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Irische Hochzeit

Irische Hochzeit

Titel: Irische Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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begangen hatte zu glauben, sie beide hätten eine Chance. Ihm lag nichts an ihr, und trotz der wundervollen Nacht, die sie miteinander verbracht hatten, wollte er alles beim Alten lassen. Sie sehnte sich so sehr danach, weinen zu können. Doch auch Tränen würden Patricks Denkweise nicht ändern.
    Ruarc starrte hinüber zu den Lichtern auf der Insel. Am Nachmittag hatte er beobachtet, wie der normannische Lord, begleitet von seiner Eskorte, die Insel verließ. Die Frauen und Kinder der Feinde hingegen waren zurückgeblieben. Patrick hatte nichts getan, um sie daran zu hindern.
    Mit jedem Monat, der vergangen war, waren seine Rachegelüste gewachsen. Zwar rückte Sosannas Niederkunft immer näher, aber noch kein einziges Mal hatte sie von dem Mann gesprochen, der ihr Gewalt angetan hatte. Ruarc umklammerte sein Messer und wünschte sich, er könnte den normannischen Bastard niederstechen. Während der letzten Monde hatte er jeden einzelnen Mann beobachtet und nach dem möglichen Schuldigen Ausschau gehalten. Aber er hatte ihn nicht finden können.
    Innerlich kochte er vor Wut. Die Ankunft der Frauen bedeutete sicherlich, dass die normannischen Bastarde bleiben würden. Das konnte er nicht zulassen. Und er traute seinem König nicht länger zu, zum Besten seines Stammes zu handeln.
    Er holte tief Luft und steckte den Dolch wieder ein. Wenn alles nach Plan lief, würde Patrick Mac Egan nicht mehr lange König sein. Und er konnte die normannischen Streitkräfte ein für alle Mal verjagen.

16. KAPITEL
    Am frühen Nachmittag beendete der Stamm der Mac Egan seine Wanderung auf den Hügel. Während sein Bruder Trahern die Zeremonie vollzog und die Getreidekörner in der Erde vergrub, hielt sich Patrick im Hintergrund. Die Stammesgenossen murmelten Dankesgebete und standen zusammen wie ein Mann. Danach erfreuten sich die Leute an Spielen und Wettkämpfen, und der Met floss in Strömen. Nachdem sein Volk zur Segnung der Pferde wieder hinuntergegangen war, blieb Patrick auf dem Hang zurück. Die Segnung fand in dem kleinen Fluss statt, der ihr Land durchschnitt. Von seinem günstig gelegenen Standort aus beobachtete er die Festlichkeiten und erwartete Donal Ó Phelans Ankunft. Einige Stammesmitglieder scharten sich als seine Eskorte um ihn.
    Bei Sonnenuntergang erschien der Anführer. Fackeln loderten entlang des Pfades auf, als der Himmel dunkler wurde. Donal Ó Phelan hob die Hand, um Stille zu gebieten und sah Patrick an. Er beugte ehrfurchtsvoll das Knie und begann zu sprechen. „Lange Zeit haben unsere Stämme einander überfallen“, rief er mit dröhnender Stimme. „Bei dem letzten Überfall verwundete Isabel Mac Egan mich mit einem deiner Pfeile. Sie ist Normannin, nicht wahr? Du hast sie geheiratet, um dein Volk zu retten.“
    Patrick leugnete es nicht. „Was willst du von mir?“
    Ó Phelan beantwortete die Frage nicht. Stattdessen bemerkte er: „Die Normannen sind in der Überzahl.“ Er deutete nach Laochre, wo die von Fackeln erleuchtete Burg stand. „Und bald werden sie deinen Stamm zerstören. Es sei denn, du nimmst meine Hilfe an.“
    Patrick verschränkte die Arme. „Meine Männer sind stark genug, um jeden Feind abzuwehren.“
    „Was, wenn mein Stamm sich mit dem deinen vereinigte?“, fragte Donal. „Du besäßest dann die doppelte Streitmacht, um die Normannen zu überwältigen.“
    Patrick traute dem anderen Anführer nicht. Donal würde nie anbieten, ihre Stämme zu vereinigen, wenn er nicht noch einen besseren Handel für sich selbst im Sinn hätte. „Und was verlangst du dafür als Gegenleistung?“
    „Trenne dich von deiner Frau und heirate meine Tochter. Meara ist ein schönes Mädchen, und sie gäbe eine bessere Königin ab als diese Normannin, die du jetzt hast.“
    Seine Männer würden diese Verbindung begrüßen, aber Patrick erinnerte sich plötzlich schmerzlich an Isabels Worte. Du lässt dir von ihnen dein Leben vorschreiben. Schon einmal hatte er seine eigenen Wünsche geopfert und, um seinen Stamm zu retten, Isabel geheiratet. Und die Ehe war ganz und gar nicht so, wie er erwartet hatte. Isabel war impulsiv, ungehorsam … und die faszinierendste Frau, die ihm je begegnet war.
    „Im Augenblick gibt es größere Probleme“, stellte Patrick fest. „Edwin de Godred unterrichtete mich davon, dass Strongbow eine weitere Invasion plant. Seine Schiffe können jeden Augenblick hier ankommen, und wir müssen auf sie vorbereitet sein.“
    „Und was lässt dich glauben, Strongbows

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