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Irische Hochzeit

Irische Hochzeit

Titel: Irische Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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jetzt sprach, suchten seine Augen nach ihr. Wie eine unausgesprochene Bitte um Vergebung lag ein schuldbewusster Ausdruck auf seinem Gesicht.
    Isabel wandte sich ab und widmete sich wieder ihrer Aufgabe, die Mauer aufzubauen. Das beschäftigte sie, und sie brauchte ihn nicht anzusehen.
    Ein Schatten fiel auf die Stelle, an der sie arbeitete. „Wie geht es Sosanna?“, fragte Patrick.
    „Den Umständen entsprechend. Ihr Kind wird zur Erntezeit geboren werden.“
    „ Lughnasa“, murmelte er.
    „Ja.“ Die Erwähnung von Lughnasa erinnerte sie an ihren Vater. Edwin würde zurückkehren und erwarten, dass sie ein Kind aus dieser Ehe unter dem Herzen trug. Isabel wurde die Kehle eng, denn sie wusste nicht, was sie ihm dann sagen sollte.
    „Ich habe Ruarc hierhergebracht, damit er seine Schwester sieht. Er ist ein Cousin von mir.“
    Der Ton, in dem er das sagte, drückte aus, dass er keine hohe Meinung von dem Mann hatte. Ruarc war Annle in die Hütte gefolgt. „Du scheinst nicht glücklich darüber zu sein, ihn zu sehen.“
    „Er verursacht eine Menge Ärger unter den Männern. Ich sollte ihn fortschicken.“
    „Aber du bist seine Familie“, meinte sie ruhig. Sie sah die Unentschlossenheit ihres Mannes und erkannte, dass Ruarcs Platz sicherer war als ihr eigener.
    Sein Plan, ihre Ehe zu beenden, verletzte ihren Stolz. Doch sie war bereit, um ihren Platz zu kämpfen, denn es gab so vieles, wobei sie den Menschen hier helfen konnte. Sie wollte nicht länger die Frau eines Edelmannes sein und sich damit zufriedengeben, den Besitz zu überwachen und Tapisserien zu weben. Stattdessen wollte sie diesen Ort hier wieder aufbauen und ein Teil von ihm sein.
    „Heute Morgen sandte ich einen Boten zu deinem Vater. Ich bat ihn, deine Mitgift zu schicken.“
    Sie nahm seine Worte mit einem Nicken zur Kenntnis. „Danke.“ Ihre Aufmerksamkeit war auf seine Hände gerichtet, die von der Sonne gebräunt waren. Sie errötete. Ihr Körper sehnte sich danach, ihm nahe zu sein.
    Patrick strich mit der Hand über die Steinmauer und fügte hinzu: „Das hast du gut gemacht.“
    „Es gibt mir etwas zu tun.“ Sie griff nach einem weiteren Stein. Patrick nahm ihn ihr aus der Hand und setzte ihn oben auf die Mauer. Dass er dabei leicht gegen ihre Hand stieß, hatte nichts zu bedeuten. Trotzdem spürte sie, wie die Wärme seiner Berührung ihr bis ins Herz drang.
    „Geh und sieh nach Sosanna“, murmelte sie. Er zögerte einen Moment und hielt ihren Blick gefangen. Isabel zwang sich, ihn anzusehen. Ihr Herz schlug schneller.
    Nachdem er sie verlassen hatte, presste Isabel die Hände aneinander. Auch wenn es ein vergebliches Verlangen war, sie wünschte sich, diesen Mann besser zu kennen, wünschte sich, in Wahrheit seine Frau zu werden. Doch wann immer er sie ansah, wusste sie nicht, ob er die Feindin oder die Frau in ihr sah.
    Sie ging zum Rand des Ringwalls und starrte auf das jenseitige himmelblaue Meer. Weiße Wolken zogen am Horizont entlang, und im strahlenden Sonnenschein hätte sie sich eigentlich besser fühlen müssen. Das Kinn in die Hand gestützt, sah sie zu dem Stück grünen Land hinüber, das sich bis zur massiven Festung von Laochre hinaufzog, dem Königreich, das sie nie regieren würde.
    Patrick hatte recht. Das Volk wollte sie nicht zu seiner Königin. Die ungemütliche Stille und das fehlende Willkommen zeigten es deutlich.
    Und sie wusste nicht, was sie jetzt noch tun sollte.
    Ruarc betrat das dunkle Innere der Hütte. Das einzige Licht kam vom glühenden Torf des Feuers. Seine schlafende Schwester wandte ihm den Rücken zu. Sie hatte die Arme schützend über den Bauch gelegt.
    Aus Angst, sie zu wecken, trat er sehr vorsichtig auf. Als er jedoch neben ihr stand, sah er, dass sie die Mauer anstarrte.
    „ Tá brón orm“, sagte er leise. Aber er befürchtete, dass die Entschuldigungsworte nicht genügten. Er war so von Rachegedanken besessen gewesen, von dem Verlangen, die Fremden zu zerstören, dass er die Wahrheit hinter dem Schmerz seiner Schwester nicht erkannte hatte.
    Er zog einen Hocker heran und setzte sich neben sie. „Es ist mein Fehler. Und wenn du auch vielleicht nicht mehr leben willst, wir werden das gemeinsam schaffen.“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und er nahm ihre Hand. „Möchtest du Laochre verlassen? Ich könnte dich irgendwohin bringen, weit weg von hier.“
    Sie schüttelte den Kopf und legte die Hände auf den Bauch. Die stillen Tränen ließen ihn verzweifeln. Er hasste

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