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Jane Christo - Blanche - 01

Jane Christo - Blanche - 01

Titel: Jane Christo - Blanche - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Erzdämon
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auf SM – hat Peg fast totgeschlagen. Und sie war nicht die Erste. Echt krank, der Typ. Dabei sieht er aus, wie ein – äh – Sirup.“
    Cherub, verbesserte Blanche in Gedanken und versuchte, Beliar zu ignorieren, der den Kopf in den Nacken gelegt hatte und in dunkles Gelächter ausgebrochen war.
    „Weißt du, wo ich ihn finden kann?“, fragte sie und rieb sich die Arme, um die Gänsehaut zu vertreiben, die sein Lachen verursachte.
    Nella umklammerte ihre Gabel und warf ihr einen giftigen Seitenblick zu. „Glaubst du, ich will so enden wie Wayne?“
    „Natürlich nicht, aber …“
    „Dann frag mich nicht so einen Müll.“
    Blanche legte ihr Besteck beiseite und lehnte sich zurück. Beliar beobachtet sie noch immer und langsam ging ihr das auf die Nerven. Als hätte er ihren Gedanken gehört, beugte er sich zu ihr und sagte: „Dieses Gespräch führt zu nichts, Blanche. So wirst du Wayne niemals finden. Du verschwendest meine Zeit.“
    „Ich versuche, mir einen Überblick zu verschaffen, immerhin war ich ein paar Jahre nicht in der Gegend, kapiert?“
    „Das ist ja wohl kaum meine Schuld!“, kam Nellas patzige Antwort. „Für dreihundert Mücken unterschreibe ich doch nicht mein Todesurteil!“ Damit schob sie ihren Teller zurück und machte Anstalten, aufzustehen. Blanches wütender Blick ließ sie zögern.
    „Für dreihundert Mücken hast du mir nichts gesagt, das mir Massimos Tellerwäscher nicht auch hätte verraten können.“
    Nella zuckte trotzig ihre Schultern und zündete sich eine Zigarette an. „Was kann ich dafür, dass du die falschen Fragen stellst?“
    „Dann hilf mir mal auf die Sprünge.“
    Nella verzog das Gesicht und blies den Rauch in Beliars Richtung, der ihn genussvoll einsog.
    „Na gut, aber danach sind wir quitt.“ Sie beugte sich wieder vor und raunte: „Da gab es etwas, irgendein Ding zwischen Zoey und Wayne. Ich hab Wayne mal danach gefragt, aber er wollte es nicht verraten. War was Persönliches. Aber weil Zoey halb so alt wie Wayne ist, passte es nicht. Drum hab ich immer gedacht, dass es etwas mit seinem Vater Vic zu tun haben muss.“
    Vic alias Victor war vor fünfundzwanzig Jahren eine große Nummer in Paris gewesen. Er gehörte zu den ersten osteuropäischen Mafiabossen, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den Westen kamen, um ihr Geschäft aufzubauen – Goldgräber. Victor hatte sich im neunten Arrondissement eingenistet und umgehend begonnen, die Italiener brutal aus ihrem Bezirk zu drängen. Blanche kannte die Geschichte, sie hatte einen Bart von Calais bis Marseille. Ihr Blick sprach anscheinend Bände, darum fuhr Nella hastig fort.
    „Wir auf der Straße bekommen mehr mit, als du dir vorstellen kannst.“
    Was exakt der Grund dafür war, dass sie jetzt hier mit ihr saß.
    „Ich hab ein paar Freier, die ihren Mund nicht halten können. Von denen weiß ich von dem Kopfgeld, das die Russen auf Wayne ausgesetzt haben. Wie es aussieht, denken die, dass Wayne Victor damals erledigt hat, denn Vic ist in dem Moment verschwunden, als Wayne wie aus dem Nichts auf der Bildfläche erschienen war. Niemand kannte ihn, keiner wusste, woher er kam, sie kannten nicht mal seinen richtigen Namen. Und von heute auf morgen wurden jede Woche Russen abgeknallt, das war wohl kaum ein Zufall, oder?“
    „Du willst mir also erzählen, dass Wayne Zoeys Vater kaltgemacht hat und dass Zoey deswegen hinter ihm her war?“
    Nella nickte.
    „Sag mal, hast du sie noch alle? Das ist vor zwanzig Jahren passiert und interessiert mich einen Scheiß! Ich will wissen, wo ich Zoey finden kann, alles andere ist Schnee von gestern.“ Dass Zoey hinter ihr her war, wusste sie bereits von Leo. Warum der Russe sie jagte, war einerlei. Wenn sie jeden Psychopathen dieser Stadt verstehen wollte, wäre ihr Hirn bald grüner Glibber.
    „Dann eben nicht!“, schnappte Nella, steckte die halb gerauchte Zigarette in die Reste der Lasagne und stand auf. „Wenn du seine Adresse haben willst, frag doch einfach Massimos Spüljungen, der sagt es dir bestimmt!“ Mit diesen Worten rauschte sie aus der Pizzeria und stelzte zurück an ihren Platz.
    Beliar hatte recht, das Ganze war reine Zeitverschwendung.

3
    „
H ör mal, ich muss mit dir reden“, begann Blanche auf dem Rückweg in ihr Appartement. „Ich brauche ein paar Tage Zeit, um die Sache mit diesem mysteriösen Ort hinzukriegen, der mich mit Wayne verbindet – maximal eine Woche. Ich meine, du hast mich überrumpelt und ich muss mich

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