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Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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rutschten herunter und landeten im Gras. Hinter sich konnte sie hören, wie Wanda „Oh Gott, oh Gott!“ stöhnte.
    Tracy ruderte hilflos mit den Armen, um nicht auf den Tisch zu stürzen. Sie schlug dem Mann zu ihrer Rechten ins Gesicht und haute dem zu ihrer Linken unters Kinn, während sie das Gleichgewicht zu halten versuchte. Doch sie stand noch immer, als der Tisch schließlich endgültig nach vorne kippte und auf der Seite landete.
    Erschrocken machte Tracy einen großen Satz zurück. „Sie haben mich geschubst!“ Sie packte den „Vornübergebeugten“ bei seinem fadenscheinigen Ärmel aus Viskose. „ Sie sind schuld, nicht ich.“
    Mit erstaunlicher Kraft schüttelte er sie ab. „Das stimmt nicht, Mädchen. Sie haben mich fast umgestoßen, um an den Tisch zu kommen. Ich habe nur versucht, das Gleichgewicht zu halten.“
    Tracy spürte eine Hand auf ihrer Schulter und Fingernägel – lange, klauenartige Fingernägel –, die sich in ihr Fleisch bohrten. „Kommen Sie“, zischte Wanda. „Sofort. Weg hier.“
    Tracy hasste es, einen Ratschlag von Wanda anzunehmen, aber dieses Mal hatte sie recht. Wanda zog an ihrem Arm, und sie folgte ihr. Einen Augenblick lang waren die alten Männer noch hinter ihr, und ein paar Sekunden später hatte Wanda sie den halben Weg zum Auto zurückgezerrt.
    „Ich habe … diesen Tisch … nicht absichtlich umgestoßen!“, keuchte Tracy.
    „Und haben Sie sich absichtlich wie ein Idiot verhalten?“, wollte Wanda wissen. „Haben Sie mit ihnen absichtlich wie mit Kindern geredet? Und nicht wie mit Männern, die ihre Familien unterstützt, ihre Kinder großgezogen und Jobs gemacht haben, mit denen sie einen Beitrag zur Gesellschaft geleistet haben, bevor sie alt wurden und in den Ruhestand getreten sind?“
    „Ich war nett zu ihnen!“
    „Im Gegenteil.“ Wanda hatte Tracys Arm mittlerweile losgelassen und rannte, so schnell sie in den Sandalen mit den zehn Zentimeter hohen Absätzen konnte, vermutlich sicher, dass Tracy ihr folgen würde. „Lassen Sie sich gesagt sein, dass Ihr Verhalten alles andere als nett war. Nur weil Sie jung und knackig sind, bedeutet das nicht, dass Sie älteren Menschen nicht mit Respekt begegnen müssen. Und es geschieht Ihnen recht, dass sie nicht mit Ihnen reden wollten. Ich hätte es genauso gemacht, so viel steht fest. Die Art, wie Sie mit Menschen umgehen, ist eine glatte Sünde.“
    „Ich? Wer ist denn letzte Nacht in Herbs Haus eingebrochen und hat mir dann nicht mit der Matratze geholfen?“
    „Warum, glauben Sie, bin ich heute hier? Ich habe mich deswegen schuldig gefühlt. Aber jetzt wünschte ich, ich wäre nicht mitgekommen.“
    „Ich will doch nur Herbs Familie finden!“
    „Tja, diese Männer sind nicht verpflichtet, Ihnen zu helfen. Außer sie wollen es. Verstanden? Sie sind keine Prinzessin, und die drei sind nicht Ihre Leibeigenen. Sie sitzen mit uns allen im selben Boot, meine Liebe. Noblesse oblige, das gilt hier nicht. Wenn Sie nicht endlich aufhören, sich wie eine Prinzessin aufzuführen, wird Ihnen niemand helfen.“
    Tracy war sich nicht sicher, was sie am meisten überraschte. Dass Wanda wusste, was noblesse oblige bedeutete, oder dass sie selbst das unangenehme Gefühl hatte, dass in Wandas Worten ein klitzekleines Fünkchen Wahrheit stecken könnte.
    Schweigend stiegen sie in den Wagen, und Tracy setzte aus der Parklücke zurück. Sie wollte nicht in die Richtung der alten Männer blicken, aber sie konnte nicht anders. Einer von ihnen richtete gerade den Tisch wieder auf. Die anderen beiden krochen auf allen vieren im Gras herum und sammelten die heruntergefallenen Schachfiguren wieder ein. Es schien mühselig zu sein, wenn man so etwas nach einem flüchtigen Blick beurteilen konnte. Bestürzung beschlich sie.
    Wanda sagte während der Rückfahrt nichts. Das Einzige, was daran erinnerte, dass sie noch immer im Wagen saß, war der süßliche Geruch nach Orangenblüten. Als sie nach Happiness Key kamen, hielt Tracy vor Wandas Haus an. Wanda schlug die Tür hinter sich zu. Tracy beobachtete, wie sie auf dem Weg zum Haus mit den Hüften wackelte. Doch sie fand es nicht mehr lustig. Wanda hatte um einiges mehr Stil, als sie noch zu Beginn der Fahrt geglaubt hatte.
    Zu Hause ließ Tracy sich auf die Couch fallen und schloss die Augen. Hatte Wanda recht, was sie betraf? Oder war sie nur unglücklicherweise auf den schlimmsten Haufen mürrischer alter Männer getroffen, den es auf der Welt gab? Sie hatte die Nerven

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