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Jenseits von Uedem

Jenseits von Uedem

Titel: Jenseits von Uedem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Johanna unglücklich, als ihr Mann gegangen war.
    Astrid starrte die Wand an. Plötzlich wußte sie, wo ihr der Name Dr. Grootens begegnet war.
    »Ich werd' verrückt«, sagte sie laut.
    Johanna sah sie erschrocken an. »Ist was nicht in Ordnung?«
    »Es hat nichts mit Ihnen zu tun. Mir ist nur gerade was eingefallen«, meinte Astrid und versuchte, sich wieder zu konzentrieren. »Haben Sie die Pferde nach dem Attentat gesehen?«
    »Nur das erste. Es war so abscheulich. Das Bild hatte ich noch tagelang vor Augen. Ich konnt' überhaupt nicht mehr schlafen. Und wenn, dann hab' ich immer davon geträumt. Nein, das wollte ich mir nicht noch mal antun.«
    »In den Polizeiberichten steht, die Tiere seien vorher betäubt worden.«
    »Ja, genau.«
    »Mit einem Hammer.«
    »Ja, mit einem Fäustling.«
    »Wie konnte man das so genau wissen?«
    »Man sah das am Abdruck, sagt mein Mann. Der Typ hätte es gemacht wie ein Kopfschlächter, sagt er.«
    »Kopfschlächter?«
    »Metzger.«
    »Was meinte Ihr Mann damit?«
    »Na ja, er meinte wohl das mit der Betäubung vorher.«
    Das Gespräch wurde immer zähflüssiger.
    »Gibt es da einen besonderen Punkt am Schädel des Tieres, den man genau treffen muß?«
    »Ja. Wie war das noch? Man denkt sich zwei Linien; eine vom linken Ohr zum rechten Auge und eine vom rechten Ohr zum linken Auge, und dann ein bißchen oberhalb vom Schnittpunkt, das ist die Stelle.«
    Walter Heinrichs fehlte Breiteneggers stoische Gelassenheit, die man als Aktenführer brauchte. Er langweilte sich inzwischen grenzenlos bei diesem Schreibtischjob, er vermißte einfach die nötige Nahrung für seine Phantasie. Zwar hatte er sich nicht ausdrücklich beschwert, aber seine Frage: »Meint ihr nicht, wir brauchten in Uedem noch einen dritten Mann?« war kaum mißzuverstehen, und Toppe hatte ihn gerne mitgenommen.
    So fand Astrid, als sie aus Pfalzdorf zurückkam, das Büro verwaist, konnte sofort an den Computer gehen und ohne störende Unterbrechung ihr Puzzle zusammensetzen. Nur einmal, als ihr Magen gar nicht aufhören wollte zu knurren, lief sie hinüber zur Tankstelle und holte sich Kekse und ein paar Schokoriegel.

    Heinrichs hatte sich in aller Ruhe im Haus Ley umgesehen, war durch die Anlagen gestreift und saß jetzt neben Auguste Beykirch im Fernsehraum. Toppe konnte sie durch die Glastür miteinander lachen sehen. Er und van Appeldorn hatten sich gerade mit den beiden anderen Altenpflegerinnen unterhalten; erfolglos, sie kannten te Laak nicht, hatten ihn nie gesehen. Margret van de Flierdt, die jüngere der beiden, war eine arge Geduldsprobe gewesen. Offenbar litt sie an einer schweren Form von Helfersyndrom und hatte ihnen mit schriller Stimme die Bedeutung ihrer Arbeit und ihr Engagement in die Ohren geblasen.
    Van Appeldorn stand wieder an der Gartentür. »Ich hab' wirklich noch nie gesehen, daß jemand mitten im Winter seinen Garten umgräbt«, murmelte er und gähnte.
    »Was ist?« Toppe war ganz in Gedanken gewesen.
    »Sollen wir uns nicht aufteilen?« fragte van Appeldorn und schlackste heran. »Du übernimmst die Köchin, und ich gehe schon mal rüber zu den beiden Therapeuten.« »Das sind Holländer«, warnte Toppe, der sich sehr gut an ein paar schwierige Situationen erinnern konnte.
    »Eben«, meinte van Appeldorn fröhlich. »Ab und zu muß der Job ja auch mal Spaß machen.«
    Frau Holbe kam und teilte Toppe mit, er müsse sich noch ein wenig gedulden, die Köchin könne erst in einer halben Stunde kommen.
    Sie lächelte entschuldigend. »Frau Seeghers ist eine sehr energische Frau. Aber Sie werden sie ja gleich kennenlernen. Wollen Sie so lange auf einen Kaffee mit in mein Büro kommen?« Heute wirkte sie mädchenhaft, sprach warm und einlenkend.
    »Mußten Sie mir wirklich diesen Herrn Ackermann schicken?«
    »Tja ...« sagte Toppe.
    »Ich meine, ich weiß, daß ich einen Fehler gemacht habe bei der Abrechnung. Aber im Grunde war das ja nicht einmal meine Schuld.«
    Toppe antwortete ihr nicht. Er sah zu, wie sie den Kaffee eingoß.
    »Na ja«, meinte sie und setzte sich. »Sie tun wohl auch nur Ihre Pflicht. Und wie geht es nun weiter?«
    »Ich brauchte eine Liste all Ihrer Heimbewohner.«
    »Ach, herrjeh«, sagte sie traurig. »Ist das denn wirklich nötig? Sie bringen die alten Leutchen so durcheinander.«
    »Ich glaube nicht, daß es so schlimm wird«, entgegnete Toppe. »Wir werden es so kurz wie möglich machen.«
    »Das traue ich Ihnen schon zu, aber . haben Sie sich mal Gedanken

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