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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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ermordet hat?«
    »Sie sagten doch, daß der Graue tot ist. Na ja, und da dachte ich, ihm kann es ja nicht mehr schaden, wenn…«
    »Sie lügen«, sagte Mr. High. »Sie haben Denning den Mord anhängen wollen, noch bevor Sie wußten, daß er ebenfalls ermordet worden war. Wenn weder Sie noch Denning den Lieutenant umgebracht haben, sondern dieser mysteriöse Unbekannte, warum ließen sie die Leiche dann über Bord gehen?«
    »Das ist es ja eben«, schrie Simpson. »Wir wußten, daß uns niemand glauben würde. Wir drei saßen nämlich zusammen im E-Raum, als plötzlich die Tür aufging und das Messer durch die Luft flog. Es traf den Lieutenant in den Hals. Und das Verdammte war, das Messer gehörte mir. Ich hatte es ein paar Tage vorher verloren. Glauben Sie, daß uns das der Kapitän abgenommen hätte?«
    So unglaublich die Erzählung Simpsons auch klingen mochte, ich war bereit, sie ihm beinahe abzukaufen. Ich ging jedoch nicht weiter darauf ein, sondern fragte ihn nach seinem Besuch bei Madam Li Kan Tu.
    »Das ist sehr einfach«, erklärte Simpson. »Wir gingen nach jeder Reise im Golden Gate vor Anker. Nur wußte ich früher nicht, daß der dicke Chinese unser Mann für die Murmeln war. Das be kam ich durch einen Zufall heraus. Wir hatten kaum angelegt, als für den Lieutenant ein Anruf kam. Ich war gerade in der Funkkabine und bekam das Gespräch mit.«
    Ich wunderte mich im stillen, daß mir der Funkmaat nichts von dem Anruf erzählt hatte. Aber das konnte ich ja leicht nachprüfen.
    »Daraufhin haben Sie sich also die Perlen geschnappt und sind verduftet?«
    »So einfach nicht«, sagte Simpson. »Ich habe für Denning in der Pantry eine Nachricht zurückgelassen.«
    Stimmt, dachte ich. Der Zettel hatte mich ins Golden Gate geführt, und ich war gerade noch zurechtgekommen, um Phil aus den Händen der Chinesen zu befreien.
    Mr. High ließ Simpson abführen. Dann wurde der Chinese hereingebracht. Doch wir hatten Pech. Um 5 Uhr früh mußten wir das Verhör ergebnislos abbrechen.
    ***
    Li Kan Tu hatte eine schlaflose Nacht hinter sich. Sie machte sich nicht nur Gedanken über das Ausbleiben ihres Dieners Ching, sie dachte auch über den geheimnisvollen Teilhaber ihres Mannes nach. Li Kan kam zu der Überzeugung, daß sie einen Fehler gemacht hatte, als sie abstritt, die Perlen von Simpson bekommen zu haben. Sie wollte ja nicht nur einmal ein großes Geschäft machen, sondern nach Möglichkeit den illegalen Perlenhandel weiter ausbauen.
    Ihr Verbindungsmann, dessen Namen sie nicht einmal kannte, saß auf dem Schulschiff »Arizona«. Sie überlegte krampfhaft, wie sie an ihn herankommen konnte, ohne sich eine Blöße zu geben. Im Augenblick gab es nur einen Weg, und der führte über Lieutenant Har rison — also über mich.
    Li Kan liebte die Gefahr. Sie spielte mit ihr wie mit einer Katze. Sie wußte längst, daß ich nicht Lieutenant Harrison von der »Arizona« war, sondern der FBI-Agent Jerry Cotton. Doch sie glaubte, nur »Lieutenant Harrison« könnte ihr Zutritt zur »Arizona« verschaffen.
    »Lu Goh soll mit dem Wagen Vorfahren«, sagte sie in das Mikrofon der Sprechanlage, die hinter einem Bild in der Wand verborgen war.
    Als sie das Lokal durch den Vordereingang verließ, um in den bereits vorgefahrenen Wagen zu steigen, bemerkte sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Mann, der im gleichen Augenblick langsam auf einen parkenden Ford zuging und ihr dann folgte.
    Li Kan Tu ließ sich zum Pier 26 fahren und meldete sich beim Wachposten der »Arizona«.
    ***
    Ich wußte sofort, wer meine Besucherin war, als mir der Steward eine Dame meldete.
    Li Kan mußte einen triftigen Grund haben, wenn sie mein Angebot, die »Arizona« zu besichtigen, so schnell in die Tat umsetzte.
    Aber mir kam der Besuch nicht ungelegen, denn ich war bei meinen Nachforschungen an einem toten Punkt angelangt.
    Ich wußte, daß der Mörder von Lieutenant Templer und Obermaat Denning auf dem Schiff war. Ich vermutete auch, daß er mit dem geheimnisvollen Besucher Li Kans identisch und ein Landsmann der Chinesin war. Aber es war eben noch nicht mehr als eine Vermutung.
    Fregattenkapitän Nelson zeigte sich nicht begeistert, als ich von ihm die Ausnahmegenehmigung für den Besuch Li Kan Tus erbat.
    »Wir leben hier in Quarantäne, und Sie ziehen auch noch Frauen an Bord«, polterte er los. »Muß das sein?«
    »Es muß sein«, gab ich lächelnd zurück. »Außerdem lasse ich das andere Geschlecht nicht gleich in Massen

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