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Im Reich der Vogelmenschen

Im Reich der Vogelmenschen

Titel: Im Reich der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt und E. Maine Hull
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Wasser zerstören.
    F.: Warum haben Sie uns hierher versetzt?
    A.: Damit Sie die Metallstadt der Fischmenschen zerstören.
    F.: Können Sie uns wieder in unsere Zeit zurückversetzen?
    A.: Das wird geschehen, wenn Sie die Stadt unserer Feinde zerstört haben.
     
    *
     
    Die Turbinen begannen zu summen. Der lange stählerne Rumpf hörte auf zu rollen, legte sich langsam auf neuen Kurs und nahm Fahrt auf. Eine halbe Stunde später war das flache graue Land mit dem grauen Wasser und dem Grau des Himmels verschmolzen.
    Kenlon wandte sich um, als Lieutenant Commander Jones-Gordon sich neben ihm auf die Reling stützte. Der Kommandant sagte:
    »Ich denke, ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig, warum ich Kurs auf den Horst dieser Vogelmenschen nehmen ließ, falls es einen solchen wirklich gibt.«
    Kenlon nickte schweigend. Der Kapitän überlegte eine Weile, dann sagte er: »In erster Linie, weil seine tatsächliche Existenz diese ganze unglaubliche Geschichte erhärten würde.«
    Wieder nickte Kenlon stumm. Bei sich dachte er, daß er einen intelligenten Menschen, der noch weiterer Beweise bedurfte, daß sie sich nicht mehr im 20. Jahrhundert befanden, nicht recht begriff.
    »Der zweite Grund«, fuhr Jones-Gordon fort, »warum es mir ratsam erscheint, die Insel zu besuchen, liegt in der Tatsache, daß sich dort die Maschine befinden muß, die dafür verantwortlich ist, daß die ›Seeschlange‹ in diese Lage geriet.«
    Er reckte den Arm gegen das anscheinend unendliche Meer. »Drittens«, sagte er kühl, »spricht die Tatsache, daß sie alle Zeitalter nach einer Kriegsmaschine durchsuchten, die für ihren Zweck der Unterwasserzerstörung geeignet ist, dafür, daß dieses U-Boot noch immer die mächtigste Waffe im Jahre 24 999 darstellt.«
    Jones-Gordon heftete den Blick scharf auf Kenlon. »Stimmen Sie hierin mit mir überein?«
    Kenlon zögerte. Zugegeben, was Jones-Gordon sagte, hatte Hand und Fuß. Vorsichtig sagte er: »Es sieht so aus, als wären sie schwer angreifbar. Denken Sie an die Flakgranate, die ihrer elektronischen Zeitröhre nicht einmal einen Kratzer zufügte. Nemmo erzählte mir, als ich ihn darüber befragte, daß die Festlandbewohner für alle Konstruktionen ein gleichmäßig dickes Metall benutzten. Ich wage trotzdem die Vermutung auszusprechen, daß es keinen Schutz gegen einen unserer Torpedos darstellt.«
    Jones-Gordon nickte zufrieden. »Mister Kenlon, wir haben 48 der gewaltigsten Explosivwaffen unserer Zeit an Bord. Ich denke, wir können mit jeder Situation fertigwerden.«
    Kenlon schüttelte den Kopf. »Man darf Menschen, die eine Zeitmaschine entwickelten, nicht unterschätzen, Sir. Nach meiner Ansicht hegt die Schwäche dieser Vogelmenschen nicht in mangelnder Intelligenz, sondern im Fehlen von entsprechendem Material. Sie haben wahrscheinlich keine Möglichkeit, Erz zu schürfen, verfügen nur über ihren luftigen Horst.« Er überlegte kurz, ehe er fortfuhr: »Ich nehme an, daß diese Einschränkung nicht auf die Fischmensehen zutrifft, weshalb sie für die Vogelmenschen so gefährlich sind. Ich kann nicht genug betonen, daß das Geschöpf, das wir sahen, im wahrsten Sinne des Wortes ein übermenschliches Wesen war. Den Vogelmenschen fehlt die Ausrüstung, um die Fischmenschen zu bekämpfen. Umgekehrt trifft dies nicht zu.«
    Jones-Gordon antwortete nicht sogleich. Er starrte auf das Meer hinaus, sein Gesicht war fast ausdruckslos. Kenlon bemerkte den fatalistischen Blick, der sich schließlich in die Augen des Lieutenant Commanders stahl. Mit seltsam ruhiger Stimme sagte der Offizier:
    »Wenn unsere Lage so ist, wie dieses Geschöpf sie uns beschrieben hat, sind wir, soweit die United States Navy betroffen ist, eine entmachtete Einheit. Sie können dieser Feststellung entnehmen, daß ich kein Vertrauen zu ihrem Versprechen habe, uns in unsere Zeit zurückzuversetzen, wenn wir ihren lächerlichen Zielen gedient haben. Ich denke, wir können uns mit Recht als verloren betrachten und sind deshalb frei von allen Nöten und Ängsten, wie sie Menschen haben, die noch hoffen können.«
    Er brach ab, und Kenlon unterdrückte einen Seufzer. Wie alle Menschen, konnte Jones-Gordon nicht in ein festes Schema gepreßt werden. Er mochte praktisch veranlagt sein, aber es gab Stimmungen, die seinen Charakter völlig veränderten. Irgendwann, vor langer Zeit, hatte sich der Kommandant mit der Unausweichlichkeit des Todes abgefunden. Das hatte ihn kühl, furchtlos und unerschütterlich im Kampf gemacht,

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