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Im Netz des Teufels

Im Netz des Teufels

Titel: Im Netz des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Aleks’ Blick standzuhalten, doch es gelang ihm nicht. Er wandte den Blick ab. Als er Aleks wieder anschaute, gab dieser ihm das Geld.
    »Ich brauche ein paar Dinge«, sagte er. »Schreib aber nichts auf.« Er zählte auf, was er brauchte; dazu gehörten unter anderem ein schneller Laptop, eine hochauflösende digitale Spiegelreflexkamera, ein tragbarer Farbdrucker, Fotopapier und ein halbes Dutzend Prepaid-Handys.
    »Kannst du die Sachen jetzt besorgen?«, fragte Aleks.
    »Klar.«
    »Hast du einen Führerschein?«
    »Klar, Mensch.«
    »Könnte ich den mal sehen?«
    Kolya zögerte zuerst. Offenbar war er es nicht gewohnt, seinen Führerschein auf Verlangen vorzuzeigen. Doch dann zog er eine dicke, abgestoßene Lederbrieftasche hervor, die an einer Kette hing, und nahm den Führerschein heraus. Ehe Aleks Tallinn verlassen hatte, hatte er sich im Netz Bilder von New Yorker Führerscheinen angesehen und sich deren Charakteristika eingeprägt. Kolyas Führerschein schien echt zu sein.
    »Kannst du mir so einen Führerschein besorgen?«
    »Kein Problem«, meinte Kolya. »Auf welchen Namen und welche Adresse?«
    »Das weiß ich noch nicht. Wenn du wiederkommst, machen wir das Bild. Dann fangen wir an.« Als Kolya auf den Ausgang zuging, gab er Omar ein Zeichen, worauf dieser sofort zu ihm kam. Kurz darauf verließen die beiden Männer die Werkstatt.

    Eine Stunde später kehrte Kolya mit vier großen Taschen zurück. In der Zwischenzeit hatte Aleks die Unterlagen in allen Schubladen und Aktenschränken im Büro durchgesehen. Er hatte alle Informationen, die er über den jungen Mann brauchte: seine Privatadresse, Telefonnummern, Handynummern, Sozialversicherungsnummer, Bankkonten. Aleks prägte sich alles ein. Er hatte zwar kein richtiges fotografisches Gedächtnis, aber ein unglaublich gutes Erinnerungsvermögen. Seine größte Stärke war Gründlichkeit. Er hielt sowohl zu Feinden als auch zu Freunden einen sicheren Abstand. Seiner Erfahrung nach konnte es immer vorkommen, dass einer von ihnen ins andere Lager überwechselte. Manchmal vollkommen überraschend.
    »Probleme?«, fragte Aleks.
    Kolya schüttelte den Kopf. »Mit Bargeld kann man alles kaufen, Bruder.«
    Nachdem sie alle Taschen und Kartons ausgepackt hatten, fuhr Aleks den Laptop hoch. Er ging ins Startmenü, startete den Webbrowser und surfte auf der Suche nach den Dingen, die er brauchte, durchs Internet.
    Es dauerte nicht lange, bis er die offiziellen Dokumente fand, die er online benötigte. Dann schloss er den Drucker an und druckte sie aus.
    Während der Laptop-Akku aufgeladen wurde, packte er die digitale Spiegelreflexkamera aus, eine Nikon D60, und steckte eine SDHC-Speicherkarte und das Ladegerät in die Kamera. Als der Akku genügend Energie geladen hatte, um ein paar Bilder zu machen, ließ er sich von Kolya fünf Mal vor einer weißen Wand fotografieren. Anschließend schloss er die Kamera an den Laptop an und startete das Bildbearbeitungsprogramm. Eine Stunde später war er fertig und druckte die Fotos in hoher Qualität auf seidenmattem Papier aus.
    Er gab Kolya die ausgeschnittenen Fotos. »Im Laufe des Tages habe ich die Adresse und den Namen, die ich für den Führerschein brauche.«
    Kolya nickte. »Omar bringt das zu meinem Mann, und der bereitet alles vor. Dann müssen wir ihm nur noch telefonisch die Infos durchgeben, und er macht die Sachen fertig. Eine Stunde später haben wir dann alles.«
    »Vertraust du dem Mann? Diesem Fälscher?«
    »Er hat oft für meinen Vater gearbeitet.«
    Diese Information reichte Aleks. »Hast du noch genug Geld, um das zu bezahlen?«
    Aleks spürte intuitiv, dass Kolya unmerklich zögerte. Es stand außer Frage, dass von dem Geld, das Aleks ihm gegeben hatte, noch genug übrig sein musste, aber die Männer hier in diesem Raum waren allesamt Diebe. Kolyas Blick fiel unwillkürlich auf Aleks’ Tattoos, worauf er sich schnell noch einmal deren Bedeutung vor Augen führte.
    »Kein Problem«, sagte Kolya schließlich.
    »Gut.« Aleks zog den Mantel an. »Bist du bereit?«
    Kolya sprang auf und hielt einen Schlüsselbund hoch. »Wir nehmen den Hummer. Wenn wir schon nach Queens fahren, können wir ruhig ein bisschen protzen.«
    Aleks zog den Stecker des Ladegeräts aus dem voll aufgeladenen Laptop und verstaute ihn in der dazugehörigen Tasche. »Wir müssen unterwegs noch etwas besorgen. Gibt es hier ein Geschäft, wo man Werkzeuge und diese Sachen hier kaufen kann?« Aleks reichte Kolya eine Liste, die dieser

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