Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks
einem T-Shirt, mit denen sie auf Eos angekommen war, sowie einer Bluse und einem Rock keine Kleidung zur Verfügung habe, als Gina lächelnd abwinkte und die Spiegeltüren eines großen Kleiderschranks aufzog, der die gesamte Länge der einen Wand einnahm.
"Viele Kleider." Gina deutete begeistert in den Schrank. "Der Kyrios hat sie aus Athen einfliegen lassen."
Chloe blickte ungläubig auf die luxuriöse Garderobe vor ihr.
Wenn Leon etwas plante, dann gründlich. Langsam ging Chloe zum Schrank und ließ geistesabwesend die Finger über ein zartviolettes Seidenkleid gleiten, wie alle anderen unübersehbar ein Haut-Couture-Modell. Wie lange mochte Leon ihre Rückkehr zu ihm geplant haben?
"Ich habe sie bei Rene" in Auftrag gegeben. Immerhin hat er auch deine Brautausstattung geschneidert." Leon hatte unbemerkt den Raum betreten. "Er besitzt immer noch deine Maße."
Die sich seit jener Zeit, als ich für ihn auf dem Laufsteg war, verändert haben, dachte Chloe. Trotzdem hatten die Kleider die richtige Größe für sie. Irgendjemand, entweder Rene oder Leon selbst, hatte mitbedacht, dass eine dreiundzwanzigjährige Frau eine andere Figur als ein achtzehnjähriges Mädchen hatte - und einen anderen Geschmack. Diese Garderobe war wesentlich eleganter und exklusiver als alles, was Chloe je getragen hatte.
Und wesentlich teurer.
"Nicht gerade Sack und Asche", meinte Leon denn auch, als er ihren staunenden Blick bemerkte.
"Das wäre aber vielleicht treffender." Chloe schloss die Schranktüren und drehte sich herausfordernd zu Leon um. "Du magst mich auf diese Insel entführt haben, Leon, und vielleicht fähig sein, mich hier festzuhalten - ja, möglicherweise schaffst du es letztendlich sogar, mich dazu zu zwingen, dein Kind zu bekommen, falls du nicht davor zurückschreckst, mich mit Gewalt zu nehmen. Aber du kannst mich nicht zwingen, diese Kleider zu tragen."
"Meinst du?" Er kam langsam auf sie zu. Das junge Dienstmädchen hatte sich bei Leons Eintreten diskret zurückgezogen, so dass Chloe sich ihm allein gegenübersah.
Später verwünschte sie ihre Dummheit, doch sie handelte instinktiv, wich zurück, bis sie gegen das Bett stieß und kein Ausweichen mehr möglich war. Das Badetuch, das sie sich um den schlanken Körper gewickelt hatte, bot nur ungenügenden Schutz, als Leon den Blick jetzt langsam und genüsslich über ihre schmalen Schultern gleiten, für einen Moment auf ihren vollen Brüsten verweilen und schließlich weiter hinabschweifen ließ.
Chloe spürte, wie sie errötete. "Hör auf, Leon", sagte sie heiser. Sie beide wussten doch ganz genau, dass jegliches Verlange n, das er vielleicht für sie empfand, eine rein körperliche Angelegenheit war. Und dennoch hatte sein aufreizender Blick in Chloe für Sekundenbruchteile eine so unbändige Sehnsucht geweckt, dass sie sich in seine Arme gestürzt hätte, wenn er sie ihr entgegengestreckt hätte.
Dieses Wissen verlieh ihrer Stimme und ihrer Haltung Entschlossenheit, als sie stolz ihre Weigerung wiederholte, die Kleider zu tragen, die Leon ihr gekauft hatte. Sie brauchte all ihre Willenskraft, um Leons Ausstrahlung zu widerstehen. Die Luft schien förmlich zu knistern, wenn er in einem Raum mit ihr war - die erotische Spannung zwischen ihnen war fast greifbar.
Verlockend. Gefährlich.
Hör auf damit! warnte Chloe sich und rief sich gewaltsam ins Gedächtnis, dass es für Leon der erste Schritt auf dem Weg zu seiner Rache sein würde, wenn er mit ihr schliefe.
"Du hast die Wahl, Chloe", sagte er jetzt ruhig, ohne ihre Aufforderung zu gehen zu beachten. "Entweder du trägst diese Kleider freiwillig, oder ich werde sie dir persönlich anziehen.
Aber sei vorsichtig, dich für Letzteres zu entscheiden", fügte er spöttisch hinzu, "denn ich könnte es als den Wunsch missverstehen, dass du dich wieder nach meiner Berührung sehnst."
"Lieber sterbe ich!" stieß sie heftig aus und errötete heftig, als ihr einfiel, dass sie nur Sekunden zuvor fast seiner erotischen Anziehung erlegen wäre.
"Lügnerin! Ich könnte dich jetzt nehmen - könnte dich dazu bringen, zu wollen, dass ich dich nehme. Das weißt du genauso gut, wie ich es weiß. Auch wenn du es noch so sehr abstreitest, du kannst es nicht vor mir verbergen, Chloe. Vom Verstand her magst du mich hassen, aber dein Körper ..." Er ließ den Blick bedeutsam über sie gleiten. "Dein Körper würde dich verraten, wenn du es zuließest, Chloe."
"Niemals!"
"Bittest du mich, dir zu beweisen, dass du eine
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