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Immer wenn er mich berührte

Immer wenn er mich berührte

Titel: Immer wenn er mich berührte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sich.
    »Du denkst doch nicht, daß ich Angst habe?«
    »Angst nicht. Aber vielleicht ist da noch ein Rest von Liebe?«
    Er starrte sie an, mit Augen, in denen die Besessenheit stand. »Nein, du. Seit ich dich kenne, gibt es keinen Rest von Liebe mehr …«
    »Schau dich um, Jürgen«, flüsterte sie, »sie schläft wie ein Engel.«
    »Und du bist ein Teufel. Aber ich liebe dich, hörst du …«
    Gaby schmiegte sich fest an ihn, umspannte seinen Kopf mit ihren Händen. »Ich will, daß du mich jetzt küßt.«
    Als seine Hände anfingen, an ihr herabzugleiten und sie seine Erregung spürte, drückte sie ihn sanft von sich.
    »Nicht jetzt, Jürgen«, bat sie. »Erst, wenn du zurückkommst. Wenn wir frei sind von allen Problemen, wenn uns die ganze Nacht gehört.«
    Jürgen ließ sie los.
    »Du kannst in zehn Minuten wieder zurück sein«, setzte sie hinzu. »Ich hole jetzt nur ihren Mantel und ihre Handtasche … hier darf nichts zurückbleiben. Sie muß alles bei sich haben.«
    Es machte keine Schwierigkeiten, Janine den Mantel anzuziehen. Es war genauso, wie der Fremde auf der Party zu ihr gesagt hatte: Denn das Opfer wird auf ideale Weise zum willenlosen Werkzeug.
    Jürgen trank noch einen großen Schluck aus der Whiskyflasche. »Warum haben wir sie eigentlich nicht gleich vergiftet?« fragte er. »Dann hätte ich doch jetzt nur die Leiche zu beseitigen gehabt. Wenn sie auch schläft, immerhin lebt sie noch …«
    »Kapierst du nicht«, fuhr ihn Gaby an, »daß es genau auf diesen Punkt ankommt? Irgendwann mal wird die Leiche nämlich voraussichtlich angeschwemmt. Und wenn es dann wie Selbstmord aussehen soll, dann muß die Tote Wasser in den Lungen haben. Sie muß zum Zeitpunkt des Todes geatmet haben. Im andern Fall wird die Untersuchung auf Mord geführt.«
    »Du denkst an alles«, sagte er leise. Dann umfaßte er Janine, hob sie wie ein Kind in seine Arme und ging durch den dunklen Flur zu der Türe, die in den Garten führte.

XI
    Die Metropolitan , mit der Dr. Haller flog, landete pünktlich in München-Riem. Zusammen mit den meisten anderen Passagieren stieg er in den Bus ein und ließ sich ins Stadtzentrum fahren.
    Ein paar Minuten nach zehn stand er unter den Neonlichtern am Bahnhofsplatz. Zeitungsverkäufer priesen lautstark die Zeitung von morgen an. Taxichauffeure lehnten an ihren Wagen und unterhielten sich.
    Einen Moment zögerte er. Aber dann beschloß er, zu Fuß zu gehen. Bis zum Sanssouci waren es höchstens fünfzehn Minuten.
    »Guten Abend, Herr Doktor«, begrüßte ihn der Portier. »Sie haben Pech. Fräulein Laurent ist gar nicht da.«
    »Hat sie etwas hinterlassen für mich?«
    »Nein.«
    »Wo sie sein könnte, wissen Sie nicht zufällig?«
    »Tut mir leid.«
    Haller überlegte, dann folgte er einer plötzlichen Eingebung und fragte: »Herr Kirn, Sie sind doch bekannt für ihr Gedächtnis – sagt Ihnen der Name Siebert etwas?«
    »Es gibt in München eine Wurstfabrik.«
    »Die meine ich nicht.«
    »Vor ein paar Tagen hat hier mal ein Berliner übernachtet, aber den werden Sie wohl auch nicht meinen.«
    »Doch«, sagte Haller schnell. »Der könnte es sein. Vorausgesetzt, daß er mit Vornamen Jürgen heißt.«
    Der Portier blätterte in seinem Buch nach. »Ja, hier steht es. Jürgen Siebert, Werbeberater, eine Nacht war er hier.«
    Was ihn an dieser Eintragung verwirrte, war im Grunde nur das Datum. Es lag fast eine Woche zurück. Danach hatte er doch Janine noch mehrmals getroffen. Und sie hätte ihm nichts erzählt? Mit keinem Wort erwähnt, daß sie ihren Mann wiedergesehen hatte?
    »Danke«, sagte er mechanisch.
    »Soll ich Fräulein Laurent etwas bestellen?«, erkundigte sich der Portier noch.
    »Ich bin in der Bar«, antwortete er. »Und warte dort auf sie.«
    Wie lächerlich dieses Fräulein Laurent auf einmal in seinen Ohren klang. Alles war lächerlich, der falsche Paß, den er ihr besorgt hatte, die Reise nach München, die Hypnosesitzungen, sein Heiratsantrag … alles war lächerlich angesichts der Tatsache, daß sich das Ehepaar Siebert hier schon vor einer Woche getroffen hatte.
    Haller zog nicht mal seinen Mantel aus, als er sich auf einen der Barhocker setzte. Sein Gesichtsausdruck mußte ziemlich verstört sein, denn der Barmixer fragte ihn als erstes: »Ist Ihnen nicht gut?«
    »Doch«, knurrte er. »Geben Sie mir einen doppelten Kognak. Dann wird mir noch besser.«
    Er verspürte richtig Lust, sich zu betrinken. Im Alkohol gab es wenigstens vorübergehend Trost. Und das

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