Irgendwo dazwischen (komplett)
etwas
Tröstliches an sich. Sie war immer da. Und auch jetzt liege ich hier und starre
nach oben.
Und während
ich an die Decke starre und mit den Fingern durch Joakims Haar streiche, denke
ich daran, wie ich Joakim zum ersten Mal gesehen habe und wie ich mich gefragt
habe, ob Leni oder ich ihm besser gefällt. Ich denke an meinen Ausflug zum
Hugendubel und die ersten Bücher, die ich gelesen habe. Ich denke an meine
Mutter, die mir Brote gemacht hat, und daran, dass Joakim mich dazu gebracht
hat herauszufinden, was ich will. Ich denke an mein Studium und muss lächeln.
Wenn mir einmal jemand gesagt hätte, dass ich Literaturwissenschaften und Germanistik
studieren würde, hätte ich nur laut gelacht. Aber letztlich ist es genau so
gekommen. Ich denke an Joakims und mein erstes langes Gespräch. Es war das
erste von unzähligen Gesprächen.
„Weißt du
was?“
Mein Blick
wandert von meiner geliebten Zimmerdecke zu Joakim. „Nein, was?“
„Ich freue
mich, dass wir hier bleiben.“ Seine dunkelblauen Augen strahlen.
„Ehrlich?“,
frage ich etwas irritiert.
„Ja...“ Er
streichelt über meinen Arm. „Ich liebe München. Hab ich immer.“
Lili
„...du bist was ?“, fragt Elias völlig verständnislos. Ich schaue ihn an und
versuche, in seinem Gesichtsausdruck zu lesen. Aber da ist kein Ausdruck. Ich
sehe nur zwei handtellergroße Augen, die mich fassungslos anstarren. Ich hatte
mir das irgendwie ein bisschen anders vorgestellt.
„Ich bin
schwanger...“ Meine Stimme zittert.
„Schwanger?“,
sagt er blass.
„Ja,
verdammt noch mal, ja, ich bin schwanger“, sage ich aufgebracht.
„Das
ist...“ Er starrt mich an. „Das ist...“
„Was!?“,
schreie ich ihn an. „Was ist das?“ Wenn er nicht bald etwas sagt, dann erwürge
ich ihn hier und jetzt in seiner neuen Praxis und werfe ihn aus dem Fenster.
„Das ist
der Hammer ...“, sagt er völlig perplex.
„Der
Hammer?“, frage ich kopfschüttelnd.
Seine Augen
füllen sich mit Tränen. Er rührt sich nicht. Es sieht fast so aus, als hätte
ihn der Schlag getroffen. Wie festgeklebt steht er vor mir. Und dann, ganz
plötzlich springt er auf mich zu, packt mich und drückt mich an sich. Laut
lacht er in mein Ohr. So aktiv habe ich Elias seit Jahren nicht mehr erlebt. Er
lässt mich los, geht einen Schritt zurück und schaut mich an. Und in dem
Moment, als ich lächelnd etwas sagen will, nimmt er mein Gesicht zwischen seine
großen Hände und küsst mich. Es ist ein hastiger, überschwänglicher Kuss.
Dieser Kuss trifft mich wie eine gigantische Welle.
Er drückt
mich so fest an sich, dass ich kaum atmen kann. Meine Brüste drücken gegen
seinen Körper. Unsere Zungen spielen miteinander. Sie gleiten umeinander herum.
Sie haben sich vermisst. Während er mich küsst, schiebt er langsam mein Kleid
nach oben. Ich inhaliere seinen Duft und vergrabe meine Hände in seinen Haaren.
Etwas unbeholfen und hektisch öffne ich seinen Gürtel und den Reißverschluss
seiner Hose. Ich sauge an seinen Lippen. Seine Haut reibt an der Innenseite
meiner Schenkel. Die Hose und Boxershorts rutschen bis zu seinen Fußknöcheln.
„ Keine
Unterwäsche... “, flüstert er, und ich höre, dass er lächelt. Sein feuchter
Atem streift meinen Nacken. Mit der Hand gleitet er meinen Bauch entlang und
verschwindet zwischen meinen Beinen. Seine Finger gleiten in Flüssigkeit. Es
fühlt sich gut an, ihn zu spüren. Es fühlt sich unwirklich an. Es fühlt sich
echt an. Er hebt mich hoch und setzt mich auf der Spüle ab. Die Kälte des
Metalls trifft auf meine brennende Haut. Mit einer Hand hält er mich am Rücken,
die andere verschwindet zwischen unseren Beinen. In der Sekunde, als er in mich
eindringt, atme ich tief ein. Seine Hände wandern über meine Oberschenkel. Sein
Atem ist feucht und warm. Ich presse mich an ihn. Ganz langsam bewegt er sich in
mir. Ich spüre jeden Millimeter. Meine Beine zucken, meine Zellen tanzen. Ich
halte die Luft an, weil ich die Anspannung kaum aushalte. Ich kann nicht mehr
atmen. Mit jeder seiner Bewegungen in mir wird das Kribbeln stärker. Es kriecht
durch meinen Körper, es ist überall. „Ja, gleich...“, höre ich Elias seufzen.
„Gleich...“ Und dann platzt es aus mir heraus. Ich stöhne laut auf. Alles in
mir zuckt und vibriert. Meine Stimme zittert, meine Beine zittern. Ich spüre
die saugenden Bewegungen meines Körpers. Mein Kopf ist leer. Frei von Gedanken.
Benommen und benebelt.
Mein Kopf
liegt auf seiner Schulter, er
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