Im Herzen der Nacht - Roman
Minuten später tauchte sie wieder auf, die Tasche in der Hand, dann merkte sie, dass sie keinen Mantel trug. Also verschwand sie erneut in ihrem Apartment.
Endlich stiegen sie die Treppe hinab. »Ein Wunder, dass sich mein Kopf noch nicht in einen hohlen Kürbis verwandelt hat«, seufzte sie, und Talon lachte.
»Übrigens, in meinen Ledersachen sehe ich nicht schwul aus.«
Langsam ließ sie einen hungrigen Blick über seinen Körper wandern, und sein Blut erhitzte sich. »Nein, natürlich nicht, Baby. Und wie ich zugeben muss, trägst du dieses Outfit, als wär’s nur für dich erfunden worden.«
Voller Vorfreude folgte er ihr aus dem Club.Sie waren eindeutig noch nicht miteinander fertig. Darum würde er sich sofort kümmern, wenn er sie zu sich nach Hause gebracht hatte. Genau genommen durfte er nicht daran denken. Aber er hatte einen Ruf zu verteidigen. Außerdem musste er ihr etwas heimzahlen. Wenn sie seine Hütte verließ, würde sie nie wieder an seiner sexuellen Orientierung oder seinem Interesse an ihr zweifeln.
An der Hintertür des Gebäudes blieb er stehen. »Willst du deinem Bruder nicht sagen, wohin du gehst?«
Sunshine schüttelte den Kopf. »Später rufe ich ihn an. So was sage ich ihm nicht gern ins Gesicht.«
»Ist er sehr streng?«
»Oh, du hast ja keine Ahnung.«
Talon führte sie zu seinem Motorrad und nahm einen zweiten Helm aus der Satteltasche. »Willst du deinen Rucksack da drin verstauen?«
»Nein.« Sie nahm ihn aus seiner Hand und schlang die Riemen um ihre Schultern. »Den trage ich sehr gern. Er ist eigens für Motorräder und Wanderungen konzipiert. Und so schwer ist er gar nicht.«
»Fährst du oft Motorrad?«
»O ja.«
Talon beobachtete, wie sie den Helm aufsetzte und den Kinnriemen festschnallte. So schön war sie... Mit schmalen, anmutigen Fingern schob sie ihre Zöpfe unter den Helm, die dunkelbraunen Augen leuchteten. Er nahm die kleine Sonnenbrille ab, die er nachts trug, und stülpte seinen eigenen Helm über den Kopf. Dann setzte er sich auf die Harley und startete den Motor. Sunshine stieg hinter ihm auf und schlang die Arme um seine Taille. Welch ein erotisches Gefühl - ihre Brüste an seinem Rücken, die Innenseiten ihrer Schenkel an seinen Hüften, wie sie ihn umfing... Er malte sich aus, ihre Hand würde von seiner Taille nach unten gleiten, zur harten Wölbung in seiner Hose, und sie würde ihn umfassen und durch das Leder streicheln. Einige Minuten später würde sie den Reißverschluss öffnen. Noch besser - sie würde vor ihm knien und ihn in den Mund nehmen …
Unbekannte Emotionen erfassten ihn und brachten ihn ganz durcheinander. Bis in alle Ewigkeit wollte er Sunshine in seiner Nähe wissen, es drängte ihn, das Motorrad zu stoppen, ihre süßen Rundungen mit seinen Lippen und Fangzähnen zu liebkosen, sie zu schmecken und zu reizen, bis sie
seinen Namen schrie und ihr Köper in höchstem Entzücken erbebte.
In wachsender Erregung stellte er sich vor, sie würde sich mitten in einem Orgasmus aufbäumen und an seinen Rücken klammern. Wie er an diesem Nachmittag herausgefunden hatte, spannte sich auf der Schwelle zur Klimax ihr ganzer Körper an. Danach lockerte sie ihre Muskeln und bedeckte seine Haut mit Küssen. Mit diesem zauberhaften Erlebnis ließ sich nichts vergleichen. Um seine Lust zu zügeln, biss er die Zähne zusammen und fuhr durch die Stadt zum Bayou hinaus.
Den Kopf an seinen Rücken gelehnt, umschlang sie seinen kraftvollen Oberkörper noch fester und entsann sich, wie er nackt in ihrem Loft gestanden hatte. Und wie er aussah, wenn er sich über sie neigte und sie liebte. Langsam und sanft. Oder wild und leidenschaftlich. Dieser Mann wusste seinen Körper auf unglaubliche Weise einzusetzen. Und er kannte alle nur erdenklichen Methoden, einer Frau Freude zu bereiten.
Während sie durch die Finsternis fuhren, spürte sie die Atemzüge, die seine Brust hoben und senkten. Einfach verrückt, dass sie ihm in sein Quartier folgte. Doch sie konnte nicht anders. Talon war ein faszinierender Mann. Gefährlich. Mysteriös. Irgendetwas an ihm weckte den seltsamen Wunsch, in ihn hineinzukriechen und für immer darin zu bleiben. Wahnsinn, nicht war? Doch die hypnotisierende Wirkung, die er auf sie ausübte, ließ sich nicht leugnen. So wenig wie die Gefühle, die sie bei jedem Gedanken an ihn empfand. Jetzt hätte sie ihn am liebsten aufgefordert, die Harley zu bremsen, damit sie ihm die Jacke vom Leib reißen und seine Tattoos ablecken
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