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Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel

Titel: Inspector Alan Banks 08 Der unschuldige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Nachttisch. Es war ein kleines Zimmer, die Vorhänge waren zugezogen und Rebecca bekam Platzangst.
      »Aber er weiß nichts von uns.«
      »Doch, tut er. Er sagte, dass er es schon eine Weile wüsste. Er hatte etwas vermutet und dich dann beobachtet. Er hat uns zusammen gesehen.«
      »Mein Gott!«
      »Er wollte nicht, dass ich dir erzähle, dass er bei mir war.«
      »Was hat er gewollt?«
      »Er bat mich, dich nicht mehr zu sehen.«
      »Was hast du gesagt?«
      »Die Wahrheit. Dass wir uns lieben. Dass du zum ersten Mal dein wahres erotisches Wesen entdeckst. Und dass du, sobald wir es hinkriegen, ihn verlassen wirst und wir zusammenleben werden.«
      Rebecca konnte nicht glauben, was sie da hörte. Daniel wusste Bescheid? Wusste es schon seit einer Ewigkeit? »Du verdammter Idiot!« Sie schwang ihre Beine über die Bettkante und zog die Unterhose hoch. Dann knöpfte sie hastig ihre Bluse zu, zog ihre Jacke an und ging zur Garderobe, wo ihr Mantel hing. »Du verdammter Idiot!«, murmelte sie erneut. »Daniel. Ich muss zu ihm.«
      Patrick richtete sich auf und drückte seine Zigarette aus. »Was soll das bedeuten? Es ist doch die Wahrheit, oder?«
      »Du Idiot! Du hast alles kaputtgemacht.«
      Er stand auf und ging zu ihr. Sie fand, dass er plötzlich lächerlich aussah mit der Brille und dem schlaffen Penis zwischen seinen dünnen, haarigen Beinen.
      »Rebecca«, sagte er und packte ihre Arme. »Er macht sich nur Sorgen darum, wie es aussieht. Ihn interessiert nur der äußere Schein. Verstehst du nicht? Er will, dass alles normal wirkt und dass du dich wie die pflichtbewusste Frau des Pfarrers benimmst. Aber das bist nicht du. Das bist nicht wirklich du. Ich kenne dich, Rebecca. Ich kenne dein wahres Ich. Wir haben es zusammen entdeckt. Du bist ein wildes, leidenschaftliches, sensibles Geschöpf und keine vertrocknete Pfarrersfrau, verdammt!«
      »Lass mich gehen!«
      Sie riss sich aus seiner Umklammerung los, schlüpfte in ihren Mantel und machte die Tür auf.
      »Geh nicht, Rebecca«, sagte er. »Bleib bei mir. Du darfst keine Angst davor haben, dein wahres Ich zu entdecken. Folge deiner Leidenschaft, deinen Gefühlen.«
      »Ach, halt die Klappe, du aufgeblasener Affe! Es war ein Fick, mehr nicht. Du kapierst gar nichts, oder?«
      »Warte! Ich fahre dich!«, rief er, als sie durch die Tür ging.
      »Nicht nötig«, sagte sie über die Schulter. »Ich nehme den Bus.« Und dann schlug sie die Tür hinter sich zu.
     
    * III
     
    Ein paar uniformierte Constables hielten die Presse von Sir Geoffreys Haus fern. Als Banks und Susan am frühen Nachmittag dort ankamen, trieben sich nur ungefähr sechs Reporter vor der Auffahrt herum. Sie feuerten ein paar Fragen ab, doch Banks ignorierte sie. Es war noch zu früh, um der Presse Erklärungen abzugeben. Außer natürlich man war Chief Constable Riddle.
      Die einzige neue Information, die Banks erhalten hatte, war, dass die Abstriche, die von Deborah genommen worden waren, keine Samenspuren zum Vorschein gebracht hatten, und das würde er der Presse bestimmt nicht sagen. Außerdem hatte er herausgefunden, dass Sir Geoffreys Empfang im Royal Hotel in York um vier Uhr beendet war, er also selbst bei dem Nebel eine Menge Zeit gehabt hatte, bis um sechs nach Hause zu kommen. Lady Harrison war tatsächlich im Fitnesscenter gewesen, sie war dort allerdings erst um halb sieben angekommen.
      Im Nebel der letzten Nacht war Banks gar nicht aufgefallen, dass das Haus eine große Rasenfläche und schöne Blumenbeete besaß, die eindeutig das Werk eines Gärtners waren. Allein den Rasen zu pflegen, war ein Ganztagsjob. Das Haus selbst war ein protziges, viktorianisches Steingebäude mit Giebeln und allem Drum und Dran und wahrscheinlich im letzten Jahrhundert für einen der neureichen Wollhändler gebaut worden.
      Sir Geoffrey persönlich öffnete auf Banks' Klingeln hin die Tür und winkte die beiden herein. Banks stellte Susan vor.
      »Gibt es Neuigkeiten?«, fragte Sir Geoffrey.
      Banks schüttelte den Kopf. »Noch nicht, Sir. Tut mir Leid.«
      Sir Geoffrey machte einen abgespannten und niedergeschlagenen Eindruck und die großen Tränensäcke unter seinen Augen sahen wie Schwellungen aus. Banks folgte ihm in das weiße Zimmer mit den Bücherregalen, dem Chagall und dem Flügel. In einem der Sessel saß Michael Clayton; auch er sah aus, als hätte er seit einer Woche keinen Schlaf bekommen.
      »Michael, ich

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