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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einfach nur genommen, was mir angeboten wurde. Ich habe ihnen ja schließlich nicht die Pistole an die Schläfe gehalten.«
    Er brach ab und drückte Renés Hand. »Himmel, René, es tut mir so Leid! Wie konnte ich nur so etwas Dummes sagen.«
    »Ist schon gut. Wenn Tony mich nicht belogen und mit dieser kleinen Schlampe, die mit Sophia zusammengearbeitet hat, betrogen hätte, dann wäre er jetzt noch am Leben.« Und sie stünde nicht kurz vor dem Ruin.
    »Kris Drake.« Effekt heischend schlug Jerry sich die Hand vor die Stirn. »Ich wusste nichts von Tony und ihr, als ich sie eingestellt habe. Die Vorstellung, sie könnte etwas mit Tonys Tod zu tun haben ...«
    »In der Zeit hat sie noch für Giambelli gearbeitet. Sie stecken dahinter. Hinter allem.«
    Das war wirklich perfekt. Jerry wünschte nur, er wäre schon früher darauf gekommen, René zu benutzen. »Sie haben meinen Ruf ruiniert. Allerdings habe ich das teilweise selbst verschuldet. Ich wollte zu viel gewinnen.«
    »Aber darum geht es doch nur.«
    Er lächelte sie an. »Und ich hasse es zu verlieren. Bei allem. Weißt du, als ich dich zum ersten Mal sah, wusste ich nicht, dass Tony und du ein Paar seid, und ich ... Nun, ich hatte nie die Chance, in Konkurrenz zu treten, also gilt das wahrscheinlich nicht. Noch etwas Wein?«
    »Ja, danke.« Sie schürzte die Lippen und überlegte, wie sie das Spiel angehen sollte. »Ich war von Tonys Charme überwältigt«, begann sie. »Und ich bewunderte seinen Ehrgeiz. Zu klugen Geschäftsmännern fühle ich mich unwiderstehlich hingezogen.«
    »Tatsächlich? Ich war auch einer«, sagte Jerry und schenkte ihr Wein ein.
    »Jerry, du bist immer noch ein kluger Geschäftsmann. Du fällst sicher wieder auf die Füße.«
    »Das möchte ich gern glauben. Ich denke darüber nach, nach Frankreich zu ziehen. Man hat mir dort einige Angebote gemacht.« Beziehungsweise man hätte sie mir gemacht, dachte er grimmig. »Glücklicherweise bin ich auf das Geld nicht angewiesen. Ich kann mir in aller Ruhe mein Ziel aussuchen und mir Zeit lassen. Wahrscheinlich täte es mir gut, eine Weile zu verreisen, um mich für die harte Arbeit der letzten Jahre zu belohnen.«
    »Ich liebe Reisen«, schnurrte sie.
    »Ich glaube allerdings, ich sollte erst wegfahren, wenn ich hier alles in Ordnung gebracht habe. Ich muss mich von Angesicht zu Angesicht mit den
Giambellis auseinander setzen. Ich will aufrichtig zu dir sein, René, weil ich glaube, dass du mich verstehst. Ich will es ihnen heimzahlen, dass sie diesen Schmutz über mir ausgegossen haben.«
    »Das verstehe ich.« Voller Mitgefühl legte sie ihm die Hand aufs Herz. »Sie haben mich auch immer so abwertend behandelt.« Sie presste ein paar Tränen hervor. »Ich hasse sie!«
    »René.« Jerry rückte nahe an sie heran. »Vielleicht finden wir ja beide einen Weg, es ihnen heimzuzahlen.«
    Später, als sie nackt neben ihm lag, den Kopf auf seiner Schulter, lächelte er in die Dunkelheit. Tonys Witwe würde ihm den Weg ebnen. Und er würde den Giambellis das Herz aus dem Leib reißen.
     
    René wählte die Kleidung für die Rolle, die sie spielen wollte, mit Bedacht. Ein dunkles, konservatives Kostüm, wenig Make-up. Jerry und sie hatten genau geplant, was sie sagen und wie sie sich benehmen sollte. Er hatte sie unzählige Male üben lassen. Der Mann war für ihren Geschmack ein wenig zu fordernd, aber sie würde ihn sich schon zurechtbiegen, wenn sie ihn nur lange genug halten konnte.
    Im Moment jedenfalls war er nützlich, unterhaltsam und ein Mittel zum Zweck. Und er unterschätzte sie, wie die meisten anderen auch. Er merkte nicht, dass sie ganz genau wusste, dass auch er seinerseits René als nützlich, unterhaltsam und als Mittel zum Zweck betrachtete.
    Aber René Foxx ließ sich von niemandem zum Narren halten. Vor allem nicht von einem Mann.
    Jerry DeMorney war verdorben bis zum Knoten seiner Hermès-Krawatte. Wenn er nicht die Finger in
dieser ganzen Vergiftungsgeschichte gehabt hatte, würde sie jetzt anfangen müssen, Kostüme von der Stange zu tragen. Damit hat er diesen verkommenen Giambellis einen ganz schönen Tritt versetzt, dachte sie. Was sie anging, so hatte sie einen solchen Mann geradezu gesucht.
    Ihr Besuch bei der Mordkommission sollte der erste Schritt in eine lukrative Zukunft sein, beschloss sie.
    »Ich möchte zu Detective Claremont oder Maguire«, begann sie, erblickte dann aber Claremont, der sich gerade von seinem Schreibtisch erhob. »Oh, Detective!« Es freute

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