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Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Titel: Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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und alle drei waren wieder beisammen.
    Mart stimmte seiner Gefährtin zu. »Recht hat sie. Zur Hölle und beim Arsch des Kindes, das ist so scheiße gelaufen, wie’s nur laufen konnte!«
    »Pah«, sagte Gontas. »Es ist gut gelaufen.«
    Er wog seine beiden neuen Beile in der Hand. Sie sahen fast so aus wie seine alten, fühlten sich aber noch etwas ungewohnt an. Er würde sich erst daran gewöhnen müssen. Die Äxte waren klein und handlich, aber schwer genug, um Schaden anzurichten, mit einem schmalen Blatt vorn und einem spitzen Dorn auf der anderen Seite. Man konnte sie als Werkzeug verwenden oder damit zuschlagen, aber der leicht gekrümmte Schaft eignete sich auch zum Werfen.
    Gontas wählte eine Haustür am Rande des Platzes und holte aus.
    »Wir haben aus dem Turm geholt, was wir brauchen«, fuhr er fort. »Unsere Feinde sind tot. Was willst du mehr?«
    Gontas dachte daran, wie er Mart und Tori aus dem Kerker des Zauberers geholt hatte. Vielleicht war es verständlich, dass die beiden ein etwas anderes Bild von der Unternehmung hatten.
    Gontas grinste und ließ die erste Axt fliegen.
    »Sie haben uns gesehen«, sagte Mart. »Zu viele haben uns gesehen. Ist nur eine Frage der Zeit, bis sich rumspricht, wer Tarukans Bruder gefickt hat.«
    Die erste Axt flog fünfzehn Schritt weit und blieb stecken. Allerdings nur mit dem Dorn, und sie hing schief im Holz. Die zweite Axt kam mit dem Kopf auf und prallte ab.
    »Ich war das mit Tarukans Bruder«, sagte Gontas. »Und ich hab ihn nicht gefickt. Ich hab ihm den Schädel gespalten und ihn zu seinem hässlichen Wurm in das Loch geworfen.«
    Er rannte los, holte die Beile zurück und stellte sich wieder hin.
    »Du weißt, was ich meine«, knurrte Mart. »Ich und Tori sind das Paar mit der Augenklappe und der Hakenhand. Jetzt rate mal, an wen sich alle erinnern werden.«
    Gontas warf erneut. Die erste Axt bohrte sich in die Tür. Die zweite drang noch tiefer ein, und mit lautem Krachen barst eine der alten Bohlen. Ein grauhaariger Mann schob die Tür auf und steckte den Kopf heraus. Gontas wurde wütend.
    »He, du verdammter Khâl’scher Dieb!«, brüllte er. »Lass bloß die Finger von meinen Äxten, sonst schieb ich dir das Blatt quer durch den Arsch!«
    Der Alte schlug die Tür wieder zu. Gontas wandte sich an Mart. »Ist mir egal, ob Tarukan uns sucht. Wir suchen ihn. Spart uns den Weg, wenn er uns zuerst findet.«
    Mart hob hilflos die Hände. »Heilige Einfalt. Wenn er uns findet, schickt er uns einfach seine Fiesel auf den Hals und versteckt sich selbst umso besser, du Dickschädel von einem Cefron. Wir sollten aus der Stadt raus, heute noch, wenn wir auch nur eine Stunde Tageslicht übrig haben. Wenn ich daran denke, wie viel Mühe wir uns gegeben haben, damit niemand uns Arris Tod anhängen kann …«
    »Aye«, warf Tori hinter ihnen ein. »Und wenn wir Tarukan finden, sollten wir achtgeben, dass wir ihn auch zum Knöchler schicken. Solang er lebt, finden wir keinen sicheren Ort mehr, wo wir unsre Miete ausgeben können.«
    Gontas holte seine Äxte wieder.
    Tori blickte über die Packtiere und die Ausrüstung hinweg, die sich neben dem Brunnen stapelte. Dann wanderte ihr Blick zu Gontas, der gerade wieder an den Brunnen trat.
    »Du willst echt weiter so rumlaufen, hm?«, fragte sie. »Wir wär’s mit ’m feschen Eisenhemd, du?«
    »Hör bloß auf, Weib«, knurrte Mart. »Der liegt uns sowieso schon mit allem auf der Tasche.«
    Gontas rümpfte die Nase. »Eisen ist nicht gut im Steinland. Ich schärf mir lieber Zähne und Krallen, als dass ich mich in einem Panzer verkrieche wie eine Schildkröte.« Er schaute über den Platz. »Was sind das eigentlich für zwei Kerle?«, fragte er. »Die immer zu uns rüberglotzen?«
    »Was?« Mart zuckte zusammen. »Wer?« Er fuhr herum, seine Hand flog an den Griff seines Schwerts. Dann entspannte er sich. »Ach die. Stadtgarde«, antwortete er. »Lampenträger. Sollen für Ordnung sorgen. Ha’n dich wohl auf’m Kieker wegen der Tür.«
    »So?« Gontas kniff die Augen zusammen und wog die Beile in den Händen.
    »Keine Sorge«, sagte Mart. »Die wissen genau, wenn die sich mit uns anlegen, fließt Blut. Das tun die nicht, solang du nicht erheblich mehr Ärger machst oder ’nem feinen Kier auf die Füße trittst. Für die Hungerleider im Viertel tragen die Stadtputzer nicht ihre Haut zu Markte.«
    Gontas schnaubte. Dann fuhr er herum, holte aus, brüllte und warf beide Äxte zugleich. Die Beile wirbelten durch die Luft,

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