Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks

Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks

Titel: Insel der Sehnsucht, Insel des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
zärtlich auf. Doch dann regte Marisa sich in seinen Armen und blickte auf. Das schwarze Haar hing ihr nass und zerzaust im bleichen Gesicht, der Blick der dunklen Augen war wirr und verbittert.
    "Chloe..."
    Bevor Leon weitersprechen konnte, fiel Marisa ihm jammernd ins Wort: "Nein, nein, Leon, lass mich nicht allein ...
    bitte, lass mich nicht allein!" Zitternd klammerte sie sich an seine breiten Schultern.
    "Schon gut, Kleines, ich gehe nirgendwohin", beruhigte Leon sie sofort. "Chloe, pack so schnell du kannst einige Sachen für dich und Marisa zusammen. Sie steht unter Schock, und ich möchte sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus nach Athen bringen. Der Hubschrauber steht schon bereit. Wie lange wirst du brauchen?"
    "Fünf Minuten." Chloe versuchte, den hasserfüllten Blick zu verdrängen, den Marisa ihr zugeworfen hatte. All ihre Fragen mussten warten, bis Marisa in der Obhut fähiger Ärzte war und Leon sich ausgeruht hatte.
    Chloe hielt Wort. Fünf Minuten später stand sie, bekleidet mit Jeans und einem warmen Sweatshirt, mit einem Koffer in der Halle. Spiro erwartete sie, Leon und Marisa waren bereits im Hubschrauber.
    Leon hatte am Steuerknüppel Platz genommen, und Marisa lag mit geschlossenen Augen auf den beiden hinteren Sitzen.
    "Hab ein Auge auf sie", bat Leon, als Chloe in den Hubschrauber stieg. "Ich habe mit Dr. Livanos, unserem Arzt in Athen, telefoniert und ihr nach seinem Rat ein
    Beruhigungsmittel gespritzt."
    "Was ist passiert?" fragte Chloe, als sie in der Luft waren und in Richtung Festland flogen. Der Sturm war zum Morgen hin abgeflaut, und die See unter ihnen wirkte schon viel friedlicher.
    "Spiro sagte etwas davon, du hättest Marisa in einer Höhle gefunden ...?"
    "Genau", antwortete Leon einsilbig. Seine Miene verriet, dass er nicht zum Reden aufgelegt war.
    "Aber wie ... wie ist sie dorthin gekommen?" forschte Chloe dennoch weiter. "Ich dachte, sie sei oben auf den Klippen spazieren gegangen. Ist sie etwa da runtergeklettert?"
    "Ich weiß nicht, was sie getan hat", erwiderte Leon schroff.
    "Nachdem ich sie gefunden hatte, war mein einziger Gedanke, sie in Sicherheit zu bringen. Das ansteigende Wasser hatte den Ausgang der Höhle versperrt, aber Marisa hatte sich glücklicherweise auf einen Felsvorsprung retten können. Wir hätten sie gar nicht gefunden, wenn Spiro nicht ihre Jacke entdeckt hätte, die auf halber Höhe in der Felswand hing. In einer Stunde sind wir in Athen", fügte er noch hinzu. "Ich werde dich an unserer Wohnung absetzen und dann gleich mit Marisa ins Krankenhaus fahren."
    Irgendetwas störte Chloe an seinem Bericht. Doch sein verschlossener Gesichtsausdruck hinderte sie daran, ihn mit noch mehr Fragen zu bedrängen.
    Den Rest des Flugs verbrachten sie in angespanntem Schweigen. Am Flughafen wurden sie von einem von Leons Angestellten mit einem Wagen erwartet. Wie versprochen, brachte Leon Chloe erst zu der Wohnung, in der sie die wenigen Monate ihrer Ehe gelebt hatte. Dann fuhr er mit Marisa weiter ins Krankenhaus.
    Die Wohnung weckte in Chloe Erinnerungen, die sie lieber ruhen gelassen hätte. Während sie auf Leons Rückkehr wartete, ging sie rastlos durch die Zimmer und versuchte, nicht an den Tag zu denken, als Marisa ihr erzählt hatte, welcher Art Leons Beziehung zu seiner Halbschwester wirklich war.
    Marisa. Das war es! Das hatte sie so gestört! Leon hatte den Eindruck erweckt, als wollte er nicht darüber sprechen, wie er Marisa gefunden hatte ... als wollte er irgendetwas vor ihr, Chloe, verheimlichen.
    Unsinn! ermahnte sie sich sofort. Sicher ging wieder einmal ihre Fantasie mit ihr durch.
    Es wurde später Nachmittag, bevor Leon aus dem
    Krankenhaus zurückkehrte. Dr. Livanos hatte es für ratsam gehalten, Marisa über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus zu lassen.
    "Ich begreife immer noch nicht, was sie überhaupt zu diesem Spaziergang bewegen hat", sagte Chloe, als sie mit Leon bei einem Drink im Wohnzimmer saß. Leon hatte sich, das Glas Whisky in der Hand, müde zurückgelehnt und die Augen geschlossen. "Ich hatte immer den Eindruck, sie hasst Spaziergänge."
    Leon öffnete die Augen auf und sah sie forschend an. "Ist das so wichtig?" fragte er fast feindselig.
    Chloe bezwang ihr wachsendes Unbehagen. Immerhin hatte Leon die letzten Stunden unter großem Stress gestanden. "Nicht unbedingt", sagte sie betont locker, und obwohl ihr Gefühl sie warnte, dass dies nicht der geeignete Zeitpunkt sei, über die Zukunft zu sprechen, wollte sie

Weitere Kostenlose Bücher