Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Irgendwo dazwischen (komplett)

Irgendwo dazwischen (komplett)

Titel: Irgendwo dazwischen (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Freytag
Vom Netzwerk:
kleinen, eigentlich nebensächlichen
Details.“
    „Denkst du,
es wird ein Lieblingsbuch?“, fragt er nach einer Weile.
    „Wie kann
man Bücher, die so unterschiedlich sind, miteinander vergleichen?“ Er lächelt
mich an. Und seine Augen scheinen mich anzufassen. Vielleicht ist das aber auch
nur Wunschdenken.
    „Dann nenn
mir eines, das du besonders magst.“
    „Puh... ein
Buch, das ich besonders mag...“ Ich ziehe an der Zigarette und beobachte seine
Hände. „ Das Parfum ... ja, Das Parfum mag ich besonders.“
    Die
nächsten zwei Stunden werden wir uns über Bücher unterhalten. Und es wird eine
der besten Unterhaltungen meines Lebens sein. Und mit Abstand die beste, die
ich je mit einem Mann geführt habe.
     
    Lili
    Ich stehe
im Flur. Ich sehe noch, wie ich den Schlüssel noch einmal auf der Kommode im
Flur ablege und aufs Klo laufe. Und jetzt stehe ich hier und der Schlüssel
liegt keine fünf Meter von mir entfernt, aber die Türe ist zu. Mist. Kurz
spiele ich mit dem Gedanken, zu Marie zu fahren. Aber eigentlich habe ich keine
Lust. Das hat nichts mit Marie zu tun, aber sie wird bei Paul sein. Und auch
wenn ich Paul wirklich mag, habe ich gerade wenig Lust, mich wie das dritte Rad
am Wagen zu fühlen. Ich gehe die Treppen hinunter. Und weil ich nicht weiß, wo
ich hin will, klingle ich erst mal bei Joakim. Denn vielleicht ist Emma ja da.
Und ich will zu Emma.
    Als nach
dem zweiten Mal klingeln keiner aufmacht, drehe ich mich um und gehe in
Richtung Treppen. „Lili, warte...“ Ich schaue mich um. Es ist Joakim.
    Ich gehe
langsam auf ihn zu. „Ist Emma da?“
    „Ja, ist
sie, komm doch rein.“ Die Wohnung sieht toll aus. Unglaublich, was Stefan und
Joakim in der kurzen Zeit geschafft haben. „Wir sitzen auf dem Balkon, deswegen
haben wir das Klingeln nicht gleich gehört.“
    Ich folge
ihm ins Wohnzimmer. „ Ihr sitzt auf dem Balkon?“, frage ich verwundert.
    „Ja, Emma
und ich...“ Na, sieh mal einer an. Emma und Joakim sitzen zusammen auf dem
Balkon.
    „Lili!“,
sie springt auf und nimmt mich in den Arm. „Schön, dich zu sehen.“ Sie nimmt
einen Klappstuhl und stellt ihn für mich hin.
    „Ich geh
dann mal rein“, sagt Joakim, als ich mich hinsetze.
    „Wegen mir
musst du das wirklich nicht“, sage ich kopfschüttelnd.
    „Ist schon
gut, es macht mir nichts...“
    „Du
könntest doch noch eine mit uns rauchen“, schlägt Emma vor.
    Er lächelt
uns an. „Wenn es euch sicher nichts ausmacht...“
    Emma und
ich schütteln den Kopf. „Tut es nicht.“
    Und da
sitzen wir zu dritt auf dem Balkon. Emma, Joakim und ich. Und wir reden und
reden. Total gebannt, lauschen wir seinen Geschichten. Und je länger ich mit
ihm auf dem Balkon sitze, desto schwerer fällt es mir, mich an Joakim das
Arschloch zu erinnern. Der Typ, der mir gerade gegenüber sitzt, sieht gut aus,
ist sehr intelligent und einfühlsam. Und nicht nur ich scheine das so zu sehen.
Es klingelt. „Ich mache schon auf“, sagt Joakim und steht auf.
    „Kannst du
einen Eistee mitbringen? Der ist übrigens im Kühlschrank.“, sagt Emma grinsend.
    „Wo sollte
der auch sonst sein?“, frage ich irritiert.
    Joakim
lächelt. „Das ist eine längere Geschichte...“, sagt er und verschwindet dann in
der Wohnung.
    „Eine
längere Geschichte?“, frage ich verwundert. Emma nickt. „Na, los, erzähl
schon...“
    „Das ist
echt peinlich...“, sage ich lachend. „Wieso bist du denn in die Küche gegangen?
Du wusstest doch, dass er mit ihr dort war.“ Lange schaut sie mich an. „Emma?“
    „Ich wolle
etwas trinken...“
    „Du hättest
aber doch auch einfach Leitungswasser trinken können...“
    Sie hört
mir gar nicht zu. Stattdessen schaut sie über ihre Schulter ins Wohnzimmer. „Wo
bleibt der denn? Ich habe Durst.“
    „Komm, lass
uns einfach selbst etwas holen“, schlage ich vor, weil ich weiß, dass Emma
nicht mehr darüber reden will.
    „Ah, hallo
Emma.“ In der Küche stehen Joakim und eine hübsche junge Frau. Emma begrüßt sie
mit zwei Bussis auf die Wangen. Joakim holt Gläser aus dem Küchenschrank, der
Eistee steht schon auf einem Tablett.
    „Ich wollte
euch den Eistee gerade bringen.“ Er schaut zu mir. „Oh, Lili, tut mir leid...
Lili, das ist Clarissa, Clarissa, das ist Lili...“ Wir schütteln uns die Hand.
„Lili ist Elias Freundin... Von Elias habe ich dir doch erzählt, oder?“
    „Hat nicht
er dir die Wohnung besorgt?“ Joakim nickt. „Er wohnt auch hier im Haus, oder?“,
fragt Clarissa

Weitere Kostenlose Bücher