In der Box: Wie CrossFit® das Training revolutionierte und mir einen völlig neuen Körper verlieh (German Edition)
ticken Sie nicht richtig. Das hat bisher noch niemand geschafft. Sie können aus jedem x-beliebigen Haufen von Leuten eine Person herauspicken und sie dazu anleiten, ihr Essen zu wiegen und abzumessen. Und die wird den anderen davonziehen.«
Ernährung: das fehlende Puzzleteil
Ernährung gilt in der Philosophie von CrossFit als entscheidender Faktor. In den Vorträgen und Trainingseinheiten wird sehr ausführlich auf diesen Aspekt eingegangen. Wie eingangs erwähnt, betrachtet man sie als Basis der CrossFit-Pyramide, als das Fundament, auf dem Gesundheit und Wohlbefinden aufbauen. Für Glassman ist es eines der beiden Ruder, mit denen man das CrossFit-Boot vorantreibt; wenn es fehlt, bewegt man sich im Kreis. Für andere stellt es sich als so etwas wie das fehlende Puzzleteil heraus.
Nicole Carroll, stellvertretende Leiterin des Ressorts Training im CrossFit HQ, würde mit diesen Ansichten sicherlich übereinstimmen. Einer ihrer Vorträge über Ernährung ist als Video in der Kategorie »Classic« des CrossFit Journal abrufbar. Sie hat für die Zeitschrift auch schon Artikel zum Thema verfasst (einer trug den Titel »Get Off the Crack«, ein Erfahrungsbericht, der beschreibt, wie sie von ihrer Zuckersucht loskam). In dem erwähnten Video erörtert Carroll den Zusammenhang zwischen Ernährung und Leistungsfähigkeit: »Als Trainer haben wir es oft mit Leuten zu tun, die regelmäßig und intensiv CrossFit betreiben und in diesem Zusammenhang auch Fortschritte machen. Aber früher oder später erreichen sie ein Plateau, verschlechtern sich vielleicht sogar. Sie treten auf der Stelle. Eine solche Stagnation hat praktisch immer etwas mit der Ernährung zu tun. Wenn man hart trainiert, sich aber nicht gesund ernährt, wird man seine Ziele nicht erreichen. Vielleicht 50 Prozent davon, aber nicht mehr. Man wird dieses Programm nur überstehen und erfolgreich sein, wenn man ausgewogen isst.«
Bei Briana Drost, der Telefonistin, war das der Fall. Im Januar 2011 fühlte sie sich durch das Training zwar schon deutlich fitter, war aber immer noch unzufrieden mit ihrer Figur und begann daher, auf ihre Ernährung zu achten. Sie erschrak regelrecht, als im Laufe der nächsten vier Wochen knapp 8 kg förmlich wegschmolzen. Sie hatte das fehlende Puzzleteil gefunden.
Chang sagt, das Elysium sehe absichtlich davon ab, seine Mitglieder in Sachen Ernährung bekehren oder indoktrinieren zu wollen. Aber wenn jemand wie Drost mit seinen Fortschritten unzufrieden ist, erhält er Tipps zur Verbesserung der Ernährung. »Es gibt zwei Gründe, weshalb Briana so schnelle Fortschritte machte«, meint Chang. »Zum einen ist der menschliche Körper wie eine Maschine, und jede Maschine läuft nur dann optimal, wenn man sie mit hochwertigem Treibstoff versorgt. Schüttet man Müll in den Tank, ist auch die Leistung Müll. In der Praxis heißt das, dass man sich tagsüber träge fühlt, nachts schlecht schläft und in den Workouts nicht alles geben kann.«
Ihre neue, gesunde Ernährung ermöglichte es Briana, »intensiver zu trainieren und sich schneller zu erholen. Sie gab ihr die Energie, die sie brauchte, um häufiger ins Studio zu gehen«, fügt er hinzu. »Unter diesen Bedingungen ist klar, warum sie solche rapiden Fortschritte machte.« Der zweite Grund für ihre Fortschritte war, dass sie »anfing, auf die richtige Dosierung der Makronährstoffe zu achten. Unter diesen Umständen ist es für eine Person mit Übergewicht praktisch unmöglich, nicht abzunehmen.« Mit anderen Worten: Sowohl die Qualität als auch die Quantität der zugeführten Nahrung waren ausschlaggebend für Brianas Erfolg.
Die praktische Umsetzung eines Sears-Paläo-Ansatzes erfordert allerdings ein planvolles Vorgehen. Drost musste beispielsweise alle Mahlzeiten und Snacks für den Tag vorbereiten und mitnehmen, um immer gut versorgt zu sein – während ihrer Zwölf-Stunden-Schicht bei der Polizei, an der Universität, im studienbegleitenden Praktikum und natürlich im Sport. Niemand hat behauptet, es sei einfach, sich gesund zu ernähren, vor allem am Anfang. Aber es macht sich schnell bezahlt.
Estrada erinnert sich an die Zeit, in der Briana plötzlich so rapide Fortschritte machte. »Ich äußere mich nur dann zu einem Gewichtsverlust, wenn er deutlich und dauerhaft ist«, sagt er. »Eines Tages sah ich eine Frau im Foyer. Sie stand mit dem Rücken zu mir, ich wusste also nicht, wer sie war. Dann drehte sie sich um und es war Briana. Ich musste zweimal hinsehen
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