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Im Sommer der Sturme

Im Sommer der Sturme

Titel: Im Sommer der Sturme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gantt DeVa
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für immer Stillschweigen geschworen habe und mein Gelübde nicht brechen darf. Das können Sie nicht von mir verlangen.«
    »Verdammt, Mann, ich will nur den Namen wissen. Der Kerl soll mir dafür bezahlen!«
    »Nein, Frederic«, entgegnete der Priester mit sanfter Stimme, »selbst wenn Ihre Frau eine solche Sünde ge beichtet hätte, so musste sie keine Namen nennen, um die Absolution zu erhalten.«
    Frederic Duvoisin war verblüfft. Entweder war dieser Priester klüger als gedacht, oder er sagte die Wahrheit. »Sie lügen. Sie hat ihren Liebhaber genannt. Ich sehe es Ihren Augen an.«
    »Gott vergibt ihm, wer auch immer es ist«, sagte Father Benito und bemerkte, dass Frederics Zorn abflaute. »Lassen Sie die Vergangenheit ruhen, Frederic. Mord ist eine sehr viel schwerere Sünde als Ehebruch. Ihre Frau ist tot, und ihre Sünden wurden vergeben. Warum also wollen Sie Ihre Seele mit Rachegedanken belasten?«
    »Hinaus mit Ihnen«, befahl Frederic. »Sie sind um kein Haar besser als Robert Blackford und Agatha Ward, die alle Sünde auf Colette schieben. Ja, ich würde sie liebend gern von Angesicht zu Angesicht mit ihrer Untreue konfrontieren und sie dafür bestrafen, aber sie ist tot. Dennoch gibt es hier auf Charmantes jemanden, der noch am Leben ist und dem es gutgeht. Ich sage Ihnen nur so viel: Er wird für seine Fleischeslust büßen. Bevor ich diese Welt verlasse – wird er leiden!«
Sonntag, 21. Mai 1837
    Frederic Duvoisin saß auf Pierres Bett und wartete, dass die Kinder mit der Gouvernante von der Messe zurück kehrten. Er sah sehr viel besser aus als noch vor einer Woche, auch wenn er noch extrem dünn war und seinen früheren Appetit noch nicht wiedererlangt hatte.
    Charmaine summte leise, als sie hinter Pierre das Kinderzimmer betrat. Sie hatte gehofft, dass Paul auf sie wartete. Doch nun riss sie die Augen auf, als Pierre begeistert »Papa!« rief und Jeannette sie rasch zur Seite drängte. »Wie schön, dass du endlich da bist!« Sie schlang ihrem Vater die Arme um den Hals. »Ich habe dich vermisst!«
    »Ich auch!«, echote der Junge und kicherte. »Wo warst du so lange?«
    Frederic schluckte und begriff plötzlich, wie dumm er gewesen war. Wie hatte er nur daran denken können, diese Welt zu verlassen, und glauben können, dass sein Sohn alles besser machen würde als er? Er betrachtete Yvette, die kerzengerade vor ihm stand und ihrer Mutter so ähnlich war. »Ich habe sehr um eure Mutter getrauert«, sagte er leise. »Aber jetzt will ich nur noch an die Zukunft den ken.«
    »Genau das hat Mademoiselle Charmaine auch gesagt«, sagte Yvette und umarmte ihren Vater. »Du hast Mama geliebt, nicht wahr?«
    »Ja«, flüsterte Frederic.
    Charmaine war nicht bereit, ihm so rasch zu verzeihen. Frederic Duvoisin hatte vielleicht gelitten, aber durch sein selbstsüchtiges Verhalten hatte er den Kindern unnötige Sorgen bereitet. Sie konnte nicht über ihren Schatten springen und wollte sich in ihr Zimmer zurückziehen. »Ich lasse Sie allein.«
    Frederic schien ihre Gedanken gelesen zu haben. »Bleiben Sie hier, Miss Ryan«, bat er. »Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen und auch bei meinen Kindern. Es tut mir leid, dass ich während der letzten Wochen nicht für sie da war und Sie die Kinder allein trösten mussten.«
    Was konnte sie sagen? Es gab keinen Grund, ihm weiterhin zu zürnen. »Ich bin froh, dass Sie sich wieder erholt haben, Sir. Die Kinder haben sich sehr um Sie gesorgt und ich ebenfalls.«
    »Gesorgt? So so.«
    Plötzlich stand Agatha unter der Tür, und ihre Frage hing noch in der Luft.
    Charmaine zog eine Grimasse. Während der letzten sechs Wochen hatte sich Mrs. Ward einen Spaß daraus gemacht, sie ständig zu schelten. Seit Colettes Tod und Pauls Abreise nach Espoir war niemand da, der sie verteidigte.
    »Ich wollte nur die große Freude der Kinder zum Ausdruck bringen«, versuchte Charmaine zu erklären.
    »Ach, wirklich? Mir schien, es ging eher um Ihre ganz persönliche Freude.«
    »Agatha«, unterbrach Frederic seine Schwägerin, »ich verbringe gerade Zeit mit meinen Kindern. Dagegen hast du wohl nichts einzuwenden, oder?«
    »Aber natürlich nicht, Frederic«, erwiderte sie mit strahlendem Lächeln und verschwand so lautlos, wie sie gekommen war.
    Später am Abend besuchte sie Frederic in seinen Räumen. Es war an der Zeit, ihren brennenden Traum wahr werden zu lassen – und zwar jetzt, bevor ihr eine junge Frau oder womöglich sogar die Gouvernante in die Quere kam. Nach der

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