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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Vaters, sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern.
            Er fand Shanahan in der Küche.
            »Wie lange dauert es, bis die Verbrennungen geheilt sind?«
            »Wochen.«
            »Pech, was? Wäre es zu viel verlangt, dass Sie ihm eine Bescheinigung ausstellen, falls die Bullen hier über ihn herfallen?«
            »Ja, das kann ich tun.« Allyn setzte seine Tasche ab und stellte auf einem offiziellen Briefbogen eine Bescheinigung aus, nach der sich George Smith in diesem Haus vorschriftsmäßig in Pflege befand.
            »Schreiben Sie groß und deutlich, die Wärter haben oft Probleme mit dem Lesen.«
            »Sie nicht?«
            Shanahan ignorierte die Frage. »Ich musste letztens an Miss Marie Cullen denken. Die kann vielleicht schön lesen und schreiben. Hat es von Nonnen im Waisenhaus gelernt. Ob Sie ihr wohl eine Stelle besorgen könnten? Die Frauenfabrik ist kein Ort für ein anständiges Mädchen.«
            »Es gibt schlimmere Orte.«
            »Verschließen Sie ruhig die Augen, genau wie alle anderen. Marie hat ein bisschen Hilfe verdient. Sie könnten es versuchen, das bringt Sie sicher nicht um.«
            »Haben Sie heute eigentlich frei, Shanahan? George schläft, er braucht Sie jetzt nicht. Also los, ich lege die Bescheinigung neben das Bett.«
            »Wenn Sie meinen, Sir.« Shanahan tippte sich spöttisch an die Mütze und ging leise durch den schmalen Flur zur Haustür. Er sah sich nicht einmal um, was in Allyn Ärger und ein leichtes Schuldbewusstsein hervorrief. Er hatte dafür gesorgt, dass die beiden Männer in diesem Haus leben konnten und damit einige Grenzen überschritten, erntete von dem Iren aber keinerlei Dankbarkeit.
            Als er die Haustür hinter sich schloss, musste Allyn dennoch lachen. Es gab tatsächlich jemanden, der sich noch unverfrorener in fremde Angelegenheiten einmischte als er selbst.
            Die Sonne drang wieder durch die Wolken, und ein Dutzend zerlumpter Kinder spielte glücklich auf der Straße. Ihre strahlenden Augen ließen ihn hoffen, dass sie in diesem von der Natur gesegneten Land ein gutes Leben führen würden.
             
            Shanahan kehrte heimlich ins Häuschen zurück, holte die Bescheinigung und eilte damit zu Bailey.
            »Mach mir davon drei Abschriften, ganz schnell, Namen frei lassen, und bring das Original wieder zu George, er liegt in Willems Haus.«
            »Wer bezahlt dafür?«
            »Ich natürlich.«
            »Sicher, und wer bezahlt dich?«
            »Geht dich nichts an.«
            Sean verschwendete keine Zeit in der Stadt. Es war reines Glück gewesen, dass er sich an diesem Morgen davonstehlen konnte, da Mr. Warboy eine Bootspartie unternahm. Er wusste, dass Tom Flood George in einem Wutanfall beiseite gestoßen hatte, worauf dieser ins Feuer gestürzt war. Es war kein Lagerfeuer, wie Flood dem Arzt erzählt hatte, sondern eher ein lodernder Scheiterhaufen, auf dem sie riesige Baumwurzeln verbrannt hatten.
            George und sein Freund Willem waren so wütend gewesen, dass sie bei den Behörden Beschwerde einlegen wollten. Es gab immerhin vier Zeugen.
            Als er davon erfuhr, war Sean zu ihnen geeilt und hatte sie angefleht, von der Beschwerde abzusehen. Er erklärte zögernd, Flood dürfe jetzt nicht angeklagt werden, da er mit dem Leutnant eigene Pläne verfolge.
            »Und die wären?«
            »Hat mit seinem Besitz am Fluss zu tun«, hatte Sean gesagt, aber keine Andeutungen über Floods illegale Aktivitäten gemacht.
            »Also geht es um Flucht.«
            »Hab ich nicht gesagt.«
            »Musst du auch nicht. Wir halten den Mund, wenn wir dabei sein dürfen. Ich muss George von der Insel schaffen.«
            »Es läuft noch nichts Bestimmtes, Willem. Ich sehe zu, was ich tun kann. Bis dahin solltet ihr euch besser still verhalten und Flood in Ruhe lassen. Passiert ist passiert. George wird sich erholen. Bleibt erst mal in Deckung.«
            »Nur wenn du versprichst, dass George dabei ist, falls es einen Fluchtversuch gibt.«
            »Das kostet aber.«
            »Ich hab Geld.«
            Sean blieb keine Wahl. Er würde George nicht im Stich lassen, wenn es sich irgendwie machen ließ, aber seine Pläne gingen in eine

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