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Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)

Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition)

Titel: Infinitas 3 - Engel der Morgenstille (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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wieder nötig. Hier, die geliehenen Sachen zurück, danke dafür«, murmelte er.
    Er reichte ihr die Tüte und als sich ihre Finger flüchtig berührten, lief ein heißer Schauer durch seinen Arm, als hätte er sich verbrannt. Sie standen sich gegenüber und blickten einander an. »Du siehst ausgeruht aus, Madison. Hast du gut geschlafen?«
    Sie nickte und nahm ihm die Brötchentüte ab. »Komm, lass uns frühstücken.«

    Madison genoss Rayhans Gesellschaft. Es war das erste Mal, dass sie einen Gast in ihrer kleinen Wohnung hatte. Wenn sie recht überlegte, war es auch das erste Mal, dass sie allein mit einem Mann frühstückte. Oh man, was führte sie nur für ein Leben. Früher als Engel ... ja, da ... schnell verscheuchte sie diesen Gedanken. Sie hatte sich geschworen, nie an ihr Leben als Engel zurückzudenken. Zu schmerzvoll waren ihre Erinnerungen. Doch so einfach war es nicht, Jahrhunderte zu verdrängen.
    »Was hast du jetzt vor?« Madison registrierte, dass Rayhan nur zweimal in das Croissant gebissen hatte. Doch dann entsann sie sich, dass er in der Nacht jagen gewesen war.
    »Ich muss in die Bretagne. Dort haben wir ein Haus. Ich brauche eine neue Ausrüstung.«
    »Bretagne! Es ist dort sehr schön«, nickte sie.
    »Begleite mich.«
    »Warum?«
    »Du gehörst zu uns. Du willst mehr über deine Tät owierung erfahren und ich mehr über dich.«
    Madison blickte ihn aufmerksam an. »Einfach so? Wenn ich dir mein Vertrauen schenke, was springt denn für mich dabei heraus?«
    »Mehr als ein 15-Stunden-Tag im Krankenhaus.«
    »Wie viel mehr?«
    »Unter anderem ein Lebensgefährte.«
    Einen Lebensgefährten! Darüber hatte Madison seit dem Angriff des Vampirs nicht mehr nachgedacht. Überhaupt war der Kontakt zu einem Mann etwas, was sie nur schwer ertragen konnte. Bis – ja, bis Rayhan ihre Hand im Krankenhaus berührte hatte. Er hatte etwas in ihr ausgelöst, das verwirrend war, das sie nicht einschätzen konnte. Sie spürte ein Gefühl der Geborgenheit, obwohl sie um die Gefahr wusste, die vom Rayhan ausging. Als Engel hatte sie andere Menschen beschützt. Das Blatt hatte sich gewendet.
    Rayhan steuerte selbstsicher den Wagen Richtung Westen, ihre Fahrt dauerte bereits drei Stunden. Er hatte etwas an sich, das das Blut in ihren Adern schneller pulsieren ließ. Seinen Duft empfand sie als ausgesprochen erotisch. Würde sie sich jemals wieder für einen Mann interessieren, müsste er so sein wie Ray.
    Seine Stimme mischte sich in ihre Gedanken, doch sie hatte nicht darauf geachtet, was er gesagt hatte, so sehr war sie damit beschäftigt gewesen, ihn zu beobachten.
    »Sorry, ich war mit meinen Gedanken gerade ganz woanders. Was hast du gefragt?«
    Sein Mundwinkel zuckte leicht und man hätte es als Lächeln deuten können. »Kennst du den Namen des Vampirs , der dich überfallen hat?«
    »Ja, es war ein sehr alter und mächtiger Vampir, sonst hätte er mich auch nicht überwältigen können. Ich habe seine Spur in Paris verloren, sein Name ist James Thomson.«
    Überrascht schaute Rayhan zu Madison herüber. »Du bist ganz sicher, dass James Thomson dir diese Sache eingebrockt hat?«
    »Ja, warum? Kennst du diesen Bastard etwa? Sag jetzt nicht, du bist mit ihm verwandt oder befreundet!«
    »Nein, ganz im Gegenteil, Thomson ist einer der Va mpire, gegen die wir das Diarium verteidigen. Er ist Abschaum. Kein Wunder, dass du seine Spur verloren hast. Er nennt sich jetzt Viktor Kassai.«
    »Diesen Namen habe ich nie gehört.«
    »Er weiß sich gut zu tarnen. Wir jagen ihn und die Chancen stehen gut, dass wir ihn aufspüren werden.«
    »Ihr jagt ihn?«, fragte sie neugierig nach.
    »Ja, er ist uns in der Notre Dame durch die Finger gerutscht. Aber ich werde seine Spur verfolgen.«
    »War das der Grund, dass du verletzt auf meinem OP-Tisch gelandet bist?«
    Rayhan nickte stumm.
    »Wenn wir ihn finden, gehört er mir«, murmelte Madison versunken vor sich hin.
    »Da muss ich dich leider enttäuschen. Du musst dich hinten anstellen, denn es gibt schon eine Frau, die A nspruch auf seinen Kopf erhebt.«
    »Eine andere Frau? Deine Frau?« Sie verspürte leichte Eifersucht hinter ihrer Frage.
    »Nein«, beschwichtigte er schnell, »Violett ist die G efährtin von Aragón. Ich habe kein Glaubensgelöbnis.«
    »Nennt man das so bei euch, wenn ihr euch verliebt?«
    Einen kurzen Moment hielt Rayhan inne, dachte wohl darüber nach. »Nein, ein Glaubensgelöbnis ist mehr als das. Es ist das Versprechen sich lebenslang zu lieben,

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