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Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin

Titel: Jägermond Bd. 1 - Im Reich der Katzenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Clanrevier betreten.«
    »Na, dann sagen wir eben, dass wie Grenzschützer sind.«
    »Das wiederum werden die nicht gerne sehen. Und wie gesagt, die haben sich an der Grenze aufzuhalten. Wir müssen aber ins Innere des Landes.«
    »Du bist so konstruktiv, Nefer.«
    »Nein, ich denke über die Schwierigkeiten nach, die wir bekommen könnten.«
    »Das fällt dir jetzt ein?«
    »Nein, ich denke schon seit wir aufgebrochen sind darüber nach.«
    »Na klasse. Und, hast du eine Lösung?«
    »Keine einfache.«
    Finn verdrehte die Augen.
    »Und die schwierige?«
    »Drauf und durch!«
    »Mhm.« Finn kratzte sich die juckende Narbe. »Mhm. Ich hab mich schon ein paarmal mit den Gestalten hier rumgeschlagen.«
    »Mhm.«
    »Wir könnten Sem, Ani und Pepi dazu holen.«
    »Könnten wir. Ich meine – nichts gegen eine schöne Rauferei.«
    »Eben.«
    Finns Laune hob sich, und mit Nefer trottete er weiter bis zum Lager der Grenzschützer.
    Nicht nur ihre drei Kameraden zeigten sich von der Idee angetan; auch die anderen Kater der Truppe bekamen ein freudiges Glitzern in den Augen. Hauptmann Anhor war unterwegs, um Pachet zu suchen, und die üblichen Patrouillen waren ereignislos und langweilig. Bei einem gemeinsamen Mahl schmiedeten sie Pläne.
    Der helle Mittag schien ihnen die beste Zeit zu sein, um ihr Vorhaben durchzuführen. Gewöhnlich jagten die Katzen in der Dämmerung, den Tag verbrachten sie gerne dösend und träge verdauend. Die Menschel hingegen schliefen nachts und gingen tagsüber ihren Beschäftigungen nach. Sem, Pepi und Ani wollten zusammen mit den fünf anderen Katern für ein wenig Ablenkung sorgen, während Finn und Nefer im Wald das Lager der Menschel suchten.
    Sie gelangten auch unbehelligt über den gefallenen Baumstamm ans andere Ufer. Hier trennten sie sich.
    Nefer schnüffelte nach den Spuren der Steinzeitler, Finn lauschte. Es war alles ruhig, die warnenden Revier-Markierungen machten ihm wenig Angst. Auf Nefers leisen Wink drangen sie tiefer in den Wald ein. Sehr hohe, sehr alte Eichen bildeten Säulengänge unter breiten, dichtbelaubten Kronen. Nur wenig Unterholz ließen die Baumriesen zu, und der Boden war mit einer dicken Schicht aus altem Laub bedeckt.
    Nefer hielt inne und schnüffelte noch einmal. Dann wies er mit der Nase nach links. Ja, kaum zu erkennen, doch wenn man genauer hinsah, erhoben sich dort einige Laubhügel.
    »Menschelbehausungen!«, flüsterte er.
    Sie schlichen näher.
    Nun nahm auch Finn den Geruch wahr. Nicht ganz Mensch, nicht ganz Tier. Und es raschelte in diesen Hügeln, die sich als künstliche Unterstände aus Ästen und Blättern erwiesen.
    »Was jetzt?«
    »Aufstöbern.«
    In diesem Augenblick traf Finn etwas Spitzes an der schmerzenden Flanke, und er jaulte auf.
    Gleichzeitig ertönte ein lautes Grunzen und Kreischen, und Steine, spitze Äste und scharf geworfene Eicheln prasselten auf sie ein.
    »Hey, aufhören«, brüllte Finn und duckte sich.
    »Klappe!«, wies Nefer ihn an, doch schon war es zu spät.
    Drei mächtige Waldkater kamen angesprungen, kreisten sie ein und stimmten ihren Kampfgesang an.
    Finn richteten sich die Rückenhaare auf, und sein Schwanz peitschte. Nefer legte die Ohren und die Barthaare nach hinten. Sie waren bereit.
    Die Beleidigungen, die ausgetauscht wurden, waren von bildhafter Eindeutigkeit, doch lange hielten die Schmähungen nicht an. Zwei gingen auf Finn los, einer warf sich auf Nefer. Fellflusen flogen durch die Luft, gellende Schreie begleiteten Krallenhiebe, Laub wirbelte auf. Finn geriet arg in Bedrängnis, versuchte, einen Baum zu erklimmen. Jemand verbiss sich in seinem Schwanz. Er fiel wieder nach unten, ein Kater war über ihm. Geschlitzte grüne Augen starrten ihn an.
    »Gib auf, du Schwächling!«
    »Nein!«
    Wieder ging die Keilerei weiter. Finn gelang es, seinen Angreifer ein Stück in den Wald hinein zu jagen, Nefer hatte dem anderen eine blutige Nase verpasst. Der dritte aber johlte laut, und das Rascheln der Blätter kündete das Kommen weiterer Katzen an.
    »Weg hier, Finn«, zischte Nefer. »Das sind zu viele!«
    Zehn, fünfzehn Katzen kamen in Sicht.
    Finn beugte sich der besseren Einsicht.
    Sie hetzten los, Richtung Grenzfluss.
    Dort gerieten sie in das nächste Getümmel. Die Grenzschützer schlugen sich wacker mit einer kleinen Gruppe Waldkatzen, doch auch sie schlossen sich angesichts ihrer Unterlegenheit der Flucht an.
    Mit großen Sprüngen überquerten sie den Avos Kaer und blieben schnaufend und hechelnd am Ufer

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