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Im Schatten der Burgen: Ein historischer Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Im Schatten der Burgen: Ein historischer Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Im Schatten der Burgen: Ein historischer Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Domeier
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herumgesprochen. Jetzt würde es noch schwieriger sein, die Leute auszuhorchen.
    Der Köhler hatte den jungen Mann nun auch gesehen, schaute aber schnell in eine andere Richtung und eilte los.
    »Dein schlechtes Gewissen treibt dich wohl«, murmelte Nikolaus. »Geschieht dir recht. Warst doch selbst mitten in der Nacht unterwegs und hast dich klammheimlich verkrümelt.«
    Plötzlich schnippte er mit dem Finger. Er beglückwünschte sich zu der grandiosen Idee. Schnell lief er dem anderen hinterher.
    »Werter Herr, wartet bitte einen Moment.«
    Der Köhler schaute nur einmal kurz über die Schulter und meinte: »Ich muss mich beeilen. Ich habe noch viel zu tun.«
    »Bitte. Ihr könnt mir bestimmt helfen.«
    Jetzt blieb der ältere Mann stehen. Nervös blickte er sich um. »Ich weiß nichts von dem, was Ihr von mir wollt. Ich muss arbeiten.«
    »Ich habe doch noch gar nichts gefragt«, entgegnete Nikolaus vorwurfsvoll.
    »Trotzdem ist es besser, Ihr lasst mich in Ruhe.«
    »Ich schwöre Euch, dass ich weder Wilhelm von Manderscheid noch Wolfgang Hecken getötet habe. Aber ich bin mir sicher, dass Ihr mir helfen könnt, den Schuldigen zu finden.«
    Der Ton des Köhlers wurde unwirsch: »Ich will nichts damit zu tun haben!«
    Aber Nikolaus wollte sich nicht abwimmeln lassen. »Ihr sagtet, dem einen oder anderen würde es nicht gefallen, wenn er gesehen würde. Was meintet Ihr damit? Habt Ihr in jener Nacht noch andere Leute gesehen?«
    Der Köhler schaute sich erneut ängstlich um und senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Ich mache dort eine kurze Rast, wo Wolfgang gefunden wurde.« Und dann sagte er sehr laut: »Lasst mich endlich in Ruhe!« Rasch drehte er sich um und ließ ihn einfach stehen. Er ging in Richtung Aussichtspunkt davon.
    Nikolaus blickte ihm verwirrt hinterher und schüttelte den Kopf, bis er plötzlich begriff, was der Köhler ihm hatte sagen wollen. Vorsichtig schaute er sich um. Hier und dort an den umstehenden Häusern wurden einige Türen leise geschlossen – man hatte sie beobachtet! Damit es sich der Köhler nicht mit seinen Kunden verscherzte, wollte er in der Öffentlichkeit nicht den Anschein erwecken, Nikolaus zu helfen.
    Der junge Gelehrte konnte nicht auf dem gleichen Weg folgen. Das wäre zu auffällig gewesen. Also nahm er die Straße nach Buchholz hoch, um dann auf dem gleichen Weg wie heute Vormittag zum verabredeten Treffpunkt zu kommen. Er würde sich beeilen müssen. Hoffentlich wartete der Köhler auch so lange. Doch zum Glück fand er auf halber Strecke einen Fußweg, der nach links abging und sich am Berghang durch den Wald schlängelte.
    Abgehetzt, mit schmerzenden Füßen und Seitenstechen, erreichte er die Stelle hoch über der Lieser. Schnell war er neben der Eiche, wo er den Leichnam Wolfgangs gefunden hatte. Hier wollte der Köhler warten. Nikolaus schaute sich verwundert um – niemand war zu sehen.
    Plötzlich erklang ein Zischen von der Seite. Zwischen einigen niedrigen Büschen erschien das Gesicht des Köhlers. Mit der Hand winkte er ihn zu sich.
    Nikolaus dankte ihm für sein Entgegenkommen und versicherte nochmals, nichts mit den Morden zu tun zu haben.
    »Psst! Gleich!«, antwortete der Ältere und führte ihn weiter in den Wald hinein. »Ich will noch ein bisschen leben.«
    Als er sich sicher war, dass sie vom Weg aus nicht mehr zu entdecken waren, sagte er: »Ob Ihr es wart oder nicht, ist mir schnurzegal. Und wenn ja, habt Ihr ein gutes Werk getan. Wilhelm war einer von der übelsten Sorte. Dem trauert hier keiner hinterher. Und die beiden Heckens dachten, ihre Kumpanei mit ihm würde es ihnen erlauben, sich ebenso ungehobelt benehmen zu dürfen. Hoffentlich ist der Tod seines Vetters Hans eine Warnung.«
    Nikolaus verschlug es angesichts dieser Offenheit für einen Moment die Sprache, dann sagte er: »Wenn ich Euch gerade richtig verstanden habe, habt Ihr Angst, dass Euch jemand töten könnte.«
    »Man muss halt vorsichtig sein.«
    »Also habt Ihr doch etwas gesehen?«
    »Natürlich. Genau wie Ihr habe ich die beiden Reiter mit dem Pferdegespann gesehen.«
    »Davon habt Ihr dem Hauptmann aber nichts gesagt.«
    Er lächelte breit. »Ich sagte doch, dass ich am Leben hänge.«
    Nikolaus nickte verständnisvoll. »Das verstehe ich. Ich habe den Vorteil, dass ich jederzeit wieder verschwinden kann, aber Ihr müsst hier leben und mit den Leuten auskommen.«
    Der Köhler nickte.
    »Wenn ich mich nicht geirrt habe, waren die beiden Reiter der Amtmann Thies und sein

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