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Jerry Cotton - 0553 - Ein Toter wird ermordet

Jerry Cotton - 0553 - Ein Toter wird ermordet

Titel: Jerry Cotton - 0553 - Ein Toter wird ermordet Kostenlos Bücher Online Lesen
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auch…?« Elliots Gesicht erinnerte mich an einen engporigen Badeschwamm, der Seifenwasser in sich aufsaugt.
    »Was wollte Hatching?«
    »Es ging um die Bezahlung. Er sagte, er wolle auf die dreitausend Dollar verzichten. Statt dessen solle ich ihm einen Gefallen tun und einen Weg für ihn erledigen.« Elliots Schultern sackten nach vorn. »Ich erklärte ihm, daß das nicht mehr möglich sei.«
    »Welchen Weg sollten Sie erledigen?«
    »Das hat er nicht gesagt.«
    Verpaßte Gelegenheit! dachte ich. Aber wenn Hatching nach North Port unterwegs ist, erwischen wir ihn auch so.
    Die nächsten Minuten vergingen schweigend. Dann fragte ich Elliot, ob er seinen Anwalt benachrichtigen wolle. Er schüttelte den Kopf. Über seine Rechte hatte ich ihn bereits instruiert. Aber all das kümmerte ihn nicht. Er war fertig. Dann kamen meine Kollegen. Was jetzt noch abzuwickeln war, dauerte nur Minuten. Ich überließ es ihnen. Ich setzte mich in den Chevy, kurbelte das Fenster weit auf, um die frische Morgenluft hereinzulassen, und fuhr langsam nach Hause. Als ich meine Wohnung betrat, war ich so müde, daß ich es kaum noch spürte. Ich schloß die Vorhänge, legte mich ins Bett und schlief sofort ein. Ich war zu müde, um zu träumen. Ich wäre auch nicht wach geworden, wenn man mich weggetragen hätte. Um zwei Uhr mittags klappte ich die Augen auf. Ich hatte Durst, ging in die Küche und holte mir ein Glas Milch. Als ich zurückkam, sah ich das Telefon an. Eine Weile rang ich mit mir. Dann nahm ich den Hörer und wählte 535-7700. Ich ließ mich mit Mr. High verbinden. Er wußte, wieviel Überstunden ich gemacht hatte, und er meinte: »Heute haben Sie frei, Jerry. Selbstverständlich rechne ich Ihnen den Tag nicht als Urlaub an.«
    »Danke, Chef. Wie steht es bei Patricia Rice?«
    »Sie wird leben, aber niemals mehr ohne Rollstuhl auskommen.«
    »Gelähmt?«
    »Ja. Das Rückenmark ist verletzt. Die Ärzte können wahrscheinlich nichts machen.« Er schwieg, und auch ich sagte eine Weile nichts. Dann erkundigte ich mich nach Eleonor King.
    »Floyd Winter paßt auf, Jerry. Nachher lasse ich ihn ablösen. Hatching hat sich bei ihr nicht blicken lassen. Leider scheint er sich auch für das Haus in North Port nicht zu interessieren, obwohl die Miete für das Zimmer bis März nächsten Jahres im voraus bezahlt ist.«
    »Vielleicht taucht er noch auf?«
    »Vielleicht.«
    »Ich nehme an, Chef, er wird erst diesen Weg erledigen, um den er Elliot gebeten hat. Aber das nützt uns nichts. Wir wissen nicht, was es ist.« Ich wurde allmählich munter. »Gibt es bei Gloria Markson was Neues?«
    »Phil beschattet sie wieder. Sie macht nur kleine Einkäufe. Die meiste Zeit hält sie sich in der Hotelpension auf. Es scheint, als erwarte sie etwas. Ich nehme an, sie ist dort mit ihrem Mann verabredet. Oder sie geduldet sich, bis Proof zu einem Geschäft mit ihr bereit ist. Sobald es dazu kommt, packen wir zu.«
    »Es wäre mir lieb, Chef, wenn sich Phil weiterhin um die Frau kümmert. Ich möchte nach North Port fahren und mir Hatchings Bude ansehen. Vielleicht finde ich dort seine Foto-Ausrüstung oder einen Fingerzeig auf andere Verstecke.«
    »Gut, Jerry. Aber schlafen Sie sich vorher richtig aus. Ihr Nervenverschleiß ist ja sonst nicht auszuhalten.«
    »Ich müßte noch klären, Chef, wer damals in dem Hubschrauber an Stelle von Jack Gilvan verbrannt ist.«
    »Dazu habe ich bereits das Nötige veranlaßt, Jerry. Sid Calvert, der damals mit verbrannte, hat eine Schwester. Sie wohnt in New York. Ich habe einen Kollegen zu ihr geschickt. Vielleicht können wir über sie erfahren, wer der vierte Bankräuber war.«
    ***
    Hinter Huntington marschierte ein Ranger-Trupp am Rande der Landstraße. Alle trugen das grüne Barett. Die Schnellfeuergewehre waren geschultert. Ein junger Lieutenant mit ledernem Gesicht führte den Trupp an. Ich preschte vorbei. Mein Jaguar stach in ein grünes Waldstück und nahm röhrend die Kurven.
    Dann erreichte ich North Port. Ich roch den Seewind. Ich schmeckte die würzige Luft. Die Sonne stand schon tief. Im Schatten eines Berghanges drängten sich Bungalows und alte Villen zusammen. Unten an der Huntington Bay standen nur Fischerhütten und Bootshäuser, an denen der Wind seit Jahrzehnten rüttelte.
    Ich fuhr durch den Ort, fand die Polizeistation und ging hinein. Zwei Uniformierte saßen in einem kärglich eingerichteten Büro. Noch ein dritter zählte zur Mannschaft des Reviers, wie ich hörte. Aber er schob, zivil

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