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Jenseits der Sehnsucht (German Edition)

Jenseits der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Jenseits der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Frau verlieben. Und obwohl sie ihr Bestes tat, ihn um den Verstand zu bringen, hatte er seine Sinne immer noch einigermaßen beisammen.
    »Noch vor ein paar Minuten hast du mich angefleht, wieder mit dir zu reden.« Sunny sog an ihrem Strohhalm.
    »Ich flehe grundsätzlich nicht.«
    Sie sah ihn mit düsterer Miene an. »Ich könnte dich aber dazu bringen.«
    In diesem Moment hätte er sie erwürgen können. Weil sie recht hatte. »Ich dachte, wir wollten weiterfahren.«
    »Ich habe meine Meinung geändert.« So, wie sie innerlich zitterte, würde sie nicht einmal zehn Meter weit fahren können. Aber sie wollte verdammt sein, wenn sie ihn das wissen ließ. Da es hier im Wagen unmöglich war, ihn zu treten, wandte sie sich einfach ab und starrte aus dem Fenster.
    Sie aß still vor sich hin und verfluchte Jacob, weil er ihr den Appetit verdorben hatte. Man stelle sich vor. Da sagte er ihr, dass er sie liebte, während sie in einem Drive-in auf die Hamburger warteten. Welch eleganter Stil, welche Finesse! Sunny trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad – und seufzte. Es war so unglaublich süß.
    Aus den Augenwinkeln warf sie ihm einen Seitenblick zu. Sein Profil war hart, der Ausdruck in seinen Augen wie Stahl. Sie hatte ihn schon wütender erlebt, aber das hier war auch nicht schlecht. Und etwas an der Art, wie er stillschweigend vor Wut und Frustration kochte, ließ sie sentimental werden. In zwanzig Jahren würde sie sich verträumt lächelnd an den Moment erinnern, da er zum ersten Mal die magischen drei Worte ausgesprochen hatte.
    Sie kniete sich vor ihn und schlang die Arme um seinen Hals. Er schnappte nach Luft, als die eiskalte Cola auf seine Hose schwappte. »Verflucht, Sunny, jetzt bin ich auch noch völlig durchnässt!«
    Seine wütenden Abwehrbewegungen erlahmten, als ihr Mund seine Lippen fand. Er konnte das Lachen in ihr spüren, und obwohl der Schaltknüppel erheblich störte, versuchte er sie näher an sich heranzuziehen.
    »Hast du das ernst gemeint?«, wollte sie wissen und schob den Rest des Essens achtlos beiseite.
    So leicht würde er es ihr nicht machen. »Was?«
    »Was du gesagt hast.«
    Er zog sie auf seinen Schoß, nicht ohne darauf zu achten, dass sie genau auf seinen nassen Knien saß. »Wann denn?«
    Sie schnaubte. »Du hast gesagt, du liebst mich. Meinst du das ernst?«
    »Vielleicht.« Er schob seine Hände unter ihre Jacke, musste sich aber mit dem Flanellhemd zufriedengeben. »Vielleicht wollte ich ja auch nur ein Gespräch anfangen.«
    Sie biss ihn in die Lippen. »Letzte Chance, Hornblower. Hast du das ernst gemeint?«
    »Ja.« Der Himmel stehe ihnen beiden bei! »Willst du dich darüber mit mir streiten?«
    »Nein.« Sie schmiegte ihre Wange an seine. »Nein, ich will nicht streiten. Jetzt nicht.« Er spürte, wie ihr ganzer Körper bei ihrem Seufzer erschauerte. »Es macht mir Angst.«
    »Dann sind wir schon zu zweit.«
    Sie drückte einen Kuss auf seinen Hals und warf den Kopf zurück. »Es wird noch schlimmer. Ich liebe dich nämlich auch.«
    Er hatte es gewusst, und doch … Es aus ihrem Mund zu hören, die Worte ausgesprochen zu hören, zu sehen, wie ihre Lippen sich dabei bewegten … Nichts hätte ihn auf die Gefühle vorbereiten können, die ihn mit aller Macht durchfuhren. Ein ganzer Wasserfall von Gefühlen. Irgendwie kämpfte er sich durch und fand ihren Mund.
    Er konnte sie nicht nahe genug an sich ziehen. Es schien ihm überhaupt nicht seltsam, dass sie hier auf einem Parkplatz, am helllichten Tage, auf einer betriebsamen Verkehrsstraße in einem Auto saßen und sich küssten. Viel seltsamer war die Tatsache, dass er überhaupt hier war und sie gefunden hatte, trotz der Jahrhunderte, die zwischen ihnen lagen.
    In die Zeit, in der er lebte, konnte sie ihm nicht folgen. In der Zeit, in der sie lebte, konnte er nicht bleiben. Und doch, hier, in diesem engen Raum, waren sie zusammen.
    Die Zeit verstrich.
    »Ich weiß nicht, was wir unternehmen sollen«, murmelte er. Es musste einen Weg geben, eine Gleichung, irgendeine Theorie. Aber welcher Computer würde Daten auswerten können, die rein emotionell waren?
    »Immer von einem Tag zum nächsten, weißt du noch?« Weil sie sich an ihn schmiegte, konnte sie die Sorgen in seinen Augen nicht sehen. »Apropos, bis nach Portland sind es noch gute zwei Stunden.«
    »Viel zu lange.«
    Kichernd kletterte sie auf ihren Sitz zurück. »Genau das dachte ich auch gerade.«
    Rasant setzte sie zurück und hielt Ausschau nach dem ersten

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