Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In tödlicher Gefahr

In tödlicher Gefahr

Titel: In tödlicher Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
einen Zeitraum zwischen neun und elf Uhr abends eingegrenzt worden. Todesursache waren massive innere Blutungen, ausgelöst durch vielfache Stichverletzungen. Der Mörder war Linkshänder. Ein Detail, das Abbie DiAngelo als Verdächtige ausschloss, wie John erfreut feststellte, obwohl sie nie wirklich verdächtig gewesen war. Die Lady war Rechtshänderin.
    Er überflog soeben die Auflistung der Kleidung, als Tina eintrat. Ihre feinen Gesichtszüge verrieten Müdigkeit und Enttäuschung. In den letzten zehn Tagen schien sie um zehn Jahre gealtert zu sein. Sie kam gleich an seinen Schreibtisch, ließ sich auf einen Stuhl fallen und nahm seine Kaffeetasse.
    „Du hast doch nichts dagegen, oder? Den brauche ich nämlich dringend.“
    „Schwerer Morgen?“
    „Frustrierend. Ich dachte, ich hätte einen Hinweis auf den Pädophilen, aber es stellte sich als falscher Alarm heraus.“
    „Immer noch keine Spur?“
    Sie schüttelte den Kopf und trank noch einen Schluck Kaffee. „Der Bastard weiß genau, was er tut.“
    „Hast du alle auf deiner Liste befragt?“
    Müde nickte sie. „Wieder und wieder. Vom verwitweten Onkel, der einmal im Jahr zu Besuch kommt, bis zum Gärtner, der Eric Sommers kennt, seit er ein Baby war. Alle sind unverdächtig.“
    „Der Mann bleibt kein Unbekannter, Tina. Früher oder später macht er einen Fehler. Und dann sind wir zur Stelle und haben ihn.“
    Ein scharfer Blick aus dunklen Augen traf ihn. „Hoffentlich passiert das, ehe ein weiterer Junge ums Leben kommt.“
    „Unser Geschäft ist eben hart.“
    „Wem sagst du das. Und wenn unser Magen die groben Brocken nicht mehr verdaut, sollten wir gehen und jemanden ranlassen, der den Job richtig macht.“
    Ihm gefielen ihre Selbstzweifel nicht. „Du machst deinen Job richtig, Tina“, erwiderte er aufrichtig. „Lass dir nichts anderes einreden. Dein Fall ist schwieriger als andere, und der Täter ist glatter als eine Schlange.“ Er schloss die McGregor-Akte. „Kann ich dir helfen?“
    Sie stellte die Tasse auf den Schreibtisch. „Ja. Warum sammelt ihr Burschen nicht für ‘ne Kaffeemaschine? Das Zeug schmeckt grässlich.“
    Um Viertel nach zwei am selben Nachmittag brachte der diensthabende Sergeant vom Empfang John eine Ausgabe der
Mercer County News
. „Haben Sie darauf gewartet?“ fragte er und gab ihm die Zeitung.
    „Ja. Danke, Luke.“ John nickte, als er Arturo Garcias Fahndungsfoto auf der Titelseite sah. Der begleitende Text führte detailliert sein Leben und seine Vergehen auf und stellte Vermutungen über seinen Verbleib und den seines beschriebenen Wagens an. Princeton war eine kleine Stadt mit friedlichen Bürgern. Die Nachricht, dass ein gefährlicher Krimineller durch ihre Straßen streifte, würde die Menschen wachsam machen und ihre Bereitschaft erhöhen, der Polizei zu helfen.
    John sah auf seine Uhr. Abbie DiAngelo würde etwa jetzt ihr Lokal schließen. Wenn er sich beeilte, erwischte er sie noch. Schließlich hatte er ihr versprochen, sie über den Fortgang der Ermittlungen zu informieren. Und er war ein Mann, der sein Wort hielt.
    Er fand einen Parkplatz vor dem Restaurant und steckte gerade Münzen in die Parkuhr, als ein gut aussehender junger Mann in Jeans und Allen Iverson-Schuhen herauskam, einen Matchbeutel über der Schulter.
    Zu Johns Überraschung lächelte der Mann ihn an. „Hallo, Sie sind Detective Ryan, nicht wahr?“
    „Stimmt.“ John betätigte den Hebel an der Parkuhr. „Und Sie sind?“
    Der Mann streckte ihm die Hand hin. „Brady Hill. Ich bin Abbies Souschef. Ich war gestern hier, als Sie vorbeikamen.“
    John mochte ihn sofort. Er war direkt, freundlich und nicht im Mindesten eingeschüchtert, wie es leider oft bei Leuten vorkam, wenn sie es mit einem Detective der Mordkommission zu tun hatten. Er schob sich die Zeitung unter den Arm. „Ich hatte gehofft, Abbie noch anzutreffen.“
    „Da haben Sie Glück. Sie ist noch in der Küche.“ Ein fröhliches Blitzen in den Augen, drückte er die Tür des Restaurants mit dem Ellbogen auf. „War schön, Sie wiederzusehen, Detective.“
    John fragte sich, ob Abbie das ebenso sah oder ob sein Besuch sie eher wieder in die Defensive drängen würde.
    Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Er verabschiedete sich von Brady und betrat das Campagne.
    „Hallo.“
    Erschrocken fuhr Abbie herum und spürte Röte ihren Hals hinaufkriechen, als sie John Ryan in der Schwingtür zur Küche stehen sah.
    Er deutete auf den Speiseraum. „Ich bin gerade

Weitere Kostenlose Bücher