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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
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wohl für keinen ernstzunehmenden Gegner. Er holte einfach aus und wollte mir mit der flachen Hand ins Gesicht schlagen. Ich duckte mich im allerletzten Augenblick unter seinem Arm weg und setzte ihm eine bildschöne Gerade mitten ins Dreieck der Brustgrube. Mit einem leisen Pfeifen wich ihm die Luft aus' den Lungen. Er ging auf unsicheren Beinen zwei, drei Schritte rückwärts. Seine Benommenheit dauerte nur wenige Sekunden, dann hatte er seine Sinne wieder beisammen und kam erneut.
    Und in diesem Augenblick griff die hübsche kleine Karin Hale wie eine streitbare Amazone in das Geschehen ein. Ich sah, wie sie blitzschnell nach irgend etwas griff, das auf einem der Schreibtische stand. Sie machte eine schnelle Bewegung, es klatschte — und Mr. Schiefmaul hatte den ganzen Inhalt einer Blumenvase im Gesicht.
    »Jetzt reicht es mir aber!« rief die wütende Miß Hale. »Wenn ich auch zum Personal gehöre, alles brauche ich mir noch lange nicht gefallen zu lassen! Verschwinden Sie! Oder ich melde, daß Sie mich belästigt haben! Und dann fliegen Sie hinaus! Auf der Stelle! Darauf können Sie sich verlassen!«
    Ihre Augen blitzten, ihre Wangen hatten sich gerötet, und sie war zum Anbeißen hübsch. Ich betrachtete sie sprachlos. Mr. Schiefmaul rieb sich das Wasser aus den Augen, schnaufte — und verschwand.
    ***
    »Au, verdammt!« brüllte Sergeant Danneway, drehte sich auf dem Absatz herum und warf sich ans Steuer des Streifenwagens. Er schaltete Rotlicht und Sirene ein und holperte im ersten Gang über den Rasen, der sich zwischen dem Highway und der Tankstellenzufahrt erstreckte. Er walzte eine niedrige Sträuchergruppe um und rutschte in eine Bodenwelle. Einen Augenblick sah es aus, als ob das Fahrzeug in der Vertiefung steckenbleiben würde, dann griffen die Räder wieder, und die Kühlerhaube schob sich von der Seite her auf den Highway hinaus.
    Im Scheinwerferkegel sah Danneway den entsetzlichen Anblick. Er bremste ab und stellte den Wagen quer. Rotlicht und Sirene ließ er weiter in Tätigkeit. Er griff zum Hörer des Sprechfunkgerätes.
    »Streife Danneway-Jackson«, sagte er, »Wagen Malcolm sechzehn. Wir befinden uns vor dem Anderson-Hotel am Meilenstein 477. Aus einem der Hotelfenster ist jemand mitten auf die Fahrbahn gestürzt. Wir brauchen dringend Verstärkung. Der Highway muß in West-Ost-Richtung gesperrt werden. Eine Umleitung von der Abfahrt Diensfield zur Auffahrt Ransome muß organisiert werden. Kriminalbeamte müssen her.«
    Die Funkleitstelle wiederholte in Stichworten Danneways Anforderungen. Der Sergeant hörte zu und bestätigte das Ende seines Rufes. Er stieg aus, griff nach dem großen Stabscheinwerfer und tat, was er tun mußte. Er hielt es für sinnlos, aber er mußte nachsehen, ob das Opfer auf dem Highway noch Spuren von Leben zeigte.
    Als er zum Streifenwagen zurückkehrte, kamen Jackson und der Tankwart Brewer über die Grünfläche herangeeilt. Von weiter oben näherte sich Steve Dillaggio. Danneway lehnte sich mit dem Rücken gegen den quergestellten Streifenwagen. Nach Westen hin wurde die Kette der sich stauenden Fahrzeuge von Minute zu Minute länger. Wir können den Verkehr vorläufig an der Tankstelle vorbeifließen lassen, dachte er. Bis die Sache mit der Umleitung klappt.
    »Ist da wirklich…« keuchte Patrolman Jackson und reckte den Kopf.
    »Da ist«, bestätigte Danneway und hielt seinem Kollegen den Stabscheinwerfer hin. »Du kannst es dir ansehen, wenn du Wert darauf legst.«
    »Ich kann mich bremsen«, brummte Jackson.
    »Nimm die Warnlampe und zwei Schilder. Der Verkehr kann vorläufig über die Tankstellenzu- und abfahrt fließen. Eine Umleitung zwischen Diensfield und Ransome habe ich schon veranlaßt.«
    »Und was machen wir mit den Wagen, die schon an der Tankstellenzufahrt vorbei sind?« fragte Jackson und zeigte auf die endlose Kolonne der Fahrzeuge, die sich vor dem Streifenwagen stauten.
    »Sie müssen einzeln zurückfahren und auf die Tankstellenzufahrt einbiegen. Hier kommt niemand durch.« Als hätte seine Feststellung ihn herausgefordert, erschien in diesem Augenblick ein dicker Mann mit einer Zigarre im rechten Mundwinkel.
    »Was ist denn hier los?« röhrte er mit krachender Baßstimme. »Sollen wir vielleicht hier übernachten? Ist das die neueste Methode von dem Kasten da, um sich Gäste einzufangen?«
    »Es hat einen Unfall gegeben«, sagte Danneway. »Der Highway hier kann nicht befahren werden. Gedulden Sie sich ein paar Minuten, Mister. Dann

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