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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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das Satellitentelefon zur Hand. »General Wallace?«
    »Ich bin hier.«
    »Schicken Sie Ihre Flugzeuge los.«
    »Verstanden. Ende.« Wallace wechselte den Telefonhörer. »EAGLE ONE, hier ist ROUGHRIDER. Führen Sie Ihren Befehl aus. Ich wiederhole: Befehl ausführen. Bestätigen Sie.«
    »Verstanden, Sir, wiederhole: Befehl ausführen. Ende.« Der Oberst in dem AWACS wechselte die Frequenz. »CADILLAC LEAD, hier ist EAGLE ONE. Führen Sie den Angriff durch. Ende.«
    »Verstanden«, hörte der Oberst. »Gehen jetzt runter. Ende.«
     
    Die F-16 hatten über den vereinzelten Wolken gekreist. Ihre Radarwarnempfänger summten ein bisschen und meldeten den Empfang von SAM-Radar irgendwo da unten, aber die angezeigten Typen konnten ihre Höhe nicht erreichen. Außerdem waren alle Störsender eingeschaltet. Auf Befehl nahmen die schlanken Fighter Kurs auf das weit unten im Westen liegende Gefechtsfeld. Die GPS-Geräte gaben ihnen exakt an, wo sie sich befanden, und sie wussten auch genau, wo ihre Ziele lagen. Die Mission wurde zu einer rein technischen Übung.
    Unter den Flügeln jeder F-16 befanden sich die Smart Pigs, vier an jedem Fighter, was sich bei insgesamt 48 Maschinen also zu 192 J-SOWs summierte. Jede war ein Kanister von knapp vier Meter Länge und 60 Zentimeter Breite, gefüllt mit BLU-108-Submunition, jeweils zwanzig pro Kanister. Die Kampfpiloten drückten den Auslöser, warfen ihre Bomben ab, drehten dann ab nach Hause und überließen den Robotern den Rest der Arbeit. Die Aufzeichnungen der Dark-Star-Drohnen würden ihnen später zeigen, ob sie ihre Sache gut gemacht hatten.
    Die Smart Pigs lösten sich von den Flugzeugen und fuhren ihre eigenen kleinen Tragflächen aus, die sie zu ihren Zielen brachten. Durch die von den Kampfpiloten einprogrammierten Informationen waren sie jetzt in der Lage, ihrer eigenen GPS-Navigation zu folgen. Das taten sie dann auch, in Übereinstimmung mit ihren eingebauten Minicomputern, bis sie einen Punkt in 5 000 Fuß Höhe über dem ausgewählten Abschnitt des Kampfgebietes erreicht hatten. Sie befanden sich nun genau über dem von der chinesischen 29. Heeresgruppe der Kategorie A besetzten Gebiet, mit den drei schweren Divisionen, mit ungefähr 700 Kampfpanzern, 300 gepanzerten Schützenpanzern und 100 Selbstfahrgeschützen. Das ergab zusammen eine Anzahl von ungefähr 1 000 möglichen Zielen für fast 4 000 Einheiten niedergehender Submunition. Aber auch die herabfallenden Bomben wurden gelenkt und jede hatte einen Wärmesucher, spezialisiert auf fahrende Panzer, Mannschaftswagen, eine Selbstfahrlafette oder einen Lastwagen. Es gab eine Menge möglicher Ziele.
    Niemand sah sie kommen. Sie waren klein, nicht größer als eine Krähe, und sie fielen sehr schnell. Außerdem waren sie weiß gestrichen, so dass sie am Morgenhimmel nicht auffielen. Jede war mit einer einfachen Lenkvorrichtung ausgerüstet, und bei einer Höhe von 2 000 Fuß begannen sie selbsttätig die Suche und den Anflug auf ein Ziel. Ihre Fallgeschwindigkeit war so eingestellt, dass eine leichte Veränderung der Leitflächen ausreichte, um sie nahe an ihr Ziel heranzubringen. Nahe bedeutete in diesem Fall allerdings sogar genau auf das Ziel.
    Sie explodierten gruppenweise und fast gleichzeitig. Jede beinhaltete anderthalb Pfund hochexplosiven Sprengstoff. Die bei der Explosion freigesetzte Hitze ließ ihre Metallhülle schmelzen, die sich dann in ein Projektil verwandelte – dieser Vorgang wurde mit den Begriff ›selbst-schmiedend‹ umschrieben  –, das dann wiederum mit einer Geschwindigkeit von über 10000 Stundenkilometern herunterschoss. Die Panzerung an der Oberseite eines Panzers ist stets die dünnste Stelle, aber selbst eine fünf Mal stärkere Ausführung hätte einer solchen Waffe nichts entgegenzusetzen gehabt. Von den 921 Panzern auf dem Gefechtsfeld wurden 762 getroffen, und bei den wenigsten wurde nur der Dieselmotor zerstört. Die weniger glücklichen wurden durch den Geschützturm getroffen, was den sofortigen Tod der Besatzung bedeutete, oder es traf im Panzer befindliche Bereitschaftsmunition, wodurch sich jedes Fahrzeug in einen kleinen, von Menschenhand geschaffenen Vulkan verwandelte. Innerhalb von Sekunden wurde aus drei intakten Divisionen eine schwer getroffene und völlig desorganisierte Brigade. Den Schützenpanzern erging es nicht besser, aber am schlimmsten erwischte es die Lastwagen, von denen die meisten mit Munition oder leicht brennbarem Material beladen waren.
    Es

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