In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman

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Schwester für ihn«, entgegnete Megan. »Und davon abgesehen weiß er, dass Jack wieder in mein Leben getreten ist.«
    »Jack ist wieder in dein Leben getreten?«, fragte Camry sanft. »Was ist in der Nacht, als du in den See gefallen bist, zwischen euch beiden gelaufen?«
    »Jack hat mir das Leben gerettet.«
    »Und dann fühltest du dich ihm so sehr zu Dank verpflichtet, dass du mit ihm geschlafen hast, nicht wahr?«
    Um die glühende Röte zu verbergen, die ihr in die Wangen gestiegen war, packte Megan den Griff am Armaturenbrett. »Pass auf!«, schrie sie und machte sich auf einen Aufprall gefasst, der nicht kam. »Tut mir leid«, murmelte sie, setzte sich wieder zurück und strich sich das Haar glatt. »Ich dachte, ich hätte wieder einen Baumstamm gesehen. Bieg hier ab.«
    »Da geht’s aber nicht nach Bear Mountain. Der Weg, den wir nehmen müssen, ist noch ein Stück weiter rauf.«
    »Nein, es ist dieser. Bieg nach links ab.«
    »Aber da geht’s zu Robbie.«
    »Dann halt an«, sagte Megan und musste wieder den Griff packen, als Camry die Pistenraupe plötzlich anhielt. Megan sah ihre Schwester an und konnte im schwachen Schein der Armaturenbeleuchtung deren Gesicht gerade noch erkennen. »Wann warst du das letzte Mal hier oben?«, fragte sie.
    »Vor drei oder vier Jahren«, gab Camry zu.
    »Ich schwöre dir, das ist der Weg, den wir im letzten Herbst genommen haben, als Winter und ich Matt Bear Mountain gezeigt haben. Aber mit dem vielen Schnee sieht alles ganz anders aus. Trotzdem würde ich sagen, dass wir hier abbiegen müssen.«
    »Und wenn wir nun bei Robbie rauskommen und er uns erwischt ?«
    »Er übernachtet heute doch bei mir … schon vergessen?«
    Camry gab wieder Gas und bog mit der Pistenraupe nach links ab. Plötzlich lachte sie auf. »Das macht Spaß, Meg, auch wenn es ein fruchtloses Unterfangen ist. Aber ich hatte dir doch gesagt, dass es wie in alten Zeiten sein würde, wenn wir uns davonmachen, ohne dass Mom und Dad es merken.«
    »Wir hätten sie nicht anlügen sollen.«
    Camry schnaubte. »Als wenn sie uns nach dem, was oben am See vorgefallen ist, nachts durch den Wald stromern lassen würden. Mach dir keine Sorgen. Chelsea passt schon auf, dass sie nichts mitbekommen. Und es klingt völlig vernünftig, dass wir bei ihr in Bangor übernachten. Schließlich brauchst du tatsächlich einen neuen Laptop.«
    »Ich hab immer noch Schuldgefühle, dass wir uns rausgeschlichen und dann auch noch die Pistenraupe geklaut haben.«
    Camry bremste wieder und schaute Megan an. »Willst du, dass ich wieder umkehre?«
    »Nein! Ich will diesen Drachen finden. Ich wünschte nur, alle würden damit aufhören zu versuchen, das verdammte Ding geheim zu halten. Dad, Robbie und Kenzie wissen, dass ich um die Magie weiß … vor was wollen sie mich also schützen?«
    »Vielleicht vor Jack?«, vermutete Camry. »Sie betrachten ihn immer noch als Außenstehenden, Meg. Vielleicht haben Dad und Robbie Angst, dass du dich verplappern und ihm unabsichtlich etwas erzählen könntest. Sie haben Jack noch nicht in unser Familiengeheimnis eingeweiht. Du erinnerst dich doch bestimmt noch daran, wie es für Heather, Elizabeth und die anderen war, als sie heiraten wollten. Verflucht … Walter ließ Elizabeth vor dem Traualtar stehen. Robbie brauchte drei Tage, um ihn zu finden, und weitere zwei Tage, um ihn davon zu überzeugen, dass unsere Sippe nicht verrückt ist.«
    Megan sah nach unten auf ihren Schoß. »Wie soll ich Jack die Magie erklären?«
    »Du wirst es nicht tun müssen. Sondern Daddy und Robbie. So lautet die Regel.«
    Sie schaute zu ihrer Schwester auf. »Aber wenn er uns nun alle für verrückt hält und wie Walter wegläuft? Jack kann sich so verstecken, dass noch nicht einmal Robbie ihn finden kann. Er hat sich praktisch sein ganzes Leben lang versteckt und ist offensichtlich sehr gut darin.«
    »Robbie hat Matt und Winter, die ihm jetzt helfen. Jack kann sich nicht vor ihnen verstecken.« Camry beugte sich nach vorn, um Megan in die Augen zu schauen. »Du hast dich wieder in ihn verliebt, nicht wahr?«
    Megan nickte.
    Camry zog sie an sich. »Ich freue mich für euch beide.« Sie kicherte und streichelte Megans Bauch. »Ich meine natürlich für euch drei.« Sie richtete sich mit einem Stöhnen auf und gab wieder Gas. »Und das bedeutet eindeutig, dass ich mich mit keinem Mann verabreden darf. Wenn du Jack heiratest, hat sich der Fluch bereits sechs Mal bewahrheitet.«
    »Arme Cam«, neckte Megan sie