er schließlich. „Noch. Schlaft jetzt. Ich werde Euch heißes Wasser für ein Bad heraufbringen lassen, sobald ich Nachricht erhalte, dass McDonald unsere Grenze erreicht hat.“
„Das wäre herrlich“, murmelte sie schläfrig, war aber bereits halb ins Land der Träume abgedriftet. Sie ließ sich tiefer hineingleiten und ergab sich der Schwärze des Schlummers.
Ein Klopfen an der Tür ließ Mairin hochfahren. Sie blinzelte und versuchte, die Schwere des Schlafes zu vertreiben, aber ihre Augen fühlten sich an, als habe jemand Sand hineingestreut.
„Lady McCabe, wir bringen Euch Wasser für Euer Bad“, rief jemand vom Gang her. „Die McDonalds werden in etwa einer Stunde hier sein.“
Die Neuigkeit machte sie wach. Sie badete und legte ihr Hochzeitsgewand an, und eine Stunde später schritt sie die Treppe hinab. In der Halle herrschte rege Betriebsamkeit. Nahe der Tafel stand Ewan und unterhielt sich mit seinen Brüdern. Als sie eintrat, schaute er auf. Sein anerkennender Blick stimmte sie beschwingt.
Er winkte sie zu sich. „Ihr kommt gerade rechtzeitig, um unsere Gäste willkommen zu
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