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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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erkennen, doch die Menge versperrt mir den Blick. »Wie ist er gestorben?«
    »Irgendjemand hat ihm die Kehle durchgeschnitten. Soll man das für möglich halten? Der Tote trägt einen Anzug und eine Krawatte. Sieht so aus, als wäre er noch keine Stunde tot. Hier geht irgendetwas ganz Merkwürdiges vor, so viel steht fest.«
    »Wer war er?«
    »Keine Brieftasche. Und in dem Wagen sieht es aus wie in einem Schlachthaus.«
    Der Feuerwehr-Captain kommt zu uns zurück, mit dem anderen Cop im Schlepptau.
    »Irgendwas gesehen?«, ruft ihnen der italienische Cop entgegen.
    Der andere Cop schüttelt den Kopf. »Zu viele Leute. Er könnte einen Meter weit weg sein, und wir würden es höchstens am Geruch bemerken.«
    »Ich gehe mal nachsehen«, sagt der Italo-Cop und tippt an seine Mütze, als er an mir vorbei in Richtung Absperrband schlendert.
    Der Typ könnte tatsächlich ganz nah sein. Und er riecht nicht nach Benzin. Er könnte mich umbringen, bevor ich auch nur merke, dass er da ist. Es wird höchste Zeit für mich, zu verschwinden. Aber wie? Mein Taxi ist längst weg, und zu Fuß gehen kommt überhaupt nicht in Frage. Genauso wenig wie die U-Bahn.
    Während ich meine Alternativen überdenke, hält ein gelbes Taxi am Ende des Blocks und spuckt einen jungen Burschen mit zwei vor dem Bauch baumelnden Kameras aus. Die offizielle Presse. Ich weiß, dass er sich eine Quittung vom Fahrer geben lassen wird, und renne los. Ich bin im vollen Lauf, bevor er die Quittung in der Hand hält.
    »Taxi!« , brülle ich. »Lassen Sie ihn nicht wegfahren!«
    Aus irgendeinem Grund – vielleicht, weil er meine Kamera gesehen hat – hält der Fotograf das Taxi fest.
    »Danke!«, rufe ich ihm zu und werfe mich in den Fond.
    »Hey, sind Sie von einer Zeitung?«
    »Nein.« Ich klopfe gegen die Plastiktrennscheibe. »JFK. Schnell!«
    »Warten Sie! Kenne ich Sie nicht?«
    »Fahren Sie los!« , brülle ich den Hinterkopf des Taxifahrers an.
    »Hey, Sie sind doch ...«
    Mit quietschenden Reifen setzt sich das Taxi in Richtung Queens-Midtown-Tunnel in Bewegung.
    Meine Maschine landet um 22:15 Uhr auf dem Reagan National, und als ich aussteige, erwartet mich ein Mann in einem Anzug am Gate. Er hält ein weißes Schild mit der Aufschrift
J. GLASS, doch er sieht nicht aus wie ein Chauffeur. Eher wie ein herausgeputzter Buchhalter.
    »Ich bin Jordan Glass.«
    »Special Agent Sims«, antwortet er stirnrunzelnd. »Sie sind spät dran. Folgen Sie mir.«
    Er setzt sich zügig in Bewegung und marschiert geradewegs an den Aufzügen vorbei, die zur Gepäckausgabe führen.
    »Ich habe ein paar Koffer da unten!«, rufe ich ihm hinterher. »Meine Kameras. Sie waren auf dem früheren Flug, also sind sie wahrscheinlich in der Aufbewahrung gelandet.«
    »Wir haben Ihre Kameras bereits abgeholt, Miss Glass. Allerdings hat die Fluggesellschaft Ihren Koffer verloren.«
    Großartig. Agent Sims führt mich durch eine Tür mit der Aufschrift NUR FÜR PERSONAL, und ein Schwall kalter Luft schlägt mir ins Gesicht. Auch in Washington ist Herbst, doch im Gegensatz zu New York verleiht die Feuchtigkeit der Luft ein Gefühl von Zuhause. Zuhause wie in Mississippi. Mein gegenwärtiger Wohnsitz ist San Francisco, doch kein Ort konnte je den fruchtbaren, subtropischen Garten aus Bachläufen, Baumwollfeldern, Eichen- und Pinienwäldern ersetzen, an dem ich aufgewachsen bin.
    Der Beton ist nass vom Regen und spiegelt die hellen Lichter des Terminals und die dunkleren, blauen Lampen der Startbahn. Sims hilft mir auf einen Gepäckwagen und gibt dem in einem Overall steckenden Fahrer ein Zeichen. Der Wagen setzt sich in Bewegung. Meine Aluminiumkoffer mit den Kameras sind in einem Gepäckanhänger ein gutes Stück hinter uns gestapelt.
    »Ich dachte, wir würden in die Stadt fahren?«, schreie ich über den Lärm des Motors. »Zum Hoover Building?«
    »Der Chief musste nach Quantico zurück«, erwidert Sims in der gleichen Lautstärke. »Deswegen findet das Treffen nun doch dort statt.«
    »Wie kommen wir nach Quantico?«
    »Damit.«
    Er deutet in die Dunkelheit vor uns, und ich erkenne die schnittigen Umrisse eines Bell 260 Helikopters auf Kufen. Der Gepäckwagen kommt rumpelnd zum Halten. Agent Sims lädt meine Koffer in den Chopper, dann wendet er sich mir zu. Er ist ein groß gewachsener Mann, und der Helikopter ist für jemanden wie ihn beengend. Trotzdem wirkt er nicht unglücklich. Die meisten seiner Agentenkollegen bringen die zwanzig Meilen nach Quantico wahrscheinlich in

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