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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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Vorsichtshalber zog ich auch noch die Vorhänge zu. Dann packte ich mein Zeug fürs College zusammen und legte mich ins Bett. Es war zwar noch recht früh, doch ich war ziemlich erledigt.
    Wann ich Eric wohl wieder sehen würde? Und wann ich ihn wohl wieder küssen würde?
    Jetzt verfluchte ich Evan noch mehr. Er war im absolut falschen Moment in unsere Nähe gekommen. Aber vielleicht war es auch besser so.
    Hoffentlich ist Eric nichts passiert. Aber er hat Evan das letzte Mal ja auch besiegt. Trotzdem machte ich mir ein wenig Sorgen.
     
     
     

Der Wolf
     
    Am nächsten Morgen wachte ich sogar noch vor meinem Wecker auf. Da ich nicht mehr müde war, machte ich mich fertig und ging in die Küche. Zum Frühstück gab es einen Cappuccino und einen Honigtoast. Schade, dass Caitlin jetzt nicht hier war. Im Radio lief ein alter Klassiker von Johhny Cash. Es war ein richtig schöner Montagmorgen. Würde man den Montag gegen Samstag oder Sonntag ersetzen, wäre er sogar noch schöner gewesen. Denn so standen mir jetzt zwei endlos lange Stunden innerbetriebliche Finanzplanungen bevor. Was meiner Stimmung einen kleinen Dämpfer versetzte. Nichtsdestotrotz freute ich mich darauf, Caitlin von gestern zu erzählen. Außerdem musste ich sie vor Evan warnen. Wahrscheinlich war es tatsächlich das Beste, wenn sie diese Woche hier mit einziehen würde.
     
    „Na klar hab ich Lust bei dir einzuziehen.“
    Caitlin und ich hatten die zwei Horrorstunden einigermaßen unbeschadet überstanden. Mir tat zwar die Hand vom vielen Schreiben weh, aber das war auch schon alles. Caitlin kämpfte neben mir gegen einen Müdigkeitsanfall an. Wir waren gerade auf dem Weg in unseren nächsten Vorlesungsraum. Geschichte, das war okay.
    „Ich muss dir vorher aber noch was sagen. Es geht um Evan.“
    Ich hatte es so lange wie möglich herausgezogen, um die Stimmung nicht zu verderben, aber irgendwann musste sie es ja erfahren.
    „Jetzt bin ich aber gespannt.“
    „Eric war doch gestern noch bei mir“, fing ich an.
    „Meinst du das hätte ich vergessen?“
    Ich erzählte Caitlin das Wichtigste, was Eric mir gestern gesagt hatte.
    „Das klingt zum Teil ziemlich traurig.“
    „Ja ich weiß. Das tut mir auch alles total leid für ihn. Ich glaube, das Ganze ist alles andere als leicht.“
    Das war die Untertreibung des Jahrhunderts.
    „Und was ist jetzt mit Evan?“
    „Er will die Formel. Eric hat er ja schon mal angegriffen und gestern war er in der Nähe von Loris Haus.“
    „Was meinst du wollte er da?“
    „Ich weiß es nicht. Aber mit Sicherheit nichts Gutes.“
    „Das ist echt übel.“
    „Wenn du jetzt doch nicht mit einziehen willst ist das okay. Ich weiß halt nicht, ob er wieder kommt.“
    „Falls er das tut, ist es besser wir sind zu zweit.“
    Auf diese Antwort hatte ich gehofft. Und in meinem Inneren wusste ich auch, dass Cait so reagieren würde. Auf sie konnte man sich einfach immer verlassen.
     
    Als der Unterricht endlich vorbei war, half ich Caitlin beim Packen. Ich freute mich, dass sie für diese Woche mit einziehen würde. Mir war abends gerade immer etwas mulmig zumute. Früher mochte ich den Sonnenuntergang wirklich gern. Seit Kurzem fand ich ihn jedoch irgendwie gruselig.
    Eric meinte, die Vampire verbringen den Tag damit, auf die Nacht zu warten. Ich malte mir Bilder aus, wie Evan in seinem Sarg liegt und seine nächsten Schritte plant.
    Was mich einigermaßen beruhigte war die Tatsache, dass Vampire ohne Aufforderung das Haus nicht betreten können. Und wer von uns war schon blöd genug, ihn rein zu lassen?
    Besorgt schaute ich aus Caitlins Fenster. Es dämmerte bereits.
    „Ich glaube, wir sollten uns etwas beeilen. Die Sonne geht bald unter.“
    Es war schon fast ganz dunkel, nur ein kleiner Streifen am Rande des Himmels war noch rötlich erhellt. Der Rest wurde von einem großen Wolkenteppich überzogen und warf fahles Licht auf die Erde.
    „Bin gleich fertig. Ich nehme nur mal das Nötigste mit. Falls was fehlt hol ich es einfach auf dem Heimweg vom Campus.“
    Ungläubig starrte ich auf ihre zwei vollgestopften Reisetaschen.
    „Du weißt schon, dass du nicht für immer zu mir ziehst oder?“
    „Ich weiß, dass es nur sieben Tage sind. Aber sieben Tage bedeuten schon mal sieben paar Schuhe und jeden Tag ein neues Outfit. Ich kann unmöglich zweimal in einer Woche das Gleiche anziehen.“
    Wenn man Caitlin nicht kennt, könnte man meinen, sie sei oberflächlich oder eingebildet. Wenn man sich aber die Mühe

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