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Im Rausch dieser Nacht

Im Rausch dieser Nacht

Titel: Im Rausch dieser Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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getan, oder, noch besser, sie und seine Eltern samt Penelope wären sich gar nicht erst über den Weg gelaufen.
    Was hatte er sich bei diesem Auftritt nur gedacht? Sherri und er gehörten schon lange nicht mehr zusammen. In ein oder zwei Wochen war sie weg und wieder aus seinem Leben verschwunden. Was hatte es für einen Sinn, seinen Eltern etwas beweisen zu wollen?
    Ein paar Minuten vor sieben trafen Sherri und Greg pünktlich in dem Hotel ein, wo sie sich verabredet hatten. Sherri trug ein Abendkleid, das Greg noch nie zuvor gesehen hatte und in dem sie umwerfend aussah. Der grüne Stoff hatte eine schimmernde Oberfläche und schmiegte sich perfekt an Sherris atemberaubenden Körper. Selbst jetzt, da sie noch ihren Stock als Gehhilfe brauchte, zog sie die Blicke sämtlicher Männer auf sich. Greg hatte ihr den Arm gereicht und geleitete sie so zum Aufzug, mit dem sie in die oberste Etage gelangten.
    Greg drückte auf den Summer an einer der vier Türen, die es auf diesem Flur gab.
    Es dauerte nicht lange, bis Katrina öffnete. „Hallo, Gregory“, begrüßte sie ihn. „Komm herein.“
    „Hallo, Schwiegermama“, grüßte Sherri mit einem strahlenden Lächeln. „Ich hoffe, wir haben euch nicht warten lassen.“
    Katrina reagierte nicht darauf und wandte sich wieder an Greg. „Penelope bat mich, sie für heute Abend zu entschuldigen. Sie leidet unter einer furchtbaren Migräne und hat sich hingelegt.“ Es war Katrina, die längst keine so gute Schauspielerin war wie Sherri, anzumerken, dass sie den Grund für Penelopes Absage höchst fadenscheinig fand.
    „Ach, wie schade“, meinte Greg.
    Seine Mutter drehte sich um und rief über die Schulter in die geräumige Suite, von deren großen Fenstern aus man die ganze Stadt überblicken konnte: „Max, Greg ist gekommen.“ Ein überflüssiger Hinweis, denn Max war bereits von seinem Sessel aufgestanden und auf dem Weg zu ihnen.
    Wenig später brachen sie zu viert auf. Auf dem Weg ins Restaurant ließ sich Katrina über ihre wenig günstigen Eindrücke aus, die sie von Texas im Allgemeinen und Austin im Besonderen gewonnen hatte. Schließlich kam sie auf Gregs Job zu sprechen. „Ich kann zwar nicht verstehen, was dich davon abhält, in unserem Unternehmen als Justiziar zu arbeiten, aber auch wenn du darauf bestehst, Polizist zu bleiben, könnte dir dein Vater, bei den Verbindungen, die er hat, sicherlich auch in Connecticut eine angemessene Stelle verschaffen.“
    „Danke, aber ich bin gern hier“, war Gregs einsilbiger Kommentar.
    Katrina gab es schließlich auf, und den Rest der Fahrt verbrachten sie schweigend.
    Als der BMW vor dem Restaurant angekommen war und sie sich auf dem Weg zum Eingang befanden, hielt Sherri Greg ein wenig zurück und flüsterte ihm, ohne dass es die anderen hören konnten, ins Ohr: „Sieh mich mal an. Bin ich durchsichtig, oder habe ich heute meine Tarnkappe auf?“
    „Mach dir nichts draus. Das ist typisch meine Mutter. Wenn ihr jemand nicht passt, ignoriert sie ihn einfach. Du stehst den großen Plänen im Wege, die sie mit mir hat.“
    „Können wir diese Farce nicht einfach beenden, und du rufst mir ein Taxi und lässt mich zurückfahren?“
    Bedauernd schüttelte Greg den Kopf. „Das würde ihr nur in die Hände spielen. Außerdem ist deine Anwesenheit wichtig, um zu verhindern, dass es zwischen meinem Vater und mir in aller Öffentlichkeit zu Handgreiflichkeiten kommt.“
    „Jetzt übertreibst du aber.“
    „Keineswegs. Zwischen uns besteht eine aus tiefstem Herzen kommende Abneigung.“
    Inzwischen hatte der Geschäftsführer des Hauses die beiden Paare zu ihrem Tisch geführt. Sie nahmen Platz, bestellten die Aperitifs und studierten schweigend die Speisekarte. Greg blickte verstohlen zur Uhr und schickte im Stillen ein Stoßgebet zum Himmel, sein Handy möge klingeln und ihn zu einem neuen Fall rufen.
    Nachdem die Runde dem Oberkellner die Bestellungen aufgegeben hatte, ergriff wieder Katrina das Wort. „Du bist mir ein Rätsel, Greg. Wie konntest du uns fünf Jahre lang verschweigen, dass du geheiratet hast? Zählt die Familie überhaupt nicht mehr für dich?“
    „Ich bezweifle, dass dies der richtige Ort ist, meine Verfehlungen der letzten Jahre zu diskutieren, Mutter.“
    Katrina wandte sich an ihren Mann. „Kannst du auch mal etwas sagen, Max?“
    Max, der bis dahin unbeteiligt aus dem Fenster gesehen hatte, wandte sich widerwillig den anderen zu. „Ich weiß nicht, was du von mir willst“, gab er barsch

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