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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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schließlich. »Schauen Sie, ich befinde mich in einer etwas ungünstigen Situation. Leider hat er mir Ihren Namen nicht verraten.«
      Sie lächelte. »Rachel, Rachel Pierce. Freut mich.« Sie streckte ihre Hand aus. Richmond schüttelte sie. Er konnte weder Ehe- noch Verlobungsring daran entdecken.
      Sie schien ihn mit den Augen anzulachen und dadurch fühlte er sich dumm und unsicher. Wie konnte er sie ernsthaft befragen, wenn sie ihn so ansah? Er rief sich seine Ausbildung ins Gedächtnis und suchte nach dem richtigen Ton.
      »Nun, Miss Pierce«, begann er, »wie Sie sicherlich wissen, ermitteln wir ...«
      Sie brach in Gelächter aus. Richmond spürte, wie er bis in die Spitzen seines Schnurrbartes rot wurde. »Was ist?«
      Sie legte eine Hand vor den Mund und beruhigte sich. »Tut mir Leid«, sagte sie und machte einen ziemlich verlegenen Eindruck. »Normalerweise kichere ich nicht so. Aber Sie kommen mir so steif und förmlich vor.«
      »Entschuldigen Sie, wenn ...«
      Sie machte eine abwehrende Handbewegung. »Nein, nein. Entschuldigen Sie sich nicht. Es ist mein Fehler. Sie machen ja nur Ihren Job. Aber seit Weihnachten ist hier kaum noch was los und diese Einsamkeit zehrt leider ein bisschen an meinen Nerven. Wissen Sie was«, fuhr sie fort, »mir würde das wesentlich leichter fallen, wenn Sie mir gestatten würden, abzuschließen und Ihnen vor unserem Gespräch eine Tasse Tee zu kochen. Wir machen sowieso gleich zu, und der einzige Kunde, den ich heute hatte, war ein junger Kerl, der sein Weihnachtsgeschenk umtauschen wollte.«
      Ermuntert von ihrer Freundlichkeit, lächelte Richmond. »Wenn Sie sowieso zuschließen«, meinte er, »könnten wir vielleicht auch etwas trinken und einen Happen essen gehen?«
      Sie kaute auf ihrer Unterlippe und sah ihn an. »Gut«, stimmte sie zu. »Geben Sie mir nur eine Minute, um alles abzusperren.«
      Zehn Minuten später saßen sie in einem gemütlichen Pub, wo Richmond ein Pint in der Hand hielt und Rachel an Rum mit Cola nippte.
      »Ich bin so weit«, sagte sie, lehnte sich zurück und verschränkte ihre Arme. »Das Verhör kann losgehen, Mr Kriminalpolizist.«
      Richmond lächelte. »Eigentlich habe ich nicht viel zu fragen. Sie kennen Charles Cooper?«
      »Ja. Er ist der Geschäftsführer.«
      »Ich habe gehört, dass er in letzter Zeit wegen der Organisation des Weihnachtsgeschäftes sehr im Stress war.«
      Rachel nickte.
      »Erinnern Sie sich an den zweiundzwanzigsten Dezember?«
      Sie runzelte nachdenklich die Stirn. »Ja«, antwortete sie dann. »An dem Tag war er hier, um ein paar Lieferprobleme zu klären. Mr Curtis, der Filialleiter, hatte vergessen, einige Artikel nachzubestellen. ... Aber das wird Sie nicht interessieren, oder?«
      Richmond war sich nicht ganz sicher. Er hatte den dringenden Wunsch, sich zu kneifen, um zu sehen, ob er das Gefühl abschütteln konnte, das sich allein beim Lauschen ihrer Stimme und beim Betrachten ihres lebhaften Gesichts einstellte. Er versuchte es mit einem kleinen Kniff in die Unterseite seines Oberschenkels, aber es funktionierte nicht. Er holte tief Luft. »Wie lange hielt er sich im Laden auf?«, fragte er.
      »Ein paar Stunden vielleicht.«
      »In welchem Zeitraum?«
      »Er war ungefähr um vier hier und fuhr um sechs wieder weg.«
      »Er fuhr um sechs Uhr weg?«
      »Ja. Sie klingen überrascht. Warum?«
      »Ach, nichts.« Doch da war etwas. Wenn er nicht noch eine andere Filiale besucht hatte - und weder Cooper noch seine Frau hatten etwas davon erwähnt -, dann hatte er den Laden um sechs verlassen, war jedoch nicht vor elf nach Hause gekommen. Wo zum Teufel war er in der Zwischenzeit gewesen und warum hatte er gelogen?
      »Sind Sie sicher, dass er um sechs Uhr aufgebrochen ist?«, fragte er.
      »Also, viel später kann es nicht gewesen sein«, meinte Rachel. »Wir machen um sieben zu, vor den Feiertagen haben wir etwas länger auf und er war eine Weile vorher gegangen. Er sagte, er wollte die fehlenden Artikel vor Heiligabend von Skipton rüberbringen.«
      »Hatten Sie den Eindruck, dass er gleich nach Skipton fahren wollte?«
      »Nein. Die hatten ja auch schon geschlossen. Das hätte keinen Sinn gemacht, oder?«
      »Ich nehme an, als Geschäftsführer hat er einen Schlüssel, oder?«
      »Ja, aber als Geschäftsführer fährt er keine Kisten mit Spielzeug herum, oder? Dafür hat er seine Helfer.«
      Richmond strich über

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