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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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verschiedenen Methoden besprochen und die für die Patientin beste Prozedur ausgewählt.«
      »Was ist, wenn sie sich gegen eine Abtreibung entscheidet?«
      »Dann geben Andrea oder Georgina ihr Informationen über Adoptionsagenturen und so weiter. Aber die medizinische Untersuchung findet trotzdem statt, um den allgemeinen Gesundheitszustand und so weiter festzustellen.«
      »Machen Sie auch Schwangerschaftsfürsorge?«
      »Nein. Jedenfalls nicht hier. Wir überweisen meistens.«
      »Sie sagten, Jennifer sei die Verwaltungschefin gewesen. Was genau war ihre Aufgabe?«
      »Alles, was mit der Leitung der Klinik zu tun hatte, abgesehen von der medizinischen Seite. Das ist eine Menge Arbeit«, erklärte Carol. »Manchmal musste sie Überstunden machen und länger bleiben.«
      »Ach, da fällt mir ein: Haben Sie schon mal den Ausdruck >späte Mädchen< gehört?«, fragte Annie.
      Carol runzelte die Stirn. »Späte Mädchen? Nein. Wieso, was soll das heißen?«
      »Das versuche ich ja herauszufinden.«
      »Tut mir leid, aber das habe ich noch nie gehört.«
      »Können Sie sich an eine Patientin namens Carmen Petri erinnern?«
      »Nein.«
      »Bestimmt nicht?«
      »Sie können ja Lucy bitten, in der Datei nachzuschauen, aber ich denke, ich würde mich an so einen Namen erinnern.«
      »Stimmt«, meinte Annie. »Lucy und Jennifer standen sich wohl nahe, was?«
      »Sie arbeiteten zusammen. Aber Jennifer war Lucys Vorgesetzte, das ist immer ein bisschen wie eine unsichtbare Wand, oder? Nicht dass Jennifer sich aufgespielt hätte oder so.«
      »Wer stand ihr denn am nächsten?«
      Carol dachte kurz nach. »Georgina, würde ich sagen. Sie sprachen öfter über die Arbeit, über Patientinnen, und ich glaube, sie sind auch ein paarmal nach der Arbeit etwas trinken gegangen, wenn Jennifer nicht so lange arbeiten musste.«
      »Danke«, sagte Annie. »Ist Georgina da?«
      »Ja, in ihrem Büro.« Carol griff zum Telefon. »Ich glaube, im Moment ist sie allein. Soll ich ihr Bescheid sagen, dass Sie mit ihr sprechen wollen?«
      »Nein, schon gut«, sagte Annie, der ein Überraschungsbesuch lieber war. »Sagen Sie mir einfach, wo ich ihr Büro finde.«
      Carol zögerte. Das widersprach augenscheinlich ihren Dienstvorschriften. »Na gut«, sagte sie schließlich und legte den Hörer auf. »Ein Stockwerk höher, zweite Tür rechts. Ihr Name steht drauf: Georgina Roberts.«
      »Gab es hier mal Ärger mit einem Mann namens Victor Parsons?«, fragte Annie. »Ein Exfreund von Jennifer.«
      »Ach, der! Na, an den kann ich mich gut erinnern. Ich musste Hilfe holen, um ihn rauszuwerfen.«
      »Weshalb?«
      »Er machte einen Aufstand. Brachte die Patientinnen durcheinander.«
      »Und warum?«
      »Weil er Jennifer sehen wollte. Aber sie hatte mich angewiesen, ihn nicht reinzulassen.«
      »Und dann?«
      »Irgendwann ging er wieder.«
      »Passierte das mehr als einmal?«
      »Beim ersten Mal ging er ohne große Probleme. Beim zweiten Mal musste ich Verstärkung holen.«
      Also zweimal. »Hat er gedroht?«
      »Ich habe nichts gehört. Er meinte nur, er würde wiederkommen.«
      »Wann war das?«
      »Vor zwei Wochen.«
      Länger war das nicht her ?, dachte Annie. Jennifer und Victor hatten sich doch vor über einem Jahr getrennt. Wenn jemand so lange einer Zwangsvorstellung anhing, musste er auf jeden Fall genauer unter die Lupe genommen werden.
      »Eins noch«, sagte Annie. »War mal ein gewisser Roy Banks bei Ihnen?«
      Carols Gesicht leuchtete auf, dann wurde sie ein bisschen rot. »Mr. Banks? Ja, natürlich. Er war mit Jennifer zusammen. Klar, sie ist ein bisschen jung für ihn, aber er ist ein wirklich toller Mann. Ich kann's ihr nicht verübeln.« Sie machte ein betrübtes Gesicht. »Ach, der arme Mr. Banks! Er ist bestimmt völlig fertig. Weiß er schon Bescheid?«
      »Noch nicht«, sagte Annie. »Kam er öfter hier vorbei?«
      »Schon. Manchmal holte er Jennifer von der Arbeit ab, und wenn er warten musste, habe ich mich noch mit ihm unterhalten.«
      »Worüber?«
      »Nichts Besonderes. Über Filme, das Wetter, Smalltalk halt. Und über Arsenal. Wir sind beide große Arsenal-Fans.«
      »War er mal zur gleichen Zeit hier wie Victor Parsons?«
      »Nein.«
      »Wissen Sie, dass er ein Investor ist?«
      »Ja, das hat er einmal erwähnt. Aber er war deswegen nicht eingebildet oder hochnäsig.«
      »War das der

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