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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihrem Inneren verkrampft und verzerrt. Und dennoch, inmitten dieses Chaos leuchtete ihr Herz wie der Mond. »Du liebst mich?«
    »Von ganzem Herzen.«
    »So, aha.« Sie schniefte einmal, wischte sich mit dem Finger unter der Nase entlang, während sie Mac beäugte. Sein Haar war feucht. Das war ihr bisher noch gar nicht aufgefallen. Er hat erst vor kurzem geduscht, dachte sie. Seine Füße waren nackt – und der Fußboden kalt. Er hatte sich beim Rasieren geschnitten, wie er es fast immer tat.
    Er war einfach perfekt.
    »Wie kommt’s, dass du vorher nie ein Wort davon gesagt hast?«, verlangte sie zu wissen.
    »Wie kommt’s, dass du mir vorher nie gesagt hast, dass du mich liebst?«, gab er zurück.
    Sie verengte die Augen zu Schlitzen. »Ich habe zuerst gefragt.«
    »Okay, schon gut. Vielleicht musste ich mich innerlich erst noch darauf vorbereiten, es dir zu sagen, weißt du …« Er drückte ihre Arme, bevor er sie sanft auf einen Stuhl schob. »Vielleicht hatte ich das Gefühl, ich müsste dich erst noch weich klopfen.«
    »Vielleicht hatte ich das gleiche Gefühl bei dir.«
    »Wirklich? Mir zu sagen, dass du fertig mit mir bist, ist aber eine seltsame Art, um das zu erreichen.«
    »Mac.« Sie beugte sich vor und ergriff seine Hände. »Du bist der erste Mann, zu dem ich das jemals gesagt habe. Man muss aufpassen, dass man mit diesem Wort nicht einfach so um sich wirft. Wenn man leichtfertig damit umgeht, unachtsam, dann verliert es seine Macht. Du bist der erste Mann, zu dem ich das jemals gesagt habe, weil du der erste Mann in meinem Leben bist, für den ich Liebe empfinde. Und für mich wirst du auch der einzige bleiben. So funktioniert das bei uns Todds. Wenn wir lieben, dann ist es fürs ganze Leben. Deshalb musst du mich heiraten.«
    Sein Herz schlug einen Salto. »Ich muss dich heiraten?«
    »Ja. So, und damit wäre die Sache wohl abgehakt.«
    »Moment mal.« Freude funkelte in seinen Augen. »Bekomme
ich keinen Ring oder so was? Und dann kniest du vor mir nieder und fragst mich, und ich sage entweder ja oder nein.«
    »Werd ja nicht übermütig, Freundchen!«
    »Ich fühle mich aber übermütig – vor Freude. Ich bin im Begriff, ein Haus zu kaufen.«
    »Oh.« Sie fühlte ein plötzliches Ziehen im Herzen. Schmerz, Trauer. Schließlich Akzeptanz. »In New York, nicht? Tja, na ja, das ist schließlich der Ort, wo du arbeitest. Ich schätze, sie können dort immer Cops gebrauchen.«
    »Wahrscheinlich, aber ich kaufe ein Haus hier auf der Insel. Meinst du etwa, ich würde dich bitten, den Ort zu verlassen, in dem du so tief verwurzelt bist? Weißt du denn nicht, dass hier auch meine Wurzeln sind?«
    Sie starrte ihn wortlos an. Einen langen Moment konnte sie nichts anderes tun, als ihn anzustarren. Und sie sah ihrer beider Leben in seinen Augen. »Bring mich nicht zum Heulen. Ich hasse das.«
    »Ich habe ein Kaufangebot für das Haus der Logans unterbreitet.«
    »Das …« Groß und schön und direkt am Wasser gelegen. »Aber es ist nicht zu verkaufen.«
    Sein Mund verzog sich zu einem breiten Lächeln. »Keine Sorge, sie werden es an mich verkaufen. Ich kann sehr hartnäckig sein. Ich möchte Kinder haben.«
    »Ich auch.« Ihre Finger schlossen sich noch fester um seine Hand. »Das Haus wird gut für uns sein. Gut und solide und real. Aber zuerst musst du noch etwas für mich tun.«
    »Ich werde nicht fortgehen.«
    »Kannst du mir nicht genug vertrauen, um diese eine Sache zu tun?«
    »Auch diese Masche zieht bei mir nicht. Sag mir, was dir solche Angst gemacht hat. Fang mit dem Albtraum an, den du letzte Nacht hattest.«
    Ihre Miene wurde bedrückt. »Ich habe dich umgebracht.«
    Mac legte den Kopf schief, so wie er es immer tat, wenn ihn etwas faszinierte. »Wie?«
    »Sag mal, hast du Eiswasser in den Adern? Ich habe deinem Leben ein Ende gemacht, habe dich ausgelöscht!«
    »Wir werden die Lösung schneller finden, wenn wir ruhig bleiben. Erzähl mir von dem Traum.«
    Ripley stieß sich vom Tisch ab, wanderte dreimal in engen kleinen Kreisen im Raum umher, um wenigstens einen Teil ihrer Aufregung und Unruhe loszuwerden. Und schilderte ihm dann ihren Traum – und während sie ihm davon erzählte, sah sie alles wieder so deutlich vor sich, dass die Angst wie eine Schar frisch ausgeschlüpfter Spinnen in ihrem Inneren hochkroch.
    »Ich habe dich getötet und alles vernichtet, was von Bedeutung ist«, schloss sie. »Ich kann diese Last nicht tragen, Mac. Ich kann einfach nicht damit fertig werden.

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