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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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habe ich ja Sie engagiert und keinen anderen.«
    »Deshalb können Sie aber auch leicht fünfzig Prozent bezahlen und machen immer noch ein Bombengeschäft.«
    »Sie sind verrückt, Harribert!«
    Der Makler fuhr sich mit dem Zeigefinger am Kinn entlang. Seine Stimme klang gedehnt, als er fragte: »Soll das heißen, daß Sie meine Forderung ablehnen?«
    Marengo beugte sich vor und fauchte: »Was erwarten Sie denn? Natürlich lehne, ich ab! Und wenn Sie hier den starken Mann spielen wollen, dann suche ich mir einen anderen Makler.«
    »Das wäre aber ein bißchen unklug, Marengo. Wir wollen doch den Realitäten ins Auge sehen. Ganz Amerika liegt Ihnen zu Füßen. Warum? Weil Sie ein Mann sind, wie ihn sich die Frauen wünschen und die Männer deshalb gern wären. In jedem Ihrer Lieder ist immer genau die richtige Mischung. ,Zärtlich, wie ich dich küßte — seit einem Jahr in der Spitze aller Hitparaden. Nun stellen Sie sich vor, die Öffentlichkeit erfährt, wie Sie in den Besitz von Lokalen geraten? Marengo, es gibt zwei Dutzend Revolverblätter, die sich mit Wonne auf eine solche Story stürzen würden. Aber dann wären Sie schlagartig aus den Hitparaden ’raus. Das wissen Sie so gut wie ich. Vom Idol Amerikas würden Sie zum Kinderschreck. Ihre Spitzenrolle im Showgeschäft bringt Ihnen jährlich Millionen — und damit wäre es ein für allemal vorbei. Das sollten Sie sich überlegen.«
    Marengo war weiß geworden. In seinem gleichsam gefrorenen Gesicht zuckte keine Wimper. Er starrte Harribert aus kleinen glitzernden Augen an.
    Harribert zog sich einen halbrunden Lehnstuhl heran und setzte sich, ohne daß er dazu aufgefordert worden wäre. Marengo nahm es wohl zur Kenntnis. Dennoch rührte und regte er sich nicht.
    »Wir sollten von einem solchen Gespräch nicht unsere guten Geschäftsbeziehungen trüben lassen«, sagte Harribert ölig. »In jeder guten Ehe gibt es mal einen Krach. Aber überlegen Sie kühl und nüchtern, Marengo: Mit jedem Objekt, das ich Ihnen zu einem Spottpreis verschafft habe, haben Sie Tausende und aber Tausende verdient. Meine Provision war jedesmal ein besseres Taschengeld. Ich habe nichts dagegen, daß Sie Ihre dicken Geschäfte machen. Aber solange ich sie für Sie herbeiführe, will ich einen angemessenen Anteil haben. Das ist nur recht und billig.«
    Marengo hatte sich noch nicht um einen Millimeter bewegt. Seine Augen waren nur noch zwei schmale Schlitze, in denen es böse funkelte.
    »Sie denken jetzt vielleicht, ich könnte es mir ja gar nicht leisten, unsere Geschäftspraktiken bekannt werden zu lassen«, fuhr Harribert genüßlich fort. »Erlauben Sie, daß ich Sie darüber aufkläre! Wenn, wie gesagt, die Öffentlichkeit von unseren Methoden erfährt, sind Sie erledigt und verlieren damit Ihre Millioneneinnahmen jährlich aus dem Showgeschäft. Und vielleicht kommen Sie sogar vor Gericht. Ich käme bestimmt vor die Schranken der Justiz, weil ich unmittelbar am Ball war und alles für Sie organisiert habe. Aber was verliere ich? Eine Maklerpraxis, die mich gut ernährt — aber das ist auch alles. Man würde mir vielleicht zwei oder drei Jahre auf brummen, und die Hälfte bekäme ich geschenkt, weil ich mich ja gut führen würde. Andererseits habe ich ein Angebot von einer großen Zeitschrift. Eine halbe Million bar auf den Tisch des Hauses, wenn ich auspacke. Eine halbe Million wäre mir zwei Jahre Gefängnis wert. Wer von uns beiden würde also mehr verlieren? Sie, Marengo. Und das wissen Sie verdammt genau.«
    Marengo nickte langsam. »Nicht übel«, gab er zu. »Sie haben sich das wirklich nicht übel zurechtgelegt. Fünfzig Prozent, das haben Sie gesagt. Fünfzig Prozent wovon?«
    »Vom laut Kaufvertrag festgelegten Preis für die von mir vermittelten Objekte. Seien Sie vernünftig, Marengo, und rechnen Sie sich das an einem Beispiel aus. Das ungarische Restaurant war um die zwanzigtausend wert. Ich habe es Ihnen für viertausend beschafft. Selbst wenn Sie mir weitere zweitausend als Provision zahlen, kommt es für Sie auf sechstausend. Das ist noch nicht einmal ein Drittel des tatsächlichen Wertes. Sie hätten immer noch ein mehr als fettes Geschäft gemacht.«
    Marengo nickte wieder. »Ich verstehe«, murmelte er. Er blickte auf seine goldene Uhr. »Wir sprechen noch einmal darüber. Ich muß mir das überlegen.«
    »Natürlich«, gestand Harribert siegessicher zu. »Aber Sie sollten es nicht auf die lange Bank schieben.«
    Marengo knurrte wütend: »Haben Sie schon

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