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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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mir gar nicht mehr auffällt. Wir machen ein Feuer im Kamin. Und ich kümmere mich um den Warmwasserboiler. Ich bestelle Kohle, damit wir ihn richtig in Gang kriegen.«
      Damit drehte sie sich um und ging. Die ganze Angelegenheit war damit für sie erledigt, während Amy diese Situation unerträglich fand. Sie wollte Honoria zurückhalten. Wollte ihr sagen, daß es ihr nicht um Feuer im Kamin oder warmes Wasser gehe, daß es dafür sowieso zu spät sei und ihr Entschluß feststehe.
      Doch als sie Honorias Namen rief, klappte die Tür zur Bibliothek bereits zu, und sie war wieder allein.
     
    Barnaby saß schlechtgelaunt hinter seinem Schreibtisch. Eingedenk seines Aperitifs bei Bunter's hatte er sich zur Mittagszeit in der Kantine lediglich ein Schinkensandwich genommen und in kleine Häppchen zerteilt. Nun fand er sich in der lächerlichen Lage wieder, den Verzehr eines Sandwiches, das er eigentlich gar nicht essen wollte, so lange wie nur möglich auszudehnen.
      Troy hatte währenddessen Hackfleischauflauf mit Kartoffelbrei und Erbsen, eine doppelte Portion Pommes frites, Aprikosenkuchen, zwei Schokoriegel und einen großen Becher Coca Cola verdrückt, was alles zusammen schwer über den beiden jungen Mädchen auf dem Floß lasten dürfte.
      »Ich weiß nicht, wo Sie das alles lassen, Gavin. Sie müssen ein Faß ohne Boden sein.«
      Troy betrachtete die massige Gestalt seines Gegenübers mitfühlend. Mit dieser blödsinnigen Idee, Koch spielen zu wollen, hatte alles angefangen.
      Jetzt beobachtete er, wie Barnaby von seinem Schreibtisch aufstand, unruhig auf und ab ging, über die Schulter von Kollegen auf deren Bildschirme starrte, einen Telefonhörer an sich riß, mit den Ermittlungsbeamten plauderte und sich ganz verzweifelt zu beschäftigen versuchte. Aber das alles nicht etwa, weil es seine Natur war, sondern er sich damit von dem randvoll mit Kalorien gefüllten Automaten abzulenken gedachte, der nur wenige Meter entfernt im Korridor stand.
      »Mineralwasser ist sehr zu empfehlen«, bemerkte Troy.
      »Was?«
      »Maureen trinkt immer 'ne Menge Wasser, wenn sie abnehmen will.«
      »Kümmern Sie sich gefälligst um Ihren Dreck, Mann!«
      Barnaby machte auf dem Absatz kehrt und verschwand in seinem Büro. Troy folgte ihm. Er setzte sich auf die Schreibtischkante und verkündete: »Mir ist da eine Idee gekommen.«
      »Alle Achtung! Kommt schließlich nicht alle Tage vor.«
      »Wegen Max Jennings Besuch beim Autorenkreis«, fuhr Troy ungerührt fort. »Was ist, wenn sein Name gar nicht zufällig beim Treffen der Hobbyschriftsteller gefallen ist? Wir wissen, welche Gefühle Laura Hutton hegte. Angenommen, sie war wütend, weil sie bei Hadleigh nicht landen konnte, und hat Jennings aus Rache zur Einladung vorgeschlagen?«
      »Was voraussetzt, daß sie Jennings kannte. Oder zumindest wußte, welche Wirkung sein Besuch auf Hadleigh haben würde.«
      »Es sind schon seltsamere Dinge passiert. Ist doch auch komisch, daß wir es diesmal mit lauter Schriftstellern zu tun haben.«
      »Nicht unbedingt. Laura Hutton, zum Beispiel, hat dieses Hobby nur vorgeschoben, um Hadleigh einmal im Monat treffen zu können ... Na, was gibt's, Owen?« Die Frage war an einen Wachtmeister in Uniform gerichtet, der ins Zimmer trat.
      »Ich fürchte, unsere Ermittlungen stecken in einer Sackgasse, Sir. 1979 ist nirgends die Heirat eines Gerald Hadleigh registriert.« Als er Barnabys Miene sah, fügte er hinzu: »Soll ich die Jahre 1978 oder 1980 auch noch überprüfen?«
      »Nein, das lassen wir vorerst.«
      Der Beamte verschwand. Barnaby sank auf seinen Stuhl zurück und schloß die Augen. Troy beobachtete ihn schweigend. Er sah auffallend müde aus. »Nehmen Sie's nicht so tragisch, Chef«, tröstete er ihn schließlich. »Immerhin wußten wir ja gar nicht sicher, ob es 1979 gewesen ist. Das war doch nur eine Vermutung ... nach dem was Hadleigh erzählt hatte. Warum nehmen wir nicht einfach das Vorjahr unter die Lupe?«
      »Um nicht noch mehr Zeit und Geld damit zu verschwenden, Informationen nachzugehen, von denen ich allmählich den Verdacht habe, daß sie völlig falsch sind. Wir wissen bereits, daß Hadleigh alles andere als der an gebrochenem Herzen leidende Mönch war, für den er sich ausgegeben hat. Und während er angeblich in Kent gelebt hat, wohnte er in Wirklichkeit in London ... irgendwo in der Nähe der Victoria Station.« Barnaby stand auf und betrachtete die

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