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Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord

Titel: Inspector Alan Banks 03 Ein unvermeidlicher Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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auf McDonald und Craig.
      »Keine Sorge, das werden sie nicht. Sie werden nicht mal merken, dass sie hier gewesen sind.«
      Mara rümpfte ihre Nase. »Ich hole die anderen.«
      Während die zwei Uniformierten die Durchsuchung begannen, setzte sich Banks in den Schaukelstuhl am Fenster. Er neigte seinen Kopf zur Seite und überflog die Titel der Bücher in dem Kiefernschrank neben ihm. Hauptsächlich Romane - Hardy, die Brontes, John Cowper Powys, Fay Weldon, Graham Greene dazwischen ein paar esoterische Werke wie eine Einführung in die Psychologie Jungs und ein Überblick über das Okkulte. In den unteren Fächern standen ein paar alte, zerlesene Taschenbücher - Die Lehren des Don Juan, Naked Lunch, Herr der Ringe. Außerdem gab es die obligatorischen politischen Texte: Marcuse, Fanon, Marx und Engels.
      Auf dem Boden neben Banks lag eine Ausgabe von George Eliots Die Mühle am Floß. Er hob das Buch auf. Das Lesezeichen steckte bei der zweiten Seite. Weiter als bis dahin war er mit George Eliot auch nie gekommen.
      Mara kehrte mit den anderen aus der Scheune zurück, an drei von ihnen konnte er sich von seinem Besuch vor achtzehn Monaten noch dunkel erinnern: Zoe Hardacre, eine zierliche Frau mit Sommersprossen, krausem, kupferrotem Haar und dunklen Wurzeln; Rick Trelawney, ein Bär von einem Mann in einem weiten, farbverschmierten T-Shirt und zerrissenen Jeans; sowie Seth Cotton, der in einem sandfarbenen Kittel aus seiner Werkstatt kam, ein großer, dünner Mann mit traurigen, braunen Augen, ordentlich gestutztem dunklem Haar und ebensolchem Bart, der ein dunkelhäutiges Gesicht einrahmte. Zu guter Letzt kam ein dürrer, feindselig dreinschauender Jugendlicher herein, den Banks noch nie gesehen hatte.
      »Wer sind Sie?«, fragte er.
      »Paul wohnt noch nicht lange hier«, sagte Mara schnell.
      »Und der Nachname?«
      Paul sagte nichts.
      »Das muss er nicht sagen«, behauptete Mara. »Er hat nichts getan.«
      Seth schüttelte den Kopf. »Sag es ihm besser gleich«, meinte er zu Paul gewandt. »Er kriegt es sowieso heraus.«
      »Er hat Recht«, sagte Banks.
      »Boyd, Paul Boyd.«
      »Schon mal Ärger gehabt, Paul?«
      Paul lächelte. Oder es war eine finstere Grimasse, Banks konnte es nicht sagen. »Und wenn? Ich habe keine Bewährung oder so. Ich muss mich nicht jedes Mal bei der örtlichen Wache melden, wenn ich wo hingehe, oder?« Er zog eine Zigarette aus einer schmuddeligen Zehnerpackung Players. Banks fiel auf, dass seine kurzen Finger leicht zitterten.
      »Ich möchte einfach nur wissen, wer neu in der Gemeinde ist«, sagte Banks freundlich. Er musste der Sache nicht weiter nachgehen. Wenn Boyd eine Vorstrafe hatte, würde ihn der Polizeicomputer mit allen Informationen versorgen, die er brauchte.
      »Also, wozu soll das jetzt hier gut sein?«, sagte Rick und lehnte sich gegen den Kaminsims. »Wenn ich fragen dürfte?«
      »Ihnen ist bekannt, was Freitagabend passiert ist. Sie wurden wegen Behinderung eines Polizeibeamten festgenommen.«
      Rick lachte.
      Banks ignorierte ihn und fuhr fort. »Ihnen ist auch bekannt, dass bei dieser Demonstration ein Polizist ermordet wurde.«
      »Wollen Sie sagen, Sie glauben, einer von uns hätte es getan?«
      Banks schüttelte den Kopf. »Ach, kommen Sie«, sagte er. »Sie kennen die Regeln genauso gut wie ich. In einer solchen Situation überprüfen wir alle politischen Gruppen.«
      »Wir sind nicht politisch«, entgegnete Mara.
      Banks schaute sich im Zimmer um. »Seien Sie nicht so naiv. Alles hier, alles, was Sie sagen und tun, ist eine politische Aussage. Es spielt keine Rolle, ob jemand von Ihnen einer offiziellen Partei angehört oder nicht. Das wissen Sie genauso gut wie ich. Außerdem müssen wir auf Hinweise reagieren, die wir erhalten.«
      »Was für Hinweise?«, wollte Rick wissen. »Wer hat da geredet?«
      »Das spielt keine Rolle. Wir haben nur gehört, dass Sie an der Sache beteiligt waren, das ist alles.« Burgess' Trick schien immerhin einen Versuch wert zu sein.
      »Wir waren also dort«, sagte Rick. »Seth und ich. Sie wissen das bereits. Wir haben ausgesagt. Wir haben Ihnen alles erzählt, was wir wissen. Warum kommen Sie jetzt her und belästigen uns? Was suchen Sie?«
      »Alles, was wir finden können.«
      »Hören Sie«, fuhr Rick fort, »ich verstehe immer noch nicht, warum Sie uns verfolgen. Ich kann mir nicht vorstellen, wer Ihnen etwas erzählt hat oder was

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