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Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine

Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine

Titel: Jerry Cotton - 0533 - Die teuflische Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Tasten der alten Schreibmaschine. Er fragte nach der Wohnung und bekam eine Adresse genannt, die nur ein paar Blocks entfernt war. Der Ordnung halber fügte er hinzu: »Haben Sie einen Führerschein oder irgendwas Amtliches da, mit dem Sie Ihre Identität nachweisen können?«
    Die blonde Frau schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht.«
    »Sind Sie denn nicht mit einem Wagen gekommen?«
    »Mit einem Taxi.«
    »Ach so. Na, das macht nichts. Sie sind schon der vierte Zeuge, der sich nicht ausweisen kann. Aber selbstverständlich könnte jemand von den Bankangestellten Ihre Identität bestätigen?«
    Die Blonde sah ihn mit verwirrend großen Augen an und erklärte selbstbewußt: »Selbstverständlich, Mr. Snyder.«
    Snyder nickte und tippte »in der Bank bekannt«, in die Rubrik über den Identitätsnachweis. Es war die erste Nachlässigkeit, die er sich an diesem Nachmittag zuschulden kommen ließ.
    »Jetzt wollen wir mal zur Sache kommen«, sagte der Detektiv. »Wo standen Sie, als der Überfall ausgeführt wurde?«
    »Unter der Treppe, die hinauf zur Galerie führt. Ich mußte warten und war ein wenig auf und ab gegangen. Plötzlich war da diese Stimme. Ich befand mich gerade unter der Treppe, und ich muß sagen, ich war ganz froh, daß ich gerade dort war. Der Platz schien mir ziemlich sicher. Ich habe mich dort auch nicht weggerührt, bis alles vorbei war.«
    »Das kann ich Ihnen nicht verdenken, Miß Dorson. Haben Sie irgend etwas beobachtet, was uns weiterhelfen könnte?«
    »Nein, ich glaube nicht. Hätte ich denn etwas sehen müssen von der Stelle, wo ich mich befand?«
    Sie sah ihn aus großen, schönen Augen verwirrend naiv an. Snyder rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Ihm wurde warm, und er wußte selbst nicht, warum eigentlich.
    »Nein«, brutnmte er. »Ich glaube, Sie sind die einzige, die gar nichts sehen konnte.«
    »Wieso?«
    »Nun, Miß Dorson, es sieht doch so aus, als hätten die Gangster die Galerie besetzt, gehabt. Wer in der Halle stand, hätte doch mal hinaufblicken können. Aber entweder hat es von meinen Zeugen wirklich niemand getan, oder aber sie waren alle mit Blindheit geschlagen. Bis jetzt hat niemand auch nur einen Rockzipfel von einem der Gangster gesehen.«
    »Das ist ja kaum zu glauben«, sagte Miß Dorson kopfschüttelnd.
    »Völlig Ihrer Meinung«, knurrte Snyder. »Obgleich ich die Geschichte schon vierzehnmal gehört habe, muß ich Sie bitten, den Hergang des Überfalles mit Ihren eigenen Worten kurz zu erzählen.«
    Eileen Dorson tat es, und es kam nichts Neues dabei heraus. Das einzig Überraschende war, daß sie offenbar die von dem Sprecher der Gangster verwendeten Formulierungen recht genau behalten hatte. Jedenfalls kam es Snyder so vor. Aber er sah nichts Verdächtiges darin. Manche Menschen haben nun einmal ein besseres Gedächtnis als andere, dachte er.
    »Der Mann in dem Kittel, der das Geld einkassierte — kannten Sie den?«
    Eileen Dorson runzelte die makellose Stirn.
    »Gut, daß Sie mich fragen«, sagte sie. »Ich habe die ganze Zeit, während ich draußen wartete, darüber nachgedacht. Er kam mir gleich bekannt vor. Irgendwie habe ich den Eindruck, er müßte ein Elektriker sein. Aber ich kann Ihnen beim besten Willen nicht sagen, wie ich darauf komme. Hier aus der Gegend stammt er jedenfalls nicht. Das weiß ich genau. Vielleicht ist er aus Jersey City. Ich habe dort mal eine Zeitlang gewohnt, und vielleicht habe ich ihn von da her in Erinnerung.«
    Snyder hämmerte auf der Schreibmaschine. Diese Bemerkungen der blonden Frau konnten wichtig werden, das erkannte er sofort. Er stellte den Rest seiner Fragen, den er vorzubringen hatte, tipp.te die Antworten, die nichts ergaben, und bescheinigte ihr schließlich, daß sie vernommen worden sei und die Bank verlassen dürfe.
    »Zeigen Sie das am Ausgang vor, dann wird man Sie hinauslassen, Miß Dorson. Ich glaube, die Angelegenheit wird für Sie erledigt sein. Und sollten sich doch noch Rückfragen ergeben, werden wir uns melden.«
    »Ich stehe Ihnen zur Verfügung, Mr. Snyder. Und ich hoffe, daß es Ihnen gelingt, diese frechen Banditen zu fangen.«
    »Das hoffen wir auch, Miß Dorson. Nochmals vielen Dank.«
    Snyder brachte die Dame zur Tür und sog den Duft des Parfüms genießerisch ein. Eins weiß ich, sagte er zu sich selbst in seinen Gedanken, wenn die Süße noch einmal vernommen werden muß, dann werde ich das tun. Das lasse ich mir von keinem wegschnappen.
    Im Flur stand nur noch ein ältliches

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