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Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Titel: Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
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bin auf alles gefaßt.«
    »Nicht auf das, was ich Ihnen zu sagen habe«, vermutete ich. »Anthony Briggs wurde das Opfer eines Gewaltverbrechens. Er ist tot.«
    Das Girl starrte mich an. »Lieber Himmel.«, flüsterte es kaum hörbar. »Das ist doch nicht möglich. Ich habe ihn heute noch gesehen…«
    »Wann?« unterbrach ich sie.
    »Heute mittag, als ich zum Dienst ging. Er grüßte mich kaum. Das fiel mir auf. Er ist sonst immer sehr freundlich, wissen Sie. Irgend etwas muß ihn gepiekt haben.«
    »Sie haben nicht mit ihm gesprochen?«
    »Kein Wort. Offen gestanden war ich wegen seiner schlechten Laune beleidigt.«
    »Haben Sie einen Schlüssel zu seiner Wohnung?« fragte ich ohne große Hoffnung.
    »Meiner paßt«, antwortete das Girl. »Wir haben uns auf diese Weise manchmal gegenseitig ausgeholfen. Kommen Sie, wir sehen einmal nach.«
    Ich stand auf. »Das ist eine gute Idee. Sehen wir uns bei ihm um.«
    Geraldine Forbes schwang die Füße auf den Boden und stand auf. In Strümpfen trat sie an die Kommode, auf der ihre Umhängetasche lag. Sie nahm einen Schlüsselbund heraus und zeigte ihn mir.
    »Offen gestanden bin ich noch immer damit beschäftigt, diese schreckliche Nachricht zu verdauen. Tony war wirklich nicht übel. Ein bißchen launisch vielleicht — aber er half, wenn man ihn brauchte, und hatte einen trockenen Humor.«
    »Wovon lebte er eigentlich?« fragte ich das Girl und folgte ihr, als sie das Apartment verließ.
    »Das wissen Sie nicht? Er war Privatdetektiv.«
    Ich blieb einen Moment stehen und starrte das Mädchen an. »Privatdetektiv?« fragte ich ungläubig.
    »So etwas Ähnliches jedenfalls. Na ja, er hatte möglicherweise keine Lizenz, aber er beschattete im Auftrag seiner Klienten 'die Leute.«
    »Welche Leute?«
    »Das hat er mir nie erzählt.«
    »Wer waren seine Klienten?« fragte ich und sah zu, wie das Mädchen den Schlüssel in Briggs Türschloß schob.
    »Gesehen habe ich keinen davon«, gab das Girl zu, »aber sie müssen prima bezahlt haben. Sie werden das gleich feststellen können, wenn Sie Tonys Wohnung sehen.«
    Geraldine Forbes hatte recht. In der nach außen hin so unscheinbaren Mansarde verbarg sich eine hochelegante Wohnung, in der nichts fehlte. Die Küche war mit technischen Hilfsgeräten ausgestattet und die Stereoanlage im Wohnzimmer so ungefähr das Teuerste, was es auf dem Markt gab.
    Auf dem Sideboard des Wohnzimmers stand ein Foto. Es zeigte zwei Männer, die nebeneinander standen und sich freundschaftlich die Arme auf die Schultern gelegt hatten. Das Bild war ein Amateurfoto und nicht sonderlich scharf. Außerdem war es schon ein paar Jahre alt. Trotzdem erkanrite ich die abgebildeten Männer sofort. Es waren Anthony Briggs und der geheimnisvolle O. M.
    Ich nahm das Foto aus dem Rahmen und schaute mir die Rückseite an. Es enthielt weder den Stempel eines Fotografen noch irgendeine Aufschrift.
    »Kennen Sie den jungen Mann?« fragte ich Geraldine Forbes und wies auf O. M.
    »Sicher«, antwortete sie zu meiner Überraschung. »Das ist Orgy.«
    »Orgy? Wie heißt er noch?«
    »Das weiß ich nicht. Tony sprach immer von Orgy. Er war sein Freund.«
    »Kam Orgy manchmal her?«
    »Ich habe ihn nur zweimal gesehen«, sagte das Girl. »Zuletzt vor vier Wochen.«
    »Orgy ist ein seltener Name«, meinte ich und rieb mir das Kinn. Wenn der Name stimmte, konnte es nicht schwerfallen, den Toten rasch zu identifizieren.
    Das Girl setzte sich. »Ich frage mich, wie Orgy auf Tonys Tod reagieren wird«, meinte es und massierte seine Füße. »Die beiden waren dicke Freunde, müssen Sie wissen.«
    Ich öffnete ein paar Schubladen und durchsuchte ihren Inhalt. Dann interessierte ich mich für das Buchregal. Zwischen ein paar Taschenbüchern entdeckte ich ein dünnes ledergebundenes Notizbuch. Es enthielt zwei Dutzend Adressen. Ich schlug das Telefonbuch auf, um festzustellen, wer diese Leute waren.
    Schon beim zweiten Namen wußte ich Bescheid. Es handelte sich um Programmierer, um Leute, die in Großfirmen innerhalb der Computerabteilungen führende Positionen bekleideten.
    Jetzt wußte ich auch, weshalb Tony Briggs sich als Privatdetektiv ausgegeben hatte. Er hatte offenbar in Auftrag von O. M. die Opfer der Computerbande beschattet, um festzustellen, ob sie sich an die von O. M. eingeführten Spielregeln hielten.
    Wenn meine Annahme stimmte, ließ sich in groben Zügen Briggs Tod sowie seine Ursache rekonstruieren.
    O. M. war der Boß der Computerbande gewesen. Die Spotters

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