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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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interessiert.«
    Â» Vielleicht hättest du dir ja meine anhören sollen. Andersherum wird ein Schuh daraus, Anthony.«
    Anthony befeuchtete seinen Finger und tupfte die Krümel auf seinem Teller auf.
    Es war wohl Zeitverschwendung, jetzt mit ihm über Jim oder das Landentwicklungsprojekt zu sprechen. » Wie läuft alles?« In der Spüle standen schmutzige Teller und Kaffeebecher, und die Ameisen verfolgten eine Zuckerspur zum Toaster.
    Â» Frag Matt.«
    Anthony stellte seinen Teller in die Spüle. Ihre Blicke trafen sich kurz. » Ich bin nicht besonders interessiert.«
    Â» Was soll das heißen?« Spannung hing in der Luft. » Nun?«
    Â» Wie gesagt, frag Matt. Dein kostbarer Herdenleiter wollte mir in deiner Abwesenheit Ratschläge geben. Blöder Heini!« Anthony legte Daumen und Zeigefinger zusammen. » Er steht so dicht davor, gefeuert zu werden.«
    Sarah keuchte. » Was? Du kannst Matt nicht feuern.«
    Â» Und warum nicht?«
    Â» Darum.«
    Anthony schüttelte den Kopf. » Das lasse ich nicht gelten. Er hängt wohl immer noch am Rockzipfel deines Großvaters. Ich musste ihn daran erinnern, dass sein alter Herr und Meister den Löffel abgegeben hat.«
    Was sollte sie jetzt tun? Sie konnte ihm ja wohl kaum Matts Rolle auf der Farm enthüllen, ohne zu gestehen, dass sie es vor Anthony geheim gehalten hatte, und er würde sich keinen Deut darum scheren, dass die Bedingungen von Matts Vertrag im Testament ihres Großvaters festgelegt waren. » Kommt ihr denn gar nicht miteinander klar?«, fragte sie.
    Â» Sagen wir mal, wir harmonieren nicht besonders. Matt ist bei den Gehegen, um die Rinder zu wiegen. Du kannst ihm ja helfen, wo du schon einmal hier bist.«
    Sarah ärgerte sich über seinen barschen Tonfall, aber sie packte die Hammelkeule in Frischhaltefolie und räumte Fleisch, Brot und Butter weg. » Kommst du auch?«
    Anthony ergriff die Zeitung, die auf dem Küchentisch lag. » Warum denn? Mich braucht ihr doch nicht.«
    Sarah betrat die Rinderstallungen durch ein Seitentor. Bullet begrüßte sie aufgeregt, und sie streichelte ihn. » Ich freue mich ja auch, dich zu sehen. Aber jetzt bleib hier.«
    Gehorsam krabbelte Bullet unter dem Stahlgeländer hindurch und nahm seinen Platz zwischen Whisky, Moses und Rust ein. Sie fieberten alle aufgeregt dem Moment entgegen, wenn sie endlich in das Gehege hineindurften, aber sie waren so gut trainiert, dass sie ganz genau wussten, es war nur erlaubt, wenn sie dazu aufgefordert wurden. Ansonsten waren die Viehgehege tabu.
    Sarah kletterte über das Geländer in das nächste Gehege und winkte Matt und Jack zu. Sie standen an einem Aluminiumtisch und schauten auf den Monitor, der an die tragbare Waage angeschlossen war.
    Â» Hallo, Sarah. Schöner Tag.«
    Â» Es geht«, erwiderte Sarah. Ein beißender Südwind wehte ihnen ins Gesicht.
    Jack schloss die Kabel wieder an der Batterie an. » Hi, Sarah. Ist das besser, Matt?«
    Sarah blickte über Matts Schulter. » Hi, Jack.« Der Monitor zeigte minus fünf. » Das ist eine Schwankung von fünf Kilo«, sagte Matt. » Wie viel wiegst du, Sarah? Jack hat allein drei Kilo von den zwei Fleischpasteten, die er verschlungen hat, zugenommen.«
    Â» Etwa zweiundsechzig Kilo plus ein Sandwich mit Hammel und Ketchup.«
    Â» Lecker.« Jack grinste.
    Matt brachte den Monitor wieder auf null, trat ans Gatter und öffnete eine Klappe. Auf dem Boden stand die schwere Metallwaage. » Spring drauf.«
    Als sie mitten auf der Waage stand, schaute Matt auf den Monitor. » Genau zweiundsechzig Kilo. Jetzt scheint sie wieder korrekt zu wiegen. Möchtest du das Gewicht aufschreiben, Sarah?«
    Â» Klar.« Sarah brachte den Monitor wieder auf null und ergriff das Klemmbrett, das auf dem staubigen Tisch lag. Vierundvierzig Tiere waren schon gewogen worden, wobei einige wenige ein bisschen untergewichtig waren. » Was meinst du, Matt? Sollen wir die unter vierhundertfünfzehn Kilogramm aussortieren?«
    Matt hatte sich eine Zigarette gedreht und zündete sie an. » Besser wäre es. Ich habe alles unter vierhundertfünfzehn gekennzeichnet. Heute früh habe ich mit Edgar Truss gesprochen, und er kommt gerne in zehn Tagen noch mal mit dem Transporter zum gleichen Preis, wenn du willst.«
    Â» Ja, aber nur, wenn wir ein paar mehr Cent pro Kilogramm kriegen.«
    Â» Nein,

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