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Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer

Titel: Inspector Alan Banks 10 In einem heißen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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hatte Adams kleines Abenteuer keinen bleibenden Schaden hinterlassen und er würde noch lange nach Schulbeginn etwas zu erzählen haben. Eine Zeitlang würde er unter seinen Freunden eine kleine Berühmtheit sein.
      Banks betrachtete die schmutzige, gekrümmte Gestalt zu seinen Füßen. Sie erinnerte nur ganz entfernt an einen Menschen. Die Knochen hatten die schmutzig braune Farbe der Erde angenommen, in der sie so lange gelegen hatten; außerdem waren sie mit dunklem Dreck verkrustet. Er klebte an den Rippen, so wie Sauce an Spare Ribs, haftete an den Gelenken und verstopfte Hohlräume und Spalten. Der Schädel sah aus, als wäre er mit Schlamm gefüllt - Schmutz im Mund, in der Nase, in den Augenhöhlen -, und einige langen Knochen wirkten wie alte verrostete Metallrohre, die jahrelang unter der Erde gelegen hatten.
      Der Anblick verursachte bei Banks leichte Übelkeit. Er hatte natürlich schon viel Schlimmeres gesehen, ohne sich zu übergeben - immerhin gab es hier keine klaffenden roten Löcher, hervorquellende Eingeweide, am Oberschenkel abgeschnittene Beine oder Hautlappen, die sich über rohem Fleisch wie ein T-Shirt aufrollten -, aber etwas Hässlicheres war ihm selten untergekommen.
      Die Spurensicherung hatte das Skelett in jeder Phase der Exhumierung fotografiert, und nachdem die Männer es den Abhang hinaufgetragen hatten, kehrten sie nach unten zurück und begannen mit dem akribischen Absuchen der Gegend, gruben tiefer und weiter, wobei sie es John Webb überließen, hier ein wenig zu stochern und dort einmal zu kratzen. Webb durchsuchte den Boden zusätzlich nach Gegenständen, die zur gleichen Zeit vergraben worden waren - Knöpfe, Schmuck oder Ähnliches.
      Banks lehnte sich gegen einen Baumstamm, als halte er Wache, hielt seine Übelkeit in Schach und sah Webb bei der Arbeit zu. Er war müde; nach seiner spätabendlichen Grübelei hatte er nicht gut geschlafen. Fast die ganze Nacht hatte er sich im Bett herumgewälzt, war mehrmals aus bruchstückhaften Albträumen aufgeschreckt, die sich, wenn er aufwachte, in dunkle Ecken verkrochen wie Kakerlaken, sobald das Licht angeht. Die morgendliche Hitze machte ihn schläfrig. Kurz gab er dem Impuls nach und schloss die Augen, lehnte den Kopf gegen den Baum. Er konnte die raue Rinde am Hinterkopf fühlen, und das Sonnenlicht erzeugte kaleidoskopartige Muster hinter seinen Augenlidern. Er war kurz davor wegzudösen, als er hinter sich zuerst ein Rascheln, dann eine Stimme vernahm.
      »Morgen, Sir. Schlimme Nacht?«
      »So ähnlich«, erwiderte Banks und löste sich vom Baumstamm.
      Sergeant Cabbot starrte auf die Knochen herab. »So also sehen wir am Ende alle aus, ja?« Sie klang deswegen nicht sonderlich besorgt, es schien ihr genauso wenig auszumachen wie ihr spätes Erscheinen.
      »Irgendwas erreicht?«, fragte Banks.
      »Deshalb komme ich ja erst jetzt. Das Semester an der Uni hat noch nicht angefangen, daher sind viele Profs noch unterwegs im Urlaub oder leiten Forschungsprojekte in Übersee. Na ja, irgendwann konnte ich an der Universität Leeds einen Dr. Ioan Williams aufstöbern. Er ist ein physischer Anthropologe mit leidlicher Erfahrung in forensischer Arbeit. Er klang ziemlich aufgeregt, als er hörte, was wir gefunden haben. War wohl ein öder Sommer für ihn.«
      »Wie schnell kann er sich dranmachen?«
      »Er meinte, wenn wir ihm die Knochen so schnell wie möglich ins Uni-Labor bringen, würde er seine Assistenten alles säubern lassen und er könnte am frühen Abend einen ersten Blick drauf werfen. Natürlich nur eine vorläufige Untersuchung.«
      »Gut«, sagte Banks. »Je eher wir wissen, womit wir es hier zu tun haben, desto besser.«
      Wenn das Skelett hundert Jahre oder länger in der Erde gelegen hatte, würde es sich nicht lohnen, die Untersuchung mit Vehemenz voranzutreiben, denn dann würden sie wohl kaum einen lebenden Verbrecher fassen. Andererseits, wenn es sich um ein Mordopfer handeln sollte, das dort während des Krieges oder später vergraben worden war, bestand die Möglichkeit, dass noch jemand lebte, der sich an etwas erinnerte. Und es bestand zudem die Möglichkeit, dass der Täter noch lebte.
      »Soll ich den Transport überwachen?«, fragte Webb.
      Banks nickte. »Wenn du so lieb wärst, John. Brauchst du einen Krankenwagen?«
      Webb hielt die Hand über die Augen, um sie vor der Sonne zu schützen. Sie fing sich in den silbrigen Haaren seines Barts. »Mein alter Range

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