Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)

Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)

Titel: Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
Vom Netzwerk:
dem Glas und trank einen Schluck.
    »Ich habe Geld von einem Verwandten geerbt. Mein Onkel Kilian Castaway, ein reicher Mann aus Seattle, ist vor einigen Tagen gestorben und hat mir sein Vermögen hinterlassen. Es gibt hier nur einen Haken: Ich komme zwar an sein Geld, aber er besaß einige Firmen in den USA, darunter einen gut gehenden Club in Seattle, die ich ohne gültiges Testament nicht übernehmen kann.«
    »Und da komm e ich also ins Spiel?«
    »Es gibt keine weiteren Erben, niemanden , dem ich etwas streitig machen könnte. Ich brauche nur eine Legitimation, dass mein Onkel mich als Alleinerben vorgesehen hatte, mehr nicht.«
    »Was ist mit dem Testament?«
    »Es existiert keines. Mein Onkel war der irrtümlichen Annahme, er würde ewig leben. Falsch gedacht, sage ich da nur.«
    Intensiv beobachtete Karim seinen Freund. »Hast du etwas mit seinem Tod zu tun?«
    Philippe schüttelte energisch den Kopf. »Nein, nicht das Geringste. Das schwöre ich bei unserer Freundschaft. Aber ich werde seinen Tod rächen und dazu benötige ich das Geld meines Onkels.«
    Karim schien seinem Freund nicht ganz zu glauben, nickte aber: »Gut, ich benötige Schriftproben deines Onkels, am besten gleich seine Unterschrift.«
    »Kein Problem!« Philippe legte einige Kreditkarten vor Karim auf den Tisch ab. »Hier hast du die Unterschrift sproben und hier seine Handschrift.« Er reichte ihm ein abgenutztes Büchlein. Es war ein Taschenkalender mit einigen Notizen, die Castaway gemacht hatte.
    »Kilian Castaway, klingt nicht sehr französisch«, übe rlegte Karim.
    »Mein Onkel hat einen amerikanischen Namen ang enommen, als er vor mehr als fünfzig Jahren auswanderte.«
    Es b ereitete Philippe kein gutes Gefühl, seinen Freund anzulügen, doch wie hätte er ihm erklären sollen, was Kilian Castaway wirklich war, und vor allem was aus ihm, Philippe, mittlerweile geworden war?
    »Du sagtest , er hatte Firmen in Seattle?«
    »Ja, dort lebte er. Warum fragst du?«
    »Ich habe eine sehr gute Freundin in Seattle. Wir kennen uns durch das Internet. Sie ist eine ausgezeichnete Hackerin, fast du gut wie ich.« Er grinste schräg.
    »Was hält dich davon ab, mich nach Seattle zu begleiten? Ich lade dich ein. Wir nehmen meinen Privatjet.«
    »Ich kann meine Familie nicht verlassen. Sie brauchen mich. Ich leite die Bank, da kann ich mich nicht so ei nfach aus dem Staub machen.«
    Philippe nickte. »Dafür habe ich Verständnis. Wie lange wirst du brauchen, bist du die nötigen Unterlagen fertig hast?«
    »In drei Tagen werde ich alles fertig haben.«
    »Gut, bis dahin sollten auch meine Anzüge geschne idert sein.«

    Mit einer weißen Hose und einem hellblauen Shirt bekleidet trat Madison aus ihrem Schlafzimmer zu Rayhan in die Küche, der dort auf sie wartete. Sie hatte ihm noch keine Antwort auf seine Frage gegeben, hielt es für notwendig, sich erst einmal anzuziehen. Er saß mit verschränkten Armen auf dem Barhocker und verfolgte mit seinen schwarzen Augen jede ihrer Bewegungen.
    »Bist du nun bereit für eine Erklärung?«, brummte er unfreundlich.
    Madison verdrehte genervt die Augen. Fing das jetzt schon wieder an. Gibt dieser Mann eigentlich nie auf? , fragte sie sich im Stillen und sagte laut: »Ich weiß nicht, was du von mir hören willst.«
    »Zum Beispiel, wie du an dieses Tattoo gekommen bist, um meine Frage von vorhin noch mal aufzugreifen.«
    Um ihre Hände zu beschäftigen, räumte sie das Geschirr des Abendessens weg. »Meine Schwester trug dieses Tattoo, als sie diesen schrecklichen Unfall hatte. Sie wurde zu mir ins Krankenhaus eingeliefert und ich versuchte sie zu retten, doch ich habe versagt. Meine Schwester überlebte nicht, sie war tot. Am nächsten Morgen trug ich dieses Tattoo auf meinem Körper. Als ich zum Dienst erschien, war ihre Leiche verschwunden. Das ist die ganze Geschichte.«
    »Und du bist sicher, dass sie tot war?«
    »Ja, ich bin mir sicher. Rayhan, sie war meine Schwester.«
    »Wohin kann sie verschwunden sein? Glaubst du, sie ist noch am Leben?«
    Verwirrt hob Madison die Schultern. »Ich weiß es nicht. Jetzt erklärʼ du mir, was die Tätowierung für eine Bedeutung hat.«
    Etwas verlegen stand Rayhan auf, um ihr zu helfen. »Das kann ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    » Da du keine von uns bist, darf ich dich nicht einweihen.«
    »Wow, von uns – was kann ich mir darunter vorstellen? Die CIA, die DGSE oder irgendein anderer Gehei mdienst? Bist du ein Terrorist? Welcher Organisation gehörst du an?

Weitere Kostenlose Bücher