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Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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anschaue und so tue, als wüßte ich, was ich mir da anschaue, bevor ich mich wieder reinsetze.«
    »Was? Sie können Ihr Auto nicht in Gang bringen?« fragte sie so überrascht, daß er ärgerlich die Brauen zusammenzog.
    »Nein, kann ich nicht. Ich trage schließlich auch Schuhe und habe keine Ahnung, wie man Leder gerbt.« Er machte Anstalten, die Kühlerhaube herunterkrachen lassen, aber Jo hielt sie fest.
    »Ich sehe mal nach.«
    »Sind Sie zufällig Automechanikerin?«
    »Nein, aber das Wichtigste weiß ich.« Sie schob ihn zur Seite und prüfte als erstes die Batteriekabel. »Die sehen in Ordnung aus, aber Sie sollten auf Korrosion achten, falls Sie vorhaben, länger auf Desire zu bleiben.«
    »Ein halbes Jahr oder so.« Er beugte sich ebenfalls über den Kühlerrand. »Worauf soll ich achten?«
    »Darauf. Die Feuchtigkeit macht den Autos hier ganz schön zu schaffen. Sie stehen mir im Weg.«
    »Sorry.« Er trat zur Seite. Ganz offensichtlich erinnerte sie sich nicht mehr an ihn, und er beschloß, sich nicht zu erkennen zu geben. »Wohnen Sie hier auf der Insel?«
    »Nicht mehr.« Jo schob ihre um den Hals baumelnde Kamera nach hinten auf den Rücken, um zu verhindern, daß sie gegen den Wagen knallte.
    Nate betrachtete sie interessiert und stellte fest, daß es sich um eine Nikon handelte. Ganz offensichtlich eine Profi-Kamera. Sein Vater hatte so eine gehabt. Und er hatte auch eine.
    »Haben Sie im Regen fotografiert?«
    »Ich bin noch vor dem Regen aufgebrochen«, antwortete sie abwesend. »Ihr Keilriemen muß bald ausgetauscht werden,
aber das ist nicht der Grund.« Sie richtete sich auf. Es schien ihr nichts auszumachen, daß es jetzt wie aus Kübeln goß. »Steigen Sie ein, damit ich hören kann, wie der Motor klingt.«
    »Sie sind der Boß.«
    Ihre Lippen zuckten, als er sich umdrehte und in den Jeep stieg. Sein Ego war wohl ein wenig angekratzt. Mit zur Seite geneigtem Kopf lauschte sie dem Rumpeln des Motors. Dann beugte sie sich wieder über den Kühlerrand. »Noch mal«, rief sie und murmelte dann: »Vergaser.«
    »Was?«
    »Der Vergaser«, wiederholte sie etwas lauter und öffnete mit dem Daumen die kleine Metallklappe. »Starten Sie noch mal.«
    Diesmal sprang der Motor an. Mit zufriedenem Nicken schloß sie die Kühlerhaube und ging um den Wagen herum zur Fahrertür. »Er war verstopft, sonst nichts. Fahren Sie bald mal in einer Werkstatt vorbei. Wann haben Sie den Wagen zum letzten Mal durchchecken lassen?«
    »Hab’ ihn erst vor ein paar Wochen gekauft. Von einem Freund.«
    »Ach so. Keine gute Idee. Aber heute kommen Sie wenigstens an Ihrem Ziel an.«
    Als sie sich gerade umdrehen wollte, griff er durch das geöffnete Wagenfenster nach ihrer Hand. »Kann ich Sie nicht irgendwohin mitnehmen? Es gießt in Strömen, und das ist das mindeste, was ich für Sie tun kann.«
    »Nicht nötig. Ich kann …«
    »Vielleicht bleibe ich ja wieder liegen.« Er schenkte ihr ein charmantes, überzeugendes Lächeln. »Und wer soll dann meinen Vergaser reparieren?«
    Sie wußte, daß es dumm war, sein Angebot abzulehnen. Und noch dümmer, sich gefangen zu fühlen, nur weil er ihre Hand umfaßt hielt. Sie zuckte die Achseln. »Also gut.« Sie zuckte mit ihrer Hand, woraufhin er sie zu ihrer Erleichterung sofort losließ. Mit schnellen Schritten lief sie um den Jeep herum und ließ sich, von Kopf bis Fuß durchnäßt, auf den Beifahrersitz fallen.
    »Aber innen sieht er ja ganz passabel aus.«
    »Mein Freund kennt mich zu gut.« Nathan machte den Scheibenwischer an und wandte sich dann an Jo. »Wohin?«
    »Geradeaus und an der nächsten Gabelung rechts. Sanctuary ist nicht weit. Nichts auf dieser Insel ist weit.«
    »Trifft sich gut. Ich will auch nach Sanctuary.«
    »Ach ja?« Die Luft im Wageninneren war verbraucht. Der strömende Regen schien sie von der Außenwelt abzuschneiden. Die Bäume waren nur noch wie durch einen dichten Schleier zu erkennen, und alle Geräusche schienen von den Fluten gänzlich geschluckt zu werden. »Wohnen Sie im Haupthaus?«
    »Nein, ich hole nur die Schlüssel zu dem Cottage ab, das ich gemietet habe.«
    »Für ein halbes Jahr, sagen Sie?« Sie war erleichtert, als der Wagen anfuhr. »Ein ziemlich langer Urlaub.«
    »Ich habe Arbeit mitgebracht. War Zeit für einen Tapetenwechsel.«
    »Ganz schön weit weg von zu Hause«, sagte sie und lächelte, als sie seinen Seitenblick bemerkte. »In Georgia bleibt ein Yankee nicht unbemerkt. Selbst wenn ihr keinen Ton sagt – ihr bewegt

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