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Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Titel: Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich. »Ich muß jetzt in den Keller.«
    »Was ist denn passiert?« fragte mich die junge Frau.
    Sie war platinblond und hatte ungewöhnlich große Augen von violetter Tönung. Ihre Wimpern waren fast zu lang, um echt sein zu können.
    Stokeley übernahm für mich die Antwort. »Im Keller haben sie jemanden abserviert«, sagte er.
    Lindy wirkte schockiert. »Gerechter Himmel!« Dann schüttelte sie vorwurfsvoll den Kopf. »Du darfst nicht so sprechen, Ray. Das gehört sich nicht.«
    Ich verließ die Wohnung und fuhr mit dem Lift in den Keller. Eine Stunde später war alles zu Protokoll genommen. Der Arzt hatte festgestellt, daß Elkwood von zwei Kugeln getroffen worden war. Eine davon hatte Elkwoods sofortigen Tod herbeigeführt. Der Mordschütze hatte aus einer Entfernung von etwa sieben Yard gefeuert.
    Elkwood hatte, wie an seiner Waffe festgestellt wurde, fünf Schüsse abgegeben. Eine gründliche Durchsuchung der Garage förderte zwar die leeren Patronenhülsen zutage, aber darüber hinaus wurden keine Spuren entdeckt, die einen Hinweis auf den Täter oder das Motiv gestatteten.
    Kurz nach Mitternacht klingelte ich erneut an Stokeleys Tür. Er trug jetzt eine Popelinehose und ein Strickhemd. Sein Haar war gekämmt.
    »Ich habe Sie bereits erwartet«, sagte er und führte mich in das Wohnzimmer.
    »Wo ist die junge Frau?« fragte ich ihn.
    »Nach Hause gegangen«, erwiderte er grinsend. »Sie werden verstehen, daß ihr nichts daran lag, in einen Mordfall verwickelt zu werden.«
    »Ich brauche die Adresse der jungen Dame.«
    »Die habe ich nicht«, sagte er kühl. »Sie lügen!«
    Stokeley ließ sich auf die Couch fallen. Entspannt lehnte er sich zurück. »Und wenn es so wäre?« fragte er. »Sie können es mir nicht verdenken, daß ich mich wie ein Kavalier benehme und den Ruf der jungen Dame schütze.«
    »Das ist billigste Kolportage«, sagte ich. »Denken Sie lieber an Ihr Alibi.«
    Er runzelte die Augenbrauen. »Jetzt hört der Spaß auf«, sagte er. »Wozu brauche ich denn eins? In diesem Haus leben mehr als hundert Menschen. Jeder von ihnen könnte den Mann ermordet haben — aber auch jeder von den Millionen, die in einem anderen Haus dieser Stadt leben. Verdammt noch mal, ich bin kein Killer. Was wollen Sie überhaupt von mir?«
    »Ach ja, richtig — ich wollte einige Fragen an Sie richten, die Fay Merlin betreffen.«
    »Woher wissen Sie, daß ich Fay kenne?« fragte er rasch.
    »Jemand hat es mir gesagt — jemand, mit dem ich im Shadrack an der Theke saß.«
    »Die Leute quatschen zuviel«, meinte er unmutig. »Okay, es stimmt, daß ich mit Fay befreundet war. Sie wohnte in der Gegend, und ich hätte blind oder gefühllos sein müssen, wenn mir das entgangen wäre. Sie war die hübscheste Puppe weit und breit.«
    »Und Sie«, ergänzte ich grinsend, »waren der Ladykiller des Bezirks, stimmt’s?«
    »So etwas Ähnliches«, gab er zu und erwiderte mein Grinsen. »Girls sind mein Hobby. Ich kann nichts dafür, daß es so ist. Die Puppen machen es mir leicht. Sie laufen mir immer wieder hinterher.«
    »Besitzen Sie eine Waffe?« fragte ich ihn.
    »Eine Pistole oder so was Ähnliches? Nein. Aber in meinem Schlafzimmer liegt ein Totschläger — so ’ne Stahlrute mit Bleikugel am oberen Ende. Ich hab’ mir das Ding als junger Stenz gekauft, nur so, zur Sicherheit. Sie wissen ja, daß ich in einer unruhigen Gegend lebe.«
    »Wie lange hat sich Fay vor dem auf sie verübten Mordanschlag in Ihrer Wohnung aufgehalten?« wollte ich wissen.
    Seine Augenbrauen stiegen hoch. »He, ticken Sie richtig?« fragte er. »Fay war nicht bei mir. Nicht in dieser Nacht.«
    »Aber in anderen Nächten?«
    »Nun machen Sie mal ’nen Punkt! Was geht Sie das an? Fay ist verheiratet. Meinen Sie, ich hätte Lust, mich mit einem Millionär anzulegen? So was gibt nur Ärger.«
    »Immerhin haben Sie gezeigt, daß Sie es mit Moralfragen nicht allzu genau nehmen«, stellte ich fest.
    »Oh, Sie meinen Lindy?« fragte er. Er hob seine Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ich sagte Ihnen bereits, daß mir die Weiber hinterher laufen«, fuhr er fort. »Ich wäre doch blöd, wenn ich so eine tolle Puppe wieder nach Hause schickte.«
    »Fay ist noch toller als diese Lindy, oder etwa nicht?«
    »Da ist nur ein kleiner Unterschied«, erklärte Stokeley grinsend. »Ich habe Fay bereits gehabt, lange vor Merlin. Das Vergangene reizt mich nicht mehr. Ich liebe die Abwechslung und das Neue.«
    »Wo war Fay in der fraglichen Nacht?«
    »Woher

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