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Im Sommer der Sturme

Im Sommer der Sturme

Titel: Im Sommer der Sturme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gantt DeVa
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dass du zurück in den Salon gehst und dich bei deinem Vater entschuldigst.«
    Yvette lief knallrot an. » Mich entschuldigen? Ich soll mich entschuldigen, obwohl er das gesagt hat? Er sollte sich lieber bei mir und bei Johnny entschuldigen! Das fällt mir nicht ein! Er kann froh sein, wenn ich überhaupt noch mit ihm spreche! Ich dachte, Sie hätten das kapiert!«
    Charmaine wartete, bis Yvettes Zorn etwas abgeebbt war, bevor sie noch einmal von vorn anfing. »Möchtest du, dass dein Bruder wieder nach Hause kommt?«
    »Aber natürlich will ich das!«
    »Dann weiß ich nur einen Weg: Damit dein Vater seine Meinung ändert, solltest du ihm ein Beispiel geben, dem er dann folgen kann.«
    Yvette überdachte den Vorschlag ihrer Gouvernante und verzog widerwillig das Gesicht. » Aber entschuldigen? Ich weiß nicht, was das nützen soll?«
    »Dein Vater ist voller Groll, Yvette. Und um wie viel stärker wird dieser Groll erst werden, wenn er das Gefühl hat, dass er deine Liebe an John verloren hat?«
    »Er wird ihn nur umso mehr hassen.« Sie begriff, dass sie die Lage nur schlimmer machte, wenn sie sich nicht mit ihrem Vater versöhnte. »Ich glaube, ich habe keine andere Wahl«, sagte sie und stöhnte. »Außerdem habe ich die dumme Puppe kaputt gemacht. Aber das kann ich nicht mehr ungeschehen machen.«
    »Ich glaube nicht, dass sich dein Vater um die Puppe schert. Aber dich liebt er!«
    »Das weiß ich«, räumte sie ein. »Kommen Sie mit?«
    »Ich komme in einer Minute nach«, versprach Charmaine, als das Mädchen zur Tür ging. »Aber noch etwas. Den Brief erwähnst du besser nicht.«
    Yvette verdrehte die Augen. »Keine Sorge! So dumm bin ich nicht.«
    Nachdem sie fort war, machte sich Charmaine auf die Suche nach Colette.
    Gab es denn keinen Ort, wohin sie sich wenden konnte? Keinen ruhigen Hafen, wohin die Vergangenheit ihr nicht folgte? Wie lange konnte sie diese schwere Schuld noch tragen? Colette lief durch den Garten, als das Kaleidoskop der ungelösten Fragen in einer einzigen Antwort mündete. In einer Antwort, die sie kaum akzeptieren konnte, so schrecklich war sie. Bevor ich nicht tot bin, wird es keinen Frieden geben . Weit hinten im Garten sank sie schwer auf eine Bank, barg ihr Gesicht in den Händen und weinte.
    Wo steckt sie? Paul rannte über die Wege und hörte sie eher, als er sie sah. Er wusste, wer sie so außer Fassung gebracht hatte. Mit der neuen Tür hatte das nichts zu tun. Oder doch? Er betrachtete sie einige Augenblicke und war unsicher, wie er ihrem Elend begegnen sollte. Es war viele Jahre her, seit sie an seiner Schulter geweint hatte. Seine Brust schmerzte.
    »Colette«, rief er mit erstickter Stimme.
    Sie hob den Kopf. Ihr Gesicht schimmerte feucht, und ihre Augen waren gerötet. Verlegen sprang sie auf und wollte ihre Wangen trocknen, aber die Tränen quollen schneller aus ihren Augen, als sie sie wegwischen konnte.
    »Colette«, hauchte er. Noch einen Schritt. Dann zog er sie in die Arme und bot ihrem Kummer seine starke Schulter. Als sie ihn wegdrängen wollte, hielt er sie nur umso fester und flüsterte tröstend: »Sch … sch … ruhig … weine nur … weine nur, wenn dir dann besser wird.«
    Es war unendlich lange her, seit jemand sie zuletzt im Arm gehalten hatte … viel zu lange. Colette gab ihren Widerstand auf, sank gegen seine Schulter und weinte, bis sie eine eigenartige Ruhe überkam.
    » C’est fini «, murmelte er in ihr Haar.
    Charmaine durchquerte den Ballsaal, um in den Garten zu gelangen, weil sie weder Mrs. Faraday oder, schlimmer noch, Agatha Ward in die Arme laufen wollte. Sie war sicher, dass sie Colette im Garten finden würde, denn nur dort boten sich stille Zufluchtsorte.
    Kurz darauf drang französisches Geflüster an ihr Ohr. Colette sprach immer Französisch, wenn sie die Kinder unterrichtete, und Charmaine hatte bereits einige Wörter aufgeschnappt. Nun vernahm sie zum ersten Mal eine Unterhaltung. Sie spähte durch die Äste und sah, wie Paul Colette zu derselben Bank führte, auf der sie am Abend zuvor gesessen hatte. Genau wie gestern zog er auch heute ein Taschentuch hervor und drückte es Colette in die Hand. » Tu vas mieux maintenant? «
    » Me pardonnera-t-il jamais? «, fragte sie verzweifelt.
    Er schüttelte den Kopf und betrachtete die zarte Hand in der seinen. » J’espère que je pourrais te donner la réponse que tu désires entendre. «
    Sie senkte den Blick. » Comment est-ce-que je peux demander pardon quand je sais ce que j’ai

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