Im Zeichen des Zorro
die einzige, die noch brannte, und löschte
sie so — der Raum war in Dunkelheit gehüllt.
»Licht! Bringt mir eine
Fackel!«, kreischte Gonzales.
Senor Zorro sprang beiseite,
an die Wand, und schob sich eilends daran entlang, während Gonzales
sich mit zwei weiteren Männern in die Mitte des Zimmers stürzte
und ein dritter zurückblieb, um die Tür zu bewachen; im anderen
Raum rannten mehrere los, um eine Fackel zu besorgen, besorgten aber nur
ein gehöriges Durcheinander.
Endlich kam der Soldat mit
der Fackel durch die Tür gerannt, schrie auf und stürzte, die
Brust von einer Degenklinge durchbohrt, zu Boden. Die Fackel fiel herab
und erlosch. Und dann, bevor der Feldwebel noch zur Stelle war, hatte sich
Senor Zorro bereits wieder unauffindbar ins Dunkel zurückgezogen.
Gonzales brüllte jetzt
auf der Suche nach dem Mann, den er töten wollte, seine Verwünschungen
durch den Raum, und der Hauptmann rief ihm zu, er solle nur ja aufpassen,
nicht versehentlich einen der Kavalleristen abzuschlachten. Die übrigen
Soldaten stürmten herum; von draußen brachte jemand eine zweite
Fackel.
Zorros Pistole ertönte,
und die Fackel wurde dem Mann aus der Hand geschossen. Der Bandit sprang
vor und trat sie aus, dann zog er sich wieder in die Dunkelheit zurück,
wechselte schnell den Standpunkt und horchte auf das schwere Keuchen, das
ihm den exakten Aufenthaltsort jedes Einzelnen seiner Widersacher verriet.
»Ergreift den Halunken!«,
schrie der Kommandant. »Wollt ihr euch denn von einem einzigen Kerl
so zum Narren halten lassen?«
Dann verstummte er, denn
Senor Zorro hatte ihn von hinten gepackt und ihm die Kehle zugedrückt,
und jetzt ertönte die Stimme des Gesetzlosen über dem
allgemeinen Getöse.
»Soldaten, euer
Hauptmann ist in meiner Gewalt! Ich werde ihn vor mich halten, wenn ich
durch die Tür gehe. Ich werde den nächsten Raum durchqueren
und das Gebäude verlassen. Eine Pistole habe ich abgefeuert, aber
ihre Gefährtin halte ich fest an den Schädel des Hauptmanns. Und
sollte auch nur einer von euch versuchen, mich anzugreifen, werde ich den
Abzug ziehen, und euer Hauptmann war einmal.«
Der Hauptmann spürte den
kalten Stahl an seinem Hinterkopf und rief den Männern zu, mit
Bedacht vorzugehen. Senor Zorro schob ihn auf die Tür zu, die er, den
Hauptmann vor der Brust, rückwärts durchschritt, während
Gonzales und seine Soldaten, so dicht sie nur wagten, folgten und auf
jedes Geräusch achteten, in der Hoffnung, ihn überraschen zu können.
Er durchquerte den großen
Mannschaftsraum der Garnison und kam so bis an das Eingangstor. Zorro
machte sich ein wenig Sorgen wegen der Männer draußen, denn er
wusste, dass ein paar von ihnen um das Gebäude herum gelaufen waren,
um die Fenster zu bewachen. Gleich neben dem Tor brannte immer noch die
Fackel, und Senor Zorro streckte die Hand aus, riss sie herab und löschte
sie. Dennoch würde er in größter Gefahr schweben, sobald
er hinausträte.
Gonzales und seine
Kavalleristen standen fächerförmig über den Raum verteilt
vor ihm, den Oberkörper vornübergeneigt, immer auf der Lauer
nach der Gelegenheit, einen Hieb zu landen. Gonzales hatte eine Pistole in
der Hand - wenn er auch versichert hatte, diese Waffe zu verabscheuen -
und wartete auf die Gelegenheit, einen Schuss abzugeben, ohne dabei das
Leben seines Hauptmanns zu gefährden.
»Zurück, Senores!«,
befahl der Bandit jetzt. »Ich hätte gern ein wenig mehr Platz,
wenn ich mich auf den Weg mache. So ist es recht - vielen Dank. Sargento
Gonzales, wenn die Übermacht nicht ganz so erdrückend wäre,
könnte ich mich dazu verleiten lassen, einen Gang mit Euch zu fechten
und Euch noch einmal zu entwaffnen.«
»Bei den Heiligen
—«
»Ein andermal,
Sargento. Und nun, Senores, aufgemerkt! Ich bin zutiefst betrübt, das
einzugestehen, aber ich hatte nur eine Pistole bei mir. Was der Capitán
die ganze Zeit in seinem Nacken spürte, ist nicht mehr als eine
Sattelschnalle, die ich vom Boden aufgehoben habe. War das nicht ein
feiner Streich? Senores, adiós!«
Plötzlich stieß er
den Hauptmann von sich, verschwand pfeilschnell in der Dunkelheit und
rannte auf sein Pferd zu; die ganze Meute war ihm auf den Fersen und
Kugeln schwirrten an seinem Kopf vorbei. Die Brise, die immer steifer vom
fernen Meer her wehte, trug sein Lachen zurück zu ihnen.
16
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