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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ellenbogens.
    Er atmete keuchend.
    Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Wand und wartete. Den Revolver hielt ich schußbereit in meiner Rechten. Der Mann hob langsam den Kopf. Er starrte mich an. Mir fiel sein Kinn auf — es war so kantig wie ein Pflasterstein.
    »Hallo, Patterson«, sagte ich ruhig.
    Er blinzelte, als hätte ich ihm Pfefferstaub in die Augen geblasen. »Wer, zum Teufel, sind Sie?« wollte er wissen.
    »Sehen Sie sich mal meinen Revolver an«, empfahl ich ihm. »Sie dürften wissen, daß der 38er Spezial beim FBI Verwendung findet…«
    Er kam auf die Beine, war aber noch so benommen, daß er sich am Treppengeländer festhalten mußte. Er war, wie mir schien, völlig kampfunfähig.
    »Patterson«; murmelte er. »Warum nennen Sie mich Patterson?«
    »Das ist doch Ihr Name — oder?«
    Er schluckte. Sein kurzgeschorenes weizenblondes Haar stand wirr durcheinander. »Wir sehen uns zum erstenmal!« knurrte er. »Warum nennen Sie mich Patterson?«
    »Ehe ich heute das Office verließ, hatte ich Gelegenheit, den Text eines Fernschreibens zu überfliegen — es kam aus Escondido und enthält die Beschreibung des Mannes, der zuletzt mit Sheila Lonesdale gesehen wurde. Ganz besonders hervorgehoben werden dabei das weizenblonde Haar und ein auffällig kantiges Kinn. Der Mann nannte sich Patterson.«
    »Blondes Haar und eckiges Kinn — was ist daran so Besonderes?« fragte er unsicher.
    »Etwa dreißig Jahre alt«, fügte ich hinzu. »Es paßt alles wunderbar zusammen.«
    Er wischte sich mit dem Ellbogen über die Stirn und schloß seine Augen. »Sie haben mich ganz schön fertiggemacht!« knurrte er.
    »Das war erst der Anfang«, sagte ich zu ihm. »Ihnen steht noch eine Menge bevor, Patterson. Es ist keine Kleinigkeit, sich wegen eines doppelten Mordverdachtes verteidigen zu müssen.«
    Er starrte mich an. »Sie haben wohl Sand im Getriebe? Ich bin kein Mörder!«
    »Was tun Sie in diesem Haus?«
    »Erwarten Sie darauf wirklich eine Antwort?« höhnte er.
    »Geben Sie zu, heute abend schon einmal hiergewesen zu sein?« fragte ich. »Ich gebe gar nichts zu.«
    »Ich überraschte Sie in John Heartfields Zimmer«, stellte ich fest. »Dort schlugen Sie mich nieder.«
    »Blödsinn!«
    »Ihre Ausflüchte helfen Ihnen nicht weiter, Patterson. Sie sind aus Escondido verschwunden — zwei Tage bevor man die Tote fand. Heute tauchen Sie im Hause der Heartfields auf — und auch hier blieb ein Toter zurück.«
    »Was habe ich damit zu tun?« stieß er hervor. »Es ist mein verdammtes Pech, daß ich überall über Leichen stolpere!«
    »Sie bestreiten, an einem der Morde beteiligt gewesen zu sein?«
    »Ganz entschieden sogar! Mord ist nicht mein Geschäft.«
    »Hören Sie auf, Phrasen zu reden. Was suchen Sie in diesem Haus?«
    »Es würde meine Situation kaum erleichtern, wenn ich mich darüber äußerte«, sagte er.
    »Wann haben Sie John Heartfield das letzte Mal lebend gesehen?« wollte ich wissen.
    »Gestern.«
    »Was wollten Sie von ihm?«
    »Sie fragen zuviel«, meinte Patterson, »aber ich hatte keinen Grund, ihn zu töten. Im Gegenteil! Ich brauchte ihn lebend — er schuldete mir Geld.«
    »Wieviel?«
    »Das geht Sie nichts an. Sie dürfen mir glauben, daß es ein verdammter Schock für mich war, ihn plötzlich im Badezimmer vor mir liegen zu sehen. Ich hörte kurz darauf, wie jemand die Treppe hochkam und knipste das Licht aus — und dann mußte ich Ihnen mit der Stahlrute eins verpassen, um mich ungesehen aus dem Staub machen zu können. Ich hatte keine Lust, in Mordverdacht zu geraten.«
    »Sind Sie durch die Küche oder den Hintereingang ins Haus gekommen?« fragte ich.
    »Durch den Keller«, antwortete er. »Lebte Heartfield noch, als Sie ihn fanden?«
    »Nein, nein. Er war schon mausetot. Ich hatte nicht einmal Zeit, mich in seinem Zimmer gründlich umzusehen — das wollte ich jetzt nachholen.«
    »Erwarteten Sie Geld zu finden?«
    »Vielleicht.«
    »Sie betraten aber nicht John Heartfields Zimmer«, stellte ich fest. »Als Ihnen klar wurde, wo Sie waren, machten Sie prompt wieder kehrt.«
    Sein Blick wurde unruhig. »Mir war es so, als hätte ich ein Geräusch im Korridor gehört«, behauptete er. »Ich wußte plötzlich, daß ich nicht allein im Hause war.«
    Ich spürte, daß er log, aber es hatte keinen Sinn, ihm das vorzuhalten. Immerhin paßten seine spärlichen Angaben in die von mir entwickelte Theorie.
    »Wenn Sie…«, begann ich. Weiter kam ich nicht. Pattersons Benommenheit war

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