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Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen

Titel: Jerry Cotton - 0569 - Perlen Mord und heisse Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Spezialitäten interessieren mich besonders.«
    Wang Ho verneigte sich. »Ich kenne noch viele auserlesene Gerichte unserer Heimat. Ich würde mich glücklich schätzen, sie Madam anbieten zu dürfen.« Dann verabschiedete Wang Ho sich mit einer tiefen Verbeugung.
    Ich brachte Li Kan an Deck und begleitete sie nachdenklich mit den Augen, als sie mit einem Sergeant der Military Police hinter den Kaianlagen verschwand.
    ***
    Li Kan Tu kehrte, zufrieden mit dem Besuch auf dem Schulschiff, ins Golden Gate zurück. Es störte sie nicht, daß ihr Bewacher sie nicht aus den Augen ließ. Li Kan war fest davon überzeugt, jetzt alle Fäden in der Hand zu halten. Sie besaß die Perlen, die einen hohen Wert darstellten, sie wußte, an wen sie sie verkaufen konnte, und glaubte in der Lage zu sein, den Teilhaber ihres Mannes unter Druck setzen zu können.
    Am frühen Abend zog sie sich in ihr.e Privaträume zurück. In ihrem Spiel gab es nur einen Punkt, der sie beunruhigte: Ching, der Diener.
    Seit zwei Tagen hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Trotzdem verließ sie sich auf die Treue dieses Mannes, der nicht eher zurückkommen würde, bis er ihren Auftrag, Simpson zu beseitigen, ausgeführt hatte.
    Wieder saß sie, wie am Tag zuvor, auf der Ottomane des Mordzimmers. Diesmal konnte sie durch das Auftauchen des Unbekannten nicht überrascht werden. Sie kannte jetzt den Zugang durch den Schrank im Flur, den Pin Tu sogar vor ihr geheimgehalten hatte.
    Fast zur gleichen Zeit wie am Vorabend bewegte sich der Vorhang neben dem Fenster.
    Obwohl Li Kan den Mann noch nicht sehen konnte, wußte sie, daß er eingetreten war.
    »Ich freue mich, daß Sie meine Aufforderung auf dem Schiff verstanden haben«, sagte sie in die Dunkelheit hinein. »Heute habe ich den Tee bereits vorbereitet.«
    Wieder bewegte sich der Vorhang, aber noch immer trat niemand hervor.
    Li Kan Tu erhob sich, holte den Teekessel vom Holzkohlenfeuer und goß die bereitstehenden Schalen voll.
    Dabei sagte sie scheinbar gleichmütig, wobei sie sich zum erstenmal der chinesischen Sprache bediente: »Ich habe gestern nur mit dir gespielt. Die Perlen sind wieder in der Statue. Willst du sie sehen?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, betätigte sie den Mechanismus des Bildstockes und hob das Ledersäckchen heraus. Sie ging damit zurück zum Tisch und schüttete die Perlen in eine Schale aus grüner Jade.
    Sie spürte, wie der Mann hinter dem Vorhang hervortrat und stehenblieb.
    Langsam drehte sie sich um.
    Und dann erschrak sie so, daß sie einen leisen Aufschrei nicht unterdrücken konnte.
    Phil lächelte sie an.
    »Habe ich Sie erschreckt, Madam?« fragte er spöttisch. »Sie haben einen Landsmann erwartet, nicht wahr? Aber es tut mir leid, die Besatzung hat Ausgangssperre.«
    »Wer sind Sie? Ich rufe die Polizei!« keuchte Li Kan mit mühsam unterdrückter Wut.
    »Aber Madam, welche Umstände«, belehrte sie Phil. »Wir hatten doch schon einmal das Vergnügen. Lassen wir also das Versteckspielen. Sie wissen genau, wer ich bin. Oder wollen Sie meinen Ausweis sehen?« Phil hielt ihr seine Legitimation unter die Nase.
    Die Chinesin gab das Spiel noch nicht verloren. Sie wollte vor allem die Perlen retten.
    Doch Phil war schneller.
    »Bemühen Sie sich nicht, Madam«, sagte er, als Li Kan versuchte, die Jadeschale verschwinden zu lassen. »Sie bekommen selbstverständlich eine Quittung.«
    Vorsichtig, als ob er nie etwas anderes getan hätte, füllte Phil die Perlen in den Lederbeutel und steckte ihn in die Tasche.
    »So«, sagte er, »damit wäre der erste Teil unseres Geschäftes erledigt. Bevor wir zum zweiten übergehen, trinke ich gern eine Tasse Tee. Er duftet sehr verlockend.«
    Phil zwängte sich in den winzigen Sessel und lächelte die Chinesin an.
    »Darf ich um ein Stück Zucker bitten? Ich weiß, wir Amerikaner sind Barbaren, wir trinken den Tee süß.«
    Li Kan Tu überlegte krampfhaft, wie sie sich verhalten sollte. Sie durfte Phil nicht durch ihre Diener beseitigen lassen, denn sie erinnerte sich daran, daß sie Tag und Nacht beobachtet wurde.
    Während sie die Zuckerschale aus dem kostbaren Glasschrank holte, suchte sie nach einem anderen Ausweg. Man konnte ihr nichts beweisen, wenn auch die Beschlagnahme ihrer Perlen vermuten ließ, daß man einiges über ihre Geschäfte wußte.
    »Was wollen Sie mit den Perlen?« fragte sie, als sie an den Tisch zurückkam. »Ich habe sie nicht gestohlen.«
    »Das wissen wir, Madam«, erwiderte Phil.
    Er ließ sich zwei Stück

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